Kritik, die auch den Wirt weiterbringt

- Das "tellers"-Team der ersten Stunde: Claudio Kirchmair, Sara Felber, Dominik Hütter und David Prott (v. l.)
- Foto: tellers
- hochgeladen von Elisabeth Eder
Ein junges Grazer Start-up-Unternehmen will nun die Gastro-Kritiker-Welt erobern.
Wie schwer das Thema "Online-Kritik" vielen Grazer Gastro-Betreibern im Magen liegt, wurde erst kürzlich wieder heiß auf diversen Online-Plattformen diskutiert (wir berichteten). Doch Claudio Kirchmair, David Prott und Dominik Hütter, drei Grazer Studenten und Start-up-Gründer, präsentieren nun eine Lösung für das Problem:
"tellers", ein digitaler Feedbackbogen, soll den direkten Austausch zwischen Gast und Betreiber ermöglichen. "Wir gehen alle drei gerne gut essen und uns ist aufgefallen, dass – selbst wenn der Kellner fragt – kleinere Störfaktoren nie bis selten angesprochen werden", schildert David Prott. "Meistens geht es ja nur um Kleinigkeiten oder man möchte eine unangenehme Situation mit der Bedienung vermeiden", fährt Dominik Hütter fort.
Und: Selten weiß man, ob die Beschwerden auch wirklich an den Betreiber weitergeleitet werden. Auf diversen Online-Portalen machen dann aber viele ihrem Unmut Luft. "Wir wollen eben vermeiden, dass noch zusätzlich Öl ins Feuer gegossen wird", sagt Prott.
Gruß an die Küche
Und so funktioniert’s: "Wir erstellen für interessierte Unternehmen in der Gastro oder Hotellerie personalisierte Feedbackbögen, also der Betreiber darf selbst entscheiden, welche Fragen er stellt", erklärt Kollege Hütter. Die Gäste können dann vor Ort online mit ihren Smartphones oder Tablets einsteigen, sich durchklicken und auch selbst Verbesserungsvorschläge verfassen. Wie lange dauert’s? "Rund zwei Minuten. Zum Beispiel beim Warten auf die Rechnung könnte man das schnell erledigen", so Prott. Der Gastronom erhält dann eine Auswertung der Rückmeldungen und weiß, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt.
"tellers" kommt ins Rollen
Acht Partner hat das Start-up bereits für seine Testphase gefunden. "Wir konnten uns im letzten halben Jahr noch verbessern, Unklarheiten ausbügeln und werden ab März richtig durchstarten", so die drei Jungunternehmer, die für ihre Idee schon mehrmals ausgezeichnet wurden. Möglich gemacht haben das auch zahlreiche Kontakte und Freunde der drei "Gründer-Väter", darunter auch die beiden Schwestern Anna und Sara Felber, die das Projekt seit seiner Geburtsstunde unterstützen. "Ohne ihre Hilfe wäre das alles nie so schnell ins Rollen gekommen", freuen sich Prott und Hütter.
So schmeckt’s der Gastro
Und wie sehen es die Betreiber? "Ich habe mir diese Web-App jetzt kurz genauer angesehen und finde sie ziemlich cool", erklärt Michael Pech, Chef des Pop-up Restaurants Prato und Geschäftsführer der Kommunikations- und Beratungsagentur "Dreams Happen". "Oft hat man ja als Betreiber wenig Zeit, genauer nachzuhaken, ob den Gästen etwas nicht gepasst hat. Und: Es ist ein guter Weg, gleich vor Ort, und wenn gewünscht, auch anonym, mitzuteilen, was einem nicht gepasst hat", zeigt sich der Grazer Gastro-Experte begeistert.


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