Legionärsregelungen: Über Gentlemen bis hin zu einem Topf

Der Leitwolf: Spielertrainer Ales Pajovic aus Slowenien ist einer von aktuell vier Legionären im Kader der HSG Graz. | Foto: GEPA
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  • Der Leitwolf: Spielertrainer Ales Pajovic aus Slowenien ist einer von aktuell vier Legionären im Kader der HSG Graz.
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Kaum eine österreichische Sportliga kommt ohne Legionäre aus. Egal ob Volleyball, Fußball, Basketball oder Handball – Legionäre heben meist die Qualität von Mannschaft und Liga und nehmen Führungsrollen in ihren Teams ein. Die Regelungen für Legionärsplätze sind aber in allen diesen Sportarten verschieden.

Der Österreicher-Topf

In der Fußball Bundesliga gilt bereits seit 2004 die Regelung des Österreicher-Topfes. Pro Team dürfen maximal sechs Legionäre im Spieltagskader stehen, wer sich nicht daran hält, bekommt kein Geld aus dem pro Saison mit fünf Millionen Euro gefüllten Österreicher-Topf. Das Geld wird auf alle Vereine der ersten und zweiten Liga prozentuell aufgeteilt.

Von Gentlemen geregelt

Anders die Situation im Handball. Während es vom Verband keine Vorgaben gibt, gilt unter den Teams der HLA ein Gentlemen's-Agreement. HSG Graz-Obmann Michael Schweighofer erklärt: "Alle Vereine dürfen drei Legionäre einsetzen, für jeden weiteren ist eine Pönale zu bezahlen." Laut Schweighofer würde diese Regelung den Vereinen und dem österreichischen Handball allerdings mehr schaden als nutzen: "Niemand holt einen Legionär, wenn er nicht besser als ein verfügbarer Österreicher wäre. So müssen wir die Kader mit schwächeren Spielern auffüllen." Seiner Meinung nach würden die guten Österreicher, die noch in der HLA und nicht im Ausland spielen, von der stärkeren Konkurrenz profitieren.

Ohne Einschränkung

Im österreichischen Volleyball gibt es, was die Bundesligen betrifft, keinerlei Beschränkung – den Vereinen wird es selbst überlassen, wie viel Legionäre sie einsetzen. Anders ist die Situation allerdings im Cupbewerb, wo nur mit Österreichern angetreten werden darf. Wie Verbandspräsident Gernot Leitner im Rahmen des Cupfinales in Graz aber kürzlich bekanntgab, wird auch diese Beschränkung schon bald fallen. Dafür könnte im Ligabetrieb eine Regelung für Legionärsplätze kommen, an den Details werde noch gearbeitet.

"Kein fairer Wettbewerb"

Besonders kompliziert stellt sich die Legionärsregelung im Basketball dar. "Die Liga gesteht jedem Team eine gewisse Anzahl an Legionärsplätzen zu. Diese richtet sich nach der Größe des Budgets der jeweiligen Mannschaft", berichtet UBSC Graz General Manager Michael Fuchs. Hierbei gibt es allerdings noch andere Auflagen, ob ein Legionär aus den USA oder aus Europa kommen darf und ob er jünger oder älter als 24 Jahre sein muss.

Segen oder Fluch?

Diese Regel habe die Liga eingeführt, um Vereine in finanzieller Hinsicht vor sich selbst zu schützen. "Das ist ein völliger Schwachsinn. Die Beschränkungen verhindern einen fairen Wettbewerb. Wir haben schon Klage eingereicht. Sie entsprechen keiner Rechtsnorm am europäischen Arbeitsmarkt", so Fuchs. Der Manager fordert Gleichberechtigung für alle Vereine, die aktuelle Regelung treibe nur die Preise am Transfermarkt in die Höhe.

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