Leserbriefe: Der Verkehr in Graz regt auf

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Nick Classens Ruf nach gemischtem Verkehr beschäftigt die WOCHE-Leser.

Gemischter Verkehr mit Regeln

Gerne kann das Straßennetz von den Radfahrern benutzt werden, wenn diese verpflichtend ein Nummernschild anbringen, dazugehörende Versicherung bezahlen und sich ordnungsgemäß der StVO verhalten. Leider gibt es Wahnsinnige, die auf Teufel komm raus zum Beispiel in der Früh am Schwimmschulkai mit ihrem E-Bike, aber auch mit den normalen Rädern eine Geschwindigkeit haben, das man sich graut. Und wenn man sie darauf aufmerksam macht, bekommt man den Stinkefinger und andere „feine" Wörter zu hören. Es gäbe noch viele weitere Übertretungen, man muss nur mit offenen Augen herumschauen. Und was macht man mit 94 km Radnetz in Graz? Rückbau? Wer zahlt das?
W. Lesiak

Sicherer am Radweg

Die Vorschläge von Herrn Classen beweisen, dass er nicht jeden Tag über Glacis, Wickenburggasse oder Keplerstrasse in die Arbeit fährt. Abgesehen von dem subjektiv ungleich höheren Sicherheitsgefühl, das man als Radfahrer auf einem Radweg genießt, muss Folgendes bedacht werden: Da Graz seit Jahren die Fahrstreifen für Autos verschmälert, kann es naturgemäß kein Nebeneinander von Autofahrern und Radfahrern mehr geben, sondern nur noch ein Hintereinander. Das bedeutet aber mehr Stau mit den Folgen eines höheren Kraftstoffverbrauches und damit CO2-Ausstoß sowie mehr Schadstoffe, welche die Radfahrer dann einatmen dürfen. Kein sehr sinnvolles Konzept!
Josef Moik

Fehlende Akzeptanz

Dass Radfahrer in Graz Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse sind, ist leider keine neue Erkenntnis. Dabei wäre unsere Stadt hinsichtlich Größe und Topographie durchaus als Radfahrstadt geeignet. Tatsächlich ist der Radverkehrsanteil in Städten wie Münster, Groningen oder Kopenhagen aber dreimal so hoch. Gründe für die geringere Akzeptanz des Fahrrads in Graz sind schlechte Infrastruktur und mangelnde Wertschätzung durch die Politik. Völlig zustimmen kann ich der Behauptung, dass die Radweg-Benutzungspflicht dafür missbraucht wird, Radfahrer von der Straße wegzubekommen. Das Fahren auf Substandard-Radwegen wie etwa in der südlichen Conrad-von-Hötzendorfstraße ist wesentlich gefährlicher, als das Fahren auf der Straße. Vielfach enden Radwege im Nichts. Und immer wieder scheitern wichtige Radwegprojekte an den Interessen des Autoverkehrs (Stichwort: Joanneumring und Innenstadt-Route). Ich habe leider auch keine große Hoffnung, dass der "Rad-Highway" zwischen alter und neuer Technik Realität wird, auch dafür müsste nämlich eine Fahr- oder Parkspur weichen.
Stefan Kompacher

E-Fahrzeuge auf Öffi-Spuren

Die Regierung plant offenbar, Busspuren in Städten für Elektrofahrzeuge zu öffnen. Ist zumindest Teil eines Gesetzespakets. Wird aber bereits jetzt heftig diskutiert. Eine klare Absage gibt es diesbezüglich bereits von der rot-grünen Stadtregierung der Bundeshauptstadt. In Wien und Graz hat die Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs oberste Priorität. Diverse Verkehrsexperten stehen dem Konzept ebenfalls kritisch gegenüber, denn auch sie befürchten, eine solche Maßnahme könnte den öffentlichen Verkehr ausbremsen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Dabei sei gerade in den letzten Jahren ein verstärktes Augenmerk darauf gelegt worden, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. Eine solche Maßnahme könnte den öffentlichen Verkehr ausbremsen, denn die Buslinien haben einen sehr straffen Fahrplan.
Wolfgang Gottinger

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