Lexikon des unnützen Wissens: Redewendungen auf der Spur

Wer meine Kolumnen häufiger liest, weiß: Ich habe ein Faible für die Erklärung von Redewendungen. Und das müssen eben auch Sie als LeserInnen meiner Texte ausbaden. Dieser Begriff kommt übrigens aus der Zeit, als warmes Badewasser noch nicht so leicht zu beschaffen war. Da mussten sich eben mehrere Menschen eine Badewannenladung Wasser teilen - die Person, die als letzte ins Wasser stieg, fand dieses schon ziemlich schmutzig vor. Und dann galt noch die Regel, dass der Letzte das Wasser auslassen und die wanne reinigen musste.

Wenn sie jemand sind, der sich besonders gut auskennt oder etwas besonders gut kann, dann wissen sie, wo der Barthel den Most holt. Es soll in Leipzig mal einen Wirt namens Barthel gegeben haben, dem zur Messezeit der Most ausging. Er war damit nicht alleine, doch er wusste, wo er Most bekommen konnte - nämlich bei seinem Bruder in Meißen. Eine andere Erklärung: "Most" (wie auch "Moos") leitet sich vom hebräischen Wort "maoth" ("Münze") ab - und "Barthel" vom Gaunerwort "Barsel" ("Brecheisen").

Wer keine Lust auf Arbeit hat, macht blau. Diese Redewendung hat tatsächlich was mit "blau" im Sinne von betrunken zu tun. Wenn man früher Stoffe mit Indigo färben wollte, benötigte man dazu jede Menge menschliches Urin. Um die erforderlichen Mengen an Urin zu erhalten, tranken die Färber große Mengen Alkohol . danach war freilich nicht mehr an Arbeit zu denken. Und jetzt wissen sie auch, warum man blau ist, wenn man zuviel Alkohol intus hat. Prost!

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