Martina Kaufmann: "Lehre als Option muss in Schulen Thema sein"

Lehrlinge sind ein Fokus von NR M. Kaufmann. | Foto: Parlamentsdirektion/Simonis
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Fachkräftemangel, Lehrlingsmangel – diese Themen ziehen sich seit Jahren durch. Obwohl es in Österreich 200 Lehrberufe zur Auswahl gibt, hat die Lehre immer noch eine andere gesellschaftliche Stellung als ein akademischer Abschluss. Dagegen möchte die frühere Grazer Gemeinderätin und jetzige Nationalratsabgeordnete Martina Kaufmann vorgehen.

Begriffe ändern
"Als Lehrlingssprecherin muss sich aus meiner Sicht etwas in der gesellschaftlichen Wahrnehmung ändern." Ginge es nach ihr, sollte ein Meister-Abschluss mit dem akademischen Grad des Bachelors gleichgesetzt werden. Eine Forderung, die nicht neu ist, aber Kaufmann für notwendig erachtet. "Wir müssen an den Begrifflichkeiten arbeiten und die Lehre für junge Leute attraktiver machen", sagt Kaufmann.

Start in der Schule
Dazu gehört auch ein anderer Ansatz in der Schule. "Berufsorientierung muss alle Sparten abdecken, und neben Studienrichtungen sollten in der Schule auch Lehrlingsberufe vorgestellt und die Lehre an und für sich thematisiert werden", meint Kaufmann.
Manchmal sei die Wahrnehmung von Eltern gegenüber der Lehre voreingenommen. "Kinder sollten die Möglichkeit haben, frei nach ihrer Vorliebe und ihren Interessen, sich für eine Lehre, eine schulische Weiterbildung, ein Studium oder eine duale Ausbildung zu entscheiden. Man muss auch überlegen, wie man die Haltung mancher Eltern ändern kann."

Mehr Zusatzqualifikationen

Die Lehrlingsausbildung steht in Österreich allen offen, welche die neunjährige Schulpflicht erfüllt haben. Mit der Absolvierung wird eine vollständige Berufsausbildung erworben. "Es sollten zudem Zusatzqualifikationen möglich sein. Wenn man etwa Koch-/Kellner lernt, kann man am Wifi den Sommelier dazumachen. In diese Richtung sollte sich alles noch weiterentwickeln."

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