Nach Telefon-Eklat: Geldbuße oder Prozess für steirischen Vize-Polizeichef
"I werd Ihna die Wadeln virerichten!" Dieser Satz ist Teil eines fast drei Minuten dauernden Telefongesprächs zwischen dem stellvertretenden Landespolizeidirektor der Steiermark, Alexander Gaisch, und einem Polizisten aus der Landesleitzentrale. Warum der Mitschnitt zum Youtube-Hit wurde, ist schnell erzählt: So wollte Gaisch im September 2019 eine Information zu einem Feuerwerk, das in seiner Nachbarschaft gezündet wurde, einholen. Zum eigentlichen Inhalt kam es aber nicht, da der Polizist am anderen Ende der Leitung den stellvertretenden Landespolizeidirektor nicht gleich erkannte. Die folgenden Minuten verwendete Gaisch dann nur, um dem Polizisten, der nicht die Ruhe verlor, die Leviten zu lesen.
Qual der Wahl
Der Audiomitschnitt wurde Ende November 2019 publik gemacht. Schnell war klar, dass dieser Vorfall nicht ohne Folgen bleiben würde, auch wenn zuerst scheinbar versucht wurde, alles intern zu regeln. Auch das Innenministerium hat sich in weiterer Folge eingeschaltet. Gaisch selbst wurde dann sehr schnell dem Bundesamt für Fremdwesen und Asyl zugeteilt. Was dann folgten, waren monatelange Ermittlungen von Seiten der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, die den Fall von der StA Graz übernommen hatte. Ergebnis: Es liege der Verdacht der Nötigung nahe. Wie Anfang dieser Woche über andere Medien bekannt wurde, hat Gaisch die Wahl zwischen einer Diversion (außergerichtliche Einigung) mit Geldbuße oder einem Strafantrag mit anhängendem Prozess.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.