"Housing first"
Neues Projekt tritt gegen Wohnungslosigkeit ein
Unter dem Titel "Housing first" wurde am Dienstag ein bundesweites Projekt der Wohnungslosenhilfe vorgestellt, das Menschen helfen soll, dauerhaft aus prekären Wohnungsverhältnissen oder aus der Obdachlosigkeit zu kommen. Allein in der Steiermark steht dafür mehr als eine Million Euro zur Verfügung.
GRAZ. Im Jahr 2021 wurden österreichweit 19.450 registriert wohnungslose Personen gemeldet, davon 1.851 in der Steiermark. Im Oktober 2016 waren 1.810 Personen und 230 Minderjährige in Graz wohnungslos. Die Dunkelziffer dürfte erheblich höher sein, insbesondere durch versteckte Wohnungslosigkeit. "Wohnraum darf kein Privileg sein. Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht", unterstreicht Martin Urban von der Wohnplattform Steiermark beim Pressetermin am Dienstag zu einem neuen Projekt gegen Wohnungslosigkeit.
Langfristiger Weg aus der Obdachlosigkeit
Das bundesweite, vom Sozialministerium finanzierte Projekt "Housing first Österreich – zuhause ankommen" setzt anstatt auf Notquartiere oder Übergangswohneinrichtungen auf die direkte Vermittlung einer eigenen Wohnung für wohnungslose Menschen. Die Betroffenen unterschreiben einen eigenen Mietvertrag und kommen selbst für die Miete auf. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter begleiten Betroffene nach Bedarf. Damit sollen mehr Menschen langfristig aus der Obdachlosigkeit begleitet werden.
Eine Million Euro Budget in der Steiermark
Österreichweit sollen mittels des Projektes 1.080 Menschen in eine leistbare Wohnung vermittelt und begleitet werden, 512 Wohnungen aus dem gemeinnützigen Wohnbau werden dafür bezogen. 25 Sozialorganisationen aus ganz Österreich sind am Projekt beteiligt. Mit der Umsetzung in der Steiermark wurde die Wohnplattform Steiermark beauftragt, sie erfolgt gemeinsam mit Jugend am Werk Steiermark, Caritas Steiermark und VinziWerke Steiermark.
In der Steiermark steht ein Budget von rund einer Million Euro zur Verfügung. Darin enthalten sind Kosten für Finanzierungsbeiträge, Kautionen und Übersiedelungskosten wie auch die Begleitung von Mieterinnen und Mieter sowie die Organisation des Projekts. Es können bis zu 100 Wohnungen steiermarkweit vermittelt und – je nach Haushaltsgrößen – rund 200 Personen begleitet werden. Das Projekt läuft ab sofort bis 30. September 2024, geplant ist in der Steiermark die zeitnahe Bereitstellung einer Info-Hotline, mit der die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner direkt und zentral kontaktiert werden können.
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