Positiver Bescheid für Stallausbau
"Ja" zum Ausbau des Schweinestalls in Attendorf. Bürgerinitiative erhob Einspruch.
ATTENDORF. In der Causa des Neubaus des Schweinemastbetriebes von Landwirt Karl Pentscher aus Attendorf hat Bgm. Josef Aichinger in der ersten Instanz einen positiven Bescheid erteilt. Geplant ist die Verlegung des bestehenden Betriebes vom Dorf ins Freiland sowie eine Vergrößerung von 500 auf 1.000 Stück Vieh. Eine Bürgerinitiative (BI) unter Sprecher Herbert Poppernitsch hat Einspruch erhoben.
"Unsere Stallungen sind über 30 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß, mit dem Ausbau erzielen wir für unsere Tiere enorme Verbesserungen", sagt Jungbauer Pentscher. "Da das Gesetz nahe legt, dass im Dorf nicht ausgebaut werden darf, wollen wir ins Freiland ziehen, weit weg von den Nachbarn, um keine Probleme zu verursachen."
Genau das sieht Initiativen-Sprecher Poppernitsch anders: "Die Bauplatzeignung wurde erschlichen, da die Fläche in der Raumordnung definitiv als hochwassergefährdetes HQ100-Gebiet ausgewiesen ist." Eine Grundstücks- und Anlagenentwertung sowie Geruchs- und Lärmbelästigung durch vermehrtes Verkehrsaufkommen seien zu befürchten. "Das stimmt nicht", hält Attendorfs Ortschef Aichinger dagegen. "Alle Gutachten sind schlüssig und überprüft." Besagte Raumordnung treffe nur auf den Wohnbau und nicht auf landwirtschaftliche Gebäude zu, eine Abflussuntersuchung habe den Vorwurf, dass Nachteile für Anrainer entstünden, entkräftet. Ein Emissionsgutachten habe außerdem erhoben, dass die entstehenden Gerüche die Häuser nicht erreichen und das Plus an Verkehr nicht einmal zwei Prozent ausmache. "Ich stehe zum positiven Bescheid, aufgrund der Rechtslage war nicht anders zu entscheiden", erklärt Aichinger seine Beweggründe.
Nach dem Einspruch der BI entscheidet in zweiter Instanz der Gemeinderat, eine einfache Mehrheit genügt. Vizebgm. Peter Setscheny wird die Sitzung einberufen, sobald alle Fakten am Tisch liegen. "Da kämpfen Menschen gegen etwas, das alle wollen", versteht der Bauer den Wirbel nicht. "Wir sind regional, haben kurze Transportwege, das AMA-Gütesiegel und füttern unsere Ferkel mit Futter, das wir selbst anbauen." Der Landwirt fürchtet um seine Existenz: "Wenn ich nicht bauen kann, ist eine zukunftsorientierte, lebensfähige Landwirtschaft kaputt."
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