Crowdfunding gestartet

Schlagergarten Gloria steht kurz vor der Absage

Knapp zweieinhalb Wochen vor der Veranstaltung schlägt das ehrenamtliche Organisationsteam des Schlagergarten Gloria Alarm: Weil Förderungen in diesem Jahr ausbleiben, steht eine Absage im Raum. Um dies zu vermeiden, sammelt man nun Spenden für die Durchführung des Gratis-Events.

GRAZ/LEND. Seit 2010 lockt der Schlagergarten Gloria mit seinem bunten Musikmix die Grazerinnen und Grazer nach Lend. Doch trotz stetig steigendem Publikumsinteresse tun sich dunkle Wolken über der heurigen Auflage auf. Denn dass die Veranstaltung, die für den 28. April angesetzt wurde, möglicherweise doch nicht stattfindet, liegt sowohl an den gestiegenen Kosten als auch fehlenden Förderzusagen, wie Franz Lammer von der ARGE Schlagergarten gegenüber MeinBezirk.at mitteilt: "Die Probleme liegen im Erfolg des Schlagergartens. Wir haben ja im Volksgarten einen niederschwelligen Zugang, es gibt keinen Eintritt und weil so viele Menschen kommen, sind die Infrastrukturkosten schon immer recht hoch gewesen."

Doch nun seien die Kosten aufgrund der Inflation und immer strenger werdender Behördenauflagen "explodiert". Angefangen beim Strom über die Technik, Security, Rettung und Polizei bis hin zur Müllentsorgung und nicht zuletzt bei den Toiletten für die über den Tag verteilt annähernd 10.000 Besucherinnen und Besucher, "damit das überhaupt einmal funktionieren kann – ohne dass man über Gagen redet – brauchen wir bis zu 30.000 Euro", erklärt der Veranstalter.

Bisher habe man mithilfe von Förderungen und den Einnahmen aus der Gastronomie vor Ort gut wirtschaften können. Geld gab es bislang unter anderem aus der Kooperation mit dem Lendwirbel sowie von verschiedenen Stellen, vor allem den Kulturabteilungen, der Stadt Graz und des Landes Steiermark. Doch in diesem Jahr blieben die großen Zusagen aus, einzig vom Bezirk Lend seien 1.000 Euro versprochen und "dass die Frau Bürgermeister ein bisschen was dazugibt, aber dann sind wir schon fertig", so Lammer, "wir haben jetzt nicht einmal drei Wochen vor der Veranstaltung und eigentlich sind wir verzweifelt, weil wir nicht komplett ins Risiko gehen können."

Spendenaktion gestartet: "Save the Schlagergarten"

Um vor der drohenden Absage nochmals die Kurve zu kratzen, hat man nun eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform gofund.me unter der Titel "Save the Schlagergarten | Rettet die Liebe" eingerichtet. Jeder Cent sei willkommen, betont man seitens des ehrenamtlichen Veranstaltungsteams, ab einer Spende von 20 Euro winken sogar Geschenke. Kämen auf diese Weise 10.000 Euro zusammen, können man auch den Künstlerinnen und Künstlern etwas zahlen.

Noch ist der Optimismus, dass es sich letztlich "irgendwie ausgehen" werde, also nicht gänzlich abhanden gekommen, wie Lammer bestätigt: "Wir haben viele Fans, eine riesige Reichweite und hoffen, dass da doch noch einiges passiert. Ich will auch nicht zu viel jammern – es ist jetzt einfach so. Die Fördersummen kommen nicht, jetzt brauchen wir eine Beteiligung vom Publikum." Was er sich dennoch wünscht: "Awareness von der Politik, ob solche Veranstaltungen überhaupt noch gewünscht sind."

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