St. Peter: Lausbubenstreiche und Dorfidylle mit Gert Steinbäcker

Foto: geopho.com
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Exakt 14.850 Grazer sind in St. Peter zuhause – genauso, wie der SK Sturm mit seinem Trainingszentrum, gleich zwei Friedhöfe und der ORF, der seine Programme aus der Marburger Straße ins ganze Land hinaus sendet – gerne auch solche, in denen ein gewisser Gert Steinbäcker von Großvätern oder von Auswanderungsplänen nach Griechenland singt. Steinbäcker ist aber nicht nur als Drittel der Austropopper von STS und über das Radio zu Gast im 8. Grazer Stadtbezirk: Er ist hier – mit kurzen Unterbrechungen – schon seit 60 Jahren zuhause und damit genau der Richtige, um in Teil 16 der WOCHE-Serie „Mein Graz“ durch den Bezirk im Südosten der Stadt zu führen.

Dorfleben

Auch wenn er sich da selbst noch nicht so sicher ist: „Ich lebe eigentlich gerne hier, weil es so ruhig ist. Aber schau ma einmal, ob wir eine G’schicht zusammenbringen“, sagt er, als er bei der der Pfarrkirche am Gruber-Mohr-Weg auftaucht. Seine Stimme klingt vertraut und mit dem buschigen Schnauzbart und den schulterlangen, dunklen Haaren schaut Steinbäcker so aus, wie man ihn kennt – nur ein paar Falten und graue Strähnen sind seit den ersten Plattencovers aus den 80ern dazu gekommen. Von seiner Kindheit hier im Bezirk erzählt der Musiker trotzdem so, als sei es erst gestern gewesen: „Da, wo heute der Schimautz ist, war früher das eine Zentrum von diesem Dorf“, erinnert er sich. „Aber eigentlich alles, was es dörflich und kulturell gegeben hat, hat sich da heroben bei der Kirche abgespielt – so wie in vielen anderen alten Dörfern der Kern bei der Kirche war.“

Der erste Rausch

Während Steinbäcker mit den Händen in den Taschen seiner schwarzen Lederjacke durch den spätherbstlichen Pfarrgarten schlendert, kommen dann auch schnell die Geschichten von damals zurück: „Im ehemaligen Sternwirt, wo heute ein Chinese ist (Goldener Stern, Anm.), hab ich meinen ersten Rausch gehabt. Da hat man damals auch als 14-Jähriger ohne Probleme ein Bier bekommen“, erzählt der Songschreiber und man bekommt dabei ein Gefühl dafür, wie es war, hier in den 50er- und 60er-Jahren aufzuwachsen. „Wir haben eine herrliche Kindheit gehabt, weil das hier wirklich noch Dorf und Land war: Die Plüddemanngasse hinunter, vom heutigen Morrehof, bis zur Waltendorfer Hauptstraße, war Feld. Da hat es kein einziges Haus gegeben.“ Dafür aber eine Straßenbahn – und viel Platz für Streiche: „Die alte Endstation vom Sechser war ungefähr beim Schimautz wo der Antriebswagen vor dem Umdrehen abgekoppeltwurde, während wir eine lange Schnur mit lauter Konservendosen am Anhänger befestigt haben, was durch die Lärmentwicklung dazu geführt hat, dass alles wieder stehenbleiben musste – und wir haben uns das hinterm Zaun angeschaut und uns gefreut.“

Zu einer Diashow durch den Bezirk mit Kommentaren von Gert Steinbäcker kommen Sie mit diesem Link.

Grätzl-Fakten

St. Peter, der achte Grazer Bezirk, wurde 1938 aus den ehemaligen Straßendörfern St. Peter, Messendorf, Neufeld, Peterstal und Petersbergen gebildet.
Der Bezirk hieß ursprünglich Tremendorf.
Der heutige Name scheint erstmals 1258 in einer Schenkungsurkunde an das Stift Rein auf.
Inzwischen ist St. Peter vor allem als Wohnbezirk beliebt.
Bekannte Bauwerke sind etwa die Terrassenhaussiedlung, das Landesstudio Steiermark des ORF oder die 1258 erstmals erwähnte Pfarrkirche St. Peter.

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