Ab Herbst 2023
Stadt Graz hebt Parkgebühren in allen Zonen an
Nach vielen Diskussionen will die Stadt Graz die Parkgebühren ab Herbst nun erhöhen. Die Gebühr pro halber Stunde wird in der Blauen Zone von 1 auf 1,3 Euro und in der grünen Zone von 0,8 auf 1 Euro erhöht. Die Tarifanpassung soll noch vor dem Sommer im Gemeinderat beschlossen werden.
GRAZ. Lange wurde das Thema heiß diskutiert, jetzt ist es fix: Die Stadt Graz erhöht die Parkgebühren. Es ist die erste Preisanpassung seit 2018 und soll ab Herbst dieses Jahres umgesetzt werden. Konkret bedeutet dies, dass die Gebühr für eine halbe Stunde Parken in der Blauen Zone um 30 Cent von 1 auf 1,3 Euro und in der Grünen Zone um 20 Cent von 0,8 Euro auf 1 Euro angepasst wird.
Motorisierten Individualverkehr verringern
Mit der Bewirtschaftung des Parkraums soll auch das Verkehrsverhalten beeinflusst werden. Als Ziel wird genannt, den motorisierten Individualverkehr zu verringern und auf das Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr sowie dem Rad zu ermutigen. Die vom Land Steiermark per Gesetz zur Verfügung gestellte Möglichkeit auf 1,6 Euro pro halbe Stunde in der Grünen Zone zu erhöhen, wird von Seiten der Stadt Graz mit dieser Preiserhöhung nicht zur Gänze beansprucht. Vor dem Sommer soll die Tarifanpassung im Gemeinderat beschlossen werden, damit die Umsetzung mit Herbst durchgeführt werden kann.
Die neuen Parktarife in Graz:
- Blaue Zone (halbe Stunde): 1,3 Euro
- Grüne Zone (halbe Stunde): 1 Euro
- Monatstarif Grüne Zone: 65 Euro
- Jahrestarif Grüne Zone: 621 Euro
- Ausnahmegenehmigung Blaue Zone (zwei Jahre inkl. Gebühr): 379 Euro
- Ausnahmegenehmigung Grüne Zone (zwei Jahre inkl. Gebühr): 292 Euro
- Pauschalkarte Unternehmen Blaue Zone (5 Stunden): 9 Euro
Die Stimmen der Stadtregierung:
„Schon seit 2018 liegen die Parkgebühren in Graz auf demselben Niveau. Umgekehrt sind beispielsweise in derselben Zeitspanne die Personalkosten im Zusammenhang mit der Parkraumbewirtschaftung kräftig angestiegen. Deswegen ist aus wirtschaftlicher Sicht eine angemessene und gerechte Anpassung erforderlich“, so Finanzstadtrat Manfred Eber.
Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner: „Die aktive Mobilität – also Radfahren und Zufußgehen – nimmt erfreulicherweise zu und ist ein wesentlicher Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Die Anpassung der Parkgebühren ist ein wichtiger, überfälliger Schritt, von dem die Grazer:innen profitieren: mehr Sicherheit, mehr Platz, weniger Lärm und Schadstoffe. Durch die zusätzlichen Einnahmen könne wir in die nötige Infrastruktur investieren, um den Umstieg auf Rad und ÖV attraktiv zu machen.“
SPÖ-Klubobmann Michael Ehmann: „Wir haben lange und intensiv die Für und Wider abgewägt: Gerade jetzt sind Gebührenerhöhungen natürlich ein mehr als heikles Thema, das es mit Fingerspitzengefühl anzugehen gilt. Genau das haben wir beachtet und uns auf verträgliche und vertretbare Anpassungen geeinigt, die auch in Relation zu den Öffi-Tickets stehen. Der öffentliche Raum gehört nun einmal allen Grazer:innen, hat seinen Wert, seine Erhaltung kostet etwas. So gesehen ist es nur fair und gerecht, dass - wer diesen Raum als Parkplatz nutzt - dafür einen ohnedies verhältnismäßig kleinen Betrag leistet, der wiederum den Grazer:innen zu Gute kommt.“
Opposition übt Kritik:
FPÖ-Stadtparteiobmann Axel Kassegger: Die Parkgebührenerhöhung um 25% bzw. 30% is Bürgerabzocke in Reinkultur! Im ganzen Land leiden die Menschen unter der dramatischen Teuerung. Statt sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Grazer in dieser Krise entlasten kann, geht die linke Stadtkoalition genau in die andere Richtung. Sie erhöht die Parkgebühren und zieht den Bürgern damit noch mehr Geld aus den ohnehin bereits leeren Taschen.“
KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher: „In der Blauen Zone betrifft die Erhöhung eine Steigerung um 30 Prozent, in der Grünen Zone um 25 Prozent - und das in einer Zeit, wo viele Grazer finanziell bereits schwer genug belastet sind. Diese massive Erhöhung zielt anscheinend darauf ab, dass man die mittlerweile stark reduzierten Parkplätze nicht mehr genutzt sehen möchte. So kann man natürlich Fußgängerzonen leicht ausweiten. Die innerstädtischen Wirtschaftstreibenden als jene, die in diesem Bereich auf das Auto angewiesen sind, werden sich bei der rot-rot-grünen Koalition wohl (nicht) bedanken!“
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