Süchtig nach dem nächsten Klick

Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind kaufsuchtgefährdet.  | Foto: Fotolia/apops
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Philip Streit über die Online-Shopping-Sucht und wie man damit umgeht.

Unglaublich, aber wahr: Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung sind gefährdet, online-kaufsüchtig zu werden, dabei sind mehr Frauen als Männer betroffen. Kaufsucht ist das zwanghafte Verhalten, etwas kaufen zu müssen, weil dies Erleichterung, Bedeutung und Erfüllung schafft. Im Gegensatz zum Kompensationskauf steckt hinter der Kaufsucht nicht die Attraktivität der Ware an sich, sondern die des Kaufakts: Der Klick gibt den Kick. Beim Online-Kauf fallen im Gegensatz zum Kauf vor Ort viele "lästige Barrieren", wie der Kontakt mit Verkäufern, weg. Durch die 24-stündige Verfügbarkeit ist das "Glück" sozusagen nur einen Klick entfernt. Die Kehrseite der Medaille ist das Leid, das entsteht: Das Konto ist überzogen und andere schütteln verständnislos den Kopf. Dazu kommt die Scham der Betroffenen. Aufzuhören ist nicht leicht, doch man kann die Kaufsucht besiegen: Über 80 Prozent der Kaufsüchtigen können zur Normalität zurückkehren.

Kontrolle schaffen

Hier nun einige Tipps von Philip Streit, wie man die Online-Kaufsucht in den Griff bekommen kann:
1. Hören Sie auf mit Jammern, Entschuldigungen und Selbstabwertungen. Seien Sie lieb zu sich selbst, zugleich aber auch klar und deutlich.
2. Machen Sie Ihre Kaufsucht öffentlich. Das fordert, schafft aber auch Kontrolle.
3. Sprechen Sie mit jemandem, der an Ihrer Seite steht und Ihnen unmissverständlich klarmacht, dass der einzige, der sich ändern muss, Sie sind.
4. Seien Sie achtsam mit sich selbst. Hören und fühlen Sie in sich hinein. Dann werden Sie bemerken, wann das Verlangen aufsteigt.
5. Machen Sie dann eine Pause und verzögern Sie Ihre Reaktion. Seien Sie sich sicher, dass der Anfall vergeht.
6. Seien Sie stolz auf Ihre kleinen Erfolge und lassen Sie sich durch Rückschläge nicht entmutigen.
7. Lenken Sie sich ab. Gehen Sie aus der Online-Scheinwelt: Treffen Sie Freunde, machen Sie Sport oder was immer Ihnen einfällt.

Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind kaufsuchtgefährdet.  | Foto: Fotolia/apops
Der Experte: Dr. Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater. Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. | Foto: Jorj Konstantinov
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