Tschernobyl, Graz und die Vergänglichkeit
Der Grazer Fotograf Christoph Bouvier begab sich auf die Spuren einer Katastrophe.
Alles ist vergänglich, und manches wird vergessen. Dem will Christoph Bouvier gegensteuern. Der Grazer Fotograf sucht nach verlassenen Orten, um diese abzulichten und in Erinnerung zu rufen.
Ein Grazer in Tschernobyl
Gerade erst war er im ukrainischen Prypjat, der Stadt neben dem Kernkraftwerk Tschernobyl, die nach dem Reaktorunglück von damals geräumt wurde. "Dieser Ort ist einmalig, so eine menschenleere Stadt. Das Unglück ist jetzt 30 Jahre her. Damals wurde Prypjat notevakuiert. Das Ausmaß der Katastrophe war erst im Nachhinein klar, keiner konnte erahnen, dass die Menschen niemals zurückkehren würden", sagt Bouvier.
Verlassen, aber unvergessen: Der Reaktor des Super-GAUs von Tschernobyl ist in der Ferne zu sehen. (BottledLightsPhotography by Christoph Bouvier)
Christoph Bouvier (J. Konstantinov)
"Post mortem" in Karwoche
So hat er das verlorene Riesenrad in Szene gesetzt oder den berühmten Reaktor von Tschernobyl. Diese und andere Motive sind bis 23. April in seiner aktuell vierten Ausstellung "Post mortem" zu besichtigen. "Das Thema Vergänglichkeit passt gut in die Karwoche."
Die Leere des Schloßbergstollens hält Bouvier hier fest. (BottledLightsPhotography by Christoph Bouvier)
Auch in seiner Heimatstadt war Bouvier schon unterwegs. Neben den Tiefen des Schloßbergstollens hat er mit seiner Kamera das Uhrwerk der Herz-Jesu-Kirche und andere Orte erkundet. Immer auf der Suche nach neuen Motiven gehen die Ideen nicht aus: "Meine letzte Reise war Sizilien, wo ich verlassene Salz- und Schwefelminen sowie von Lava verschüttete Dörfer fotografiert habe."
Ausstellung: "Post mortem – was kommt, wenn der Mensch geht", Do – Fr (16 – 19 Uhr), Sa – So (10 – 19 Uhr), Hauptplatz 1, Frohnleiten
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