Unsicherheit vor Akademikerball
Am kommenden Samstag soll eine Demonstration den Ball verhindern.
Für die Organisatoren – Vertreter nichtkonfessioneller Grazer Studentenverbindungen – eines der „nobelsten gesellschaftlichen Großereignisse der Region“, für die Gegner von der „Offensive gegen Rechts Steiermark“, ein Ereignis, das dazu dient „Rassismus, Sexismus und ein menschenverachtendes Elitedenken salonfähig zu machen“: der Grazer Akademikerball, der am Samstag, dem 17. Jänner, im Congress stattfindet.
Ball verhindern
Während der Wiener Akademikerball im Vorjahr rund 6.000 – vereinzelt gewaltbereite – Gegendemonstranten anlockte, blieb es in der Steiermark in den bisher 62 Jahren seit Bestehen des hiesigen Balles verhältnismäßig ruhig – eine Tatsache, welche die neu formierte „Offensive gegen Rechts Steiermark“ ändern möchte.
Unter dem Motto „Fasching statt Faschismus – Grazer Burschenschafterball verhindern!“ ruft das laut Eigendefinition überparteiliche, antifaschistische Bündnis dazu auf, gegen den Ball auf die Straße zu gehen, für Sympathisanten wurde sogar ein Bus aus Wien organisiert. „Wir rechnen mit mehreren hundert Leuten und wollen darauf aufmerksam machen, dass der Ball eine Schnittstelle zwischen rechtem und bürgerlichem Milieu ist. Langfristig möchten wir ihn verhindern“, so eine Vertreterin des Bündnisses, die namentlich nicht genannt werden will.
Keine Blockaden
Ob zu diesem Zweck auch Blockaden geplant sind? „Von unserer Seite nicht“, so die Vertreterin, deren Name der Redaktion bekannt ist und laut der es in Graz keine Ausschreitungen wie im Vorjahr in Wien geben soll: „Von uns geht keine Eskalation aus. Es kann laut werden, soll aber friedlich bleiben.“
Situation nicht verschärfen
Auch die Polizei erwartet aus derzeitiger Sicht keine Ausschreitungen: „Bis zum Wochenende kann sich noch viel ändern, aber die Polizei ist für alle Eventualitäten gerüstet“, so Maximilian Ulrich von der Landespolizeidirektion.
Vonseiten des Akademikerballes möchte man sich unterdessen nicht zur Demonstration äußern: „Wir möchten es vermeiden, die bereits jetzt schon angespannte Situation durch ein Interview unnötig zu verschärfen.“
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