Frauenpower 4.0
Unternehmen begeistern Frauen für technische Berufe

Das Projekt "Frauenpower 4.0" möchte jungen Frauen die Möglichkeiten einer Zukunft in technischen Berufen  aufzeigen.  | Foto: Pixabay
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  • Das Projekt "Frauenpower 4.0" möchte jungen Frauen die Möglichkeiten einer Zukunft in technischen Berufen aufzeigen.
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Um Mädchen in der dritten und vierten Schulstufe besser über ihre Berufsmöglichkeiten außerhalb der klassischen "Frauenberufe" aufzuklären, wurde das Projekt "Frauenpower 4.0" ins Leben gerufen. Neben Selfassessment und Beratungsmöglichkeiten für Mädchen werden auch Betriebe für den richtigen Umgang mit jungen Frauen sensibilisiert. 

GRAZ. In einer Kooperation des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft, der WKO und des Bit Schulungscenters wurde das Projekt "Frauenpower 4.0" gestartet. "Wir wollen das Selbstvertrauen der jungen Frauen stärken und Informationen bieten, weil viele nicht wissen, welche Möglichkeiten es gibt", sagt Projektleiterin Martina Roschitz. Viele junge Frauen könnten sich nämlich immer noch schwer eine Karriere außerhalb eines ganz klassischen "Frauenberufs" vorstellen, so Roschitz weiter. Außerdem herrschen auch noch starke Vorurteile gegenüber technischen Berufen, vor allem was erforderliche Muskelkraft oder Statur betrifft. Auch hier möchte man ansetzen.

Angebot zur Berufsorientierung für junge Frauen

Das Projekt "Frauenpower 4.0" richtet sich im gleichen Maß an Schülerinnen und Unternehmen. Das Angebot für Mädchen ist kostenlos und unterteilt sich hierbei in mehrere Abschnitte. So kann zum Beispiel online ein "Selfassessment" durchgeführt werden, in dem die Mädchen erfahren, welche technischen oder handwerklichen Berufe zu ihrem Profil passen.

Darüber hinaus wurde eine Lernplattform mit Informationen zu den Berufen und zum Bewerbungsprozess eingerichtet. In weiterer Folge gibt es die Möglichkeit von individuellen Coachings für die jungen Frauen. Hier stehen insgesamt 100 Plätze zur Verfügung und es gilt: Frist come, first serve. Workshops zum Thema werden an Schulen und bei Jugendtreffs abgehalten. In Graz und Graz Umgebung sind jetzt bereit acht Termine fixiert. Weitere werden noch folgen. 

Jobs mit Perspektive

Martina Roschitz ist es außerdem ein Anliegen, den jungen Frauen zu vermitteln, dass ihre Berufswahl die Lebensplanung sehr stark beeinflussen kann. "Nach 15 Arbeitsjahren ist das Gehalt einer Metalltechnikerin doppelt so hoch, wie das einer Friseurin", so Roschitz.

Und nicht nur finanziell sollen Anreize geschaffen werden. Durch Betriebsbesichtigungen möchte man mit vielen Vorurteilen aufräumen und den jungen Frauen ein realistisches Bild vom Arbeitsalltag bieten. Sprich: Ist es laut? Ist es schmutzig? Braucht es dafür Körperkraft? "Die Teilnehmerinnen sind dann doch immer wieder wirklich erstaunt wie stark sich diese Tätigkeiten von ihren Vorstellungen unterscheiden", erzählt Roschitz schmunzelnd. Ziel ist es, den Frauen Berufe näher zu bringen, bei denen sie eine realistische Chance haben. Berufe die konkret vorgestellt werden, sind zum Beispiel: Metalltechnikerin, Konstrukteurin, Mechatronikerin, Kunststofftechnikerin oder auch Informationstechnologin. 

Familie hat großen Einfluss

Als größte Hürde für Mädchen bezeichnet Roschitz das fehlen von weiblichen Rolemodels im Umfeld. "Sehr oft ist es noch so, dass die Mama, die Tante, vielleicht auch die ältere Schwester in einem klassischen Frauenberuf tätig sind und die jungen Mädchen dann deshalb versuchen einen ähnlichen Weg zu gehen." Generell hätten Familien oft Ängste ihre Mädchen in eine stark von Männer dominierten Berufszweig gehen zu lassen. Aber auch hier möchte das Projekt ansetzten und entgegenwirken. Dafür richtet sich der zweite Zweig des Projekts auch direkt an Unternehmen. 

Sensibilisierung ist oberstes Gebot

Mit einigen teilnehmenden Betrieben wurde nämlich schon im Vorfeld ein "Onboarding"-Konzept erarbeitet, das den jungen Frauen den Einstieg erleichtern soll. Roschitz zeigt sich hier vom Einsatz der Unternehmen begeistert:" Die Betriebe sind hier wirklich sehr bemüht, den Frauen ein sicheres Arbeitsumfeld zu bieten." Dafür seien bereits sehr strenge Regularien vorhanden. Vor allem der Arbeitskräftemangel habe hier zu einem starken Umdenken geführt. "Man kann es sich einfach nicht mehr leisten, nur die Hälfte der Bevölkerung anzusprechen", so Roschitz. Momentan kooperiert man mit fünf namhaften Unternehmen aus der Region,  wobei sich das Angebot an alle Betriebe der Branche richtet und auch hier kostenlos ist. 

Jugendliche müssen erreicht werden

Das Projekt "Frauenpower 4.0" wurde in engem Austausch mit dem steirischen Dachverband der offenen Jugendarbeit erarbeitet, um sicherzustellen, dass das Angebot auch niederschwellig erreichbar ist. Geschäftsführer Florian Arlt dazu: "Wir haben quasi nochmal mit den Augen der jugendlichen über alles drüber geschaut und Feedback gegeben." Der Dachverband steht in engem Kontakt mit den Jugendzentren und hilft so dabei das Projekt an die Frau zu bringen. "Die Rückmeldungen die von den Jugendcoaches vor Ort bekommen haben, waren sehr positiv", so Arlt weiter. Das Projekt läuft jetzt im ersten Durchgang einmal bis Ende August und bleibt bis dahin auch für alle kostenlos. Weiterführende Informationen finden sich auf der eigens eingerichteten Website.

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