Viel Physik, mehr Spaß und noch mehr Kugeln

Das Chronoglobium hat einen Ehrenplatz in Gernot Pottlachers Büro. Am 11. Dezember wird es Teil der Vorlesung sein. | Foto: Foto Jörgler
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  • Das Chronoglobium hat einen Ehrenplatz in Gernot Pottlachers Büro. Am 11. Dezember wird es Teil der Vorlesung sein.
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45 Experimente hat TU-Professor Gernot Pottlacher für seine Weihnachtsvorlesung vorbereitet.

Was ist ein Chronoglobium? Diese Frage wäre bei der Millionenshow wohl sehr viel Geld wert. Einer, der die Antwort darauf wie aus der Pistole geschossen geben kann, ist Gernot Pottlacher, seines Zeichens Professor am Institut für Experimentalphysik an der TU Graz. "Diese aus dem Jahr 1843 stammende Zeitkugel gibt die Zeitunterschiede zwischen den Orten sowie die unterschiedlichen Tageslängen weltweit an." Einen fixen Stammplatz hat das seltene Artefakt in seinem Büro in der Petersgasse, am 11. Dezember wird es aber Teil von Pottlachers legendärer Weihnachtsvorlesung sein. In Summe präsentiert er mit seinem Team 45 Experimente, die ausschließlich dem Thema "Kugeln" gewidmet sind.

Physik und Spaß

"Ich will die Welt der Physik ein wenig greifbarer machen. Gerade mit Versuchen und Experimenten lässt sich vieles leichter erklären. Dazu darf der Spaßfaktor natürlich nicht zu kurz kommen", verweist Pottlacher darauf, dass bei jeder Weihnachtsvorlesung etwas explodieren müsse. Das Interesse sei jedenfalls ungebrochen, über 500 Zuseher verfolgen das Spektakel allein im Hörsaal P1, dazu kommen noch Übertragungen in zwei weitere Räumlichkeiten, auch ein Livestream wird angeboten (siehe Infobox).
"Mir ist auch immer die Interaktion mit dem Publikum wichtig", sagt der Professor, ohne zu viel über den Inhalt zu verraten. Unglaubliche 300 Experimente, die Themenbereichen wie Mechanik, Schwingungen, Wellen und Optik zuzuordnen sind, hat er im Jahr 2019 ausprobiert und dann die besten 45 ausgewählt. "Die Vorbereitung für die nächste Weihnachtsvorlesung beginnt am Tag nach der letzten", umschreibt er den nicht geringen Aufwand.

Zum Zerkugeln

Und dennoch bleibt neben dem Unterrichten an der Uni noch genügend Zeit, um sich historischen Geräten zu widmen. Gemeinsam mit Kollegen hat er über 120 Werkzeuge, Maschinen und Messinstrumente aus dem Fundus der physikalischen Forschungslehre der TU Graz zusammengetragen. Frei zugänglich werden diese seit über zwei Jahren am Standort Petersgasse 16 ausgestellt. In den Glasvitrinen stehen heute 130 Jahre alte Entladungsröhren neben Stimmgabeln und einem Hypsometer. "Damit wurden früher Berge vermessen", erklärt der Experte, der selbst leidenschaftlich gern alte Geräte sammelt. Das Vorlesungsthema "Kugeln" ist übrigens auch im Physikmuseum allgegenwärtig: Der gelbliche Globus auf einem Holzgestell dürfte wohl das älteste Sammlungsstück sein. "Er zeigt mehr Orte als jeder andere Globus, unter anderem Cook's End, also jene Stelle, an der Entdecker James Cook seinen Tod fand." Physik ist eben eine runde Sache ...

Infos zur Weihnachtsvorlesung

Die Weihnachtsvorlesung von Gernot Pottlacher geht am 11. Dezember zwischen 16.15 und 18.15 Uhr im Hörsaal P1 (Petersgasse 16) über die Bühne. Übertragungen gibt es auch in den Hörsaal P2 und in den TDK-Seminarraum. Der Livestream ist auf https://tube.tugraz.at/ abrufbar.

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