Neue Schilder in Graz
Warum Schwäne füttern keine gute Idee ist

- Die Vögel mit den langen Hälsen können sich auch Futter vom Boden, von Gewässern holen. Brot fällt aber nicht unter ihre natürliche Nahrung.
- Foto: Marie Ott
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Eine nett gemeinte Geste - mit unlieben Folgen für das Tier. Mit dem Füttern von Brot sorgt man eher für Durchfall, als für einen vollen Magen bei Schwänen, Enten und Co. Deshalb sollen nun neue Schilder an vier Stellen in Graz aufgestellt werden.
GRAZ. Schwäne mit Brot zu füttern, ist schlecht. Diese Aussage wird vielleicht einige überraschen, aber auch wenn es die Schwäne essen und ein harmonisches Bild ergibt, können sie es nicht gut verdauen. Amtstierarzt und Veterinär-Manager Klaus Hejny erklärt mit zwinkerndem Auge: "Es kommen wenige Bäckereien unter Wasser vor. Dementsprechend kommt Brot oder Semmeln nicht im natürlichen Nahrungsplan vor."
Der Verdauungstrakt von Schwänen ist nicht in der Lage, Gebäcke gut zu verdauen. Dass man Brot zum Füttern verwendet, sei früher, wo man es nicht besser wusste, entstanden. So habe es sich geschichtlich entwickelt, dass Familien in Parks gehen, um diesen Tieren Essen zu geben. Denn das schwimmende Brot können Schwäne, oder auch Enten von der Wasseroberfläche essen und das sieht lieb aus - tut aber dem Vogel nicht gut.

- Sich an den Tieren und der Natur einfach nur erfreuen, lautet der Hinweis der angebrachten Tafeln in Frohnleiten. Ähnliche Tafeln dürften zeitnah in Graz aufgestellt werden.
- Foto: August Käfer
- hochgeladen von Nina Schemmerl
"Das geschickteste wäre, den Kindern das gleich richtig beizubringen, dass man nicht alles an Wildtiere füttern muss. Die Wildvögel in unseren Breiten haben eigentlich keine Futterarmut." Dazu kommt, dass das Füttern von Brot auch Ratten und Mäuse anlocken kann. Möchte man den Schwänen unbedingt etwas zuwerfen, nimmt man am besten Gras, denn dieses essen sie auch in der Natur.
Neue Schilder
Davon überzeugt, dass Unwissenheit ein häufiger Grund ist, warum Schwäne fälschlicherweise gefüttert werden, ist auch Stadträtin Claudia Schönbacher (KFG). Neue Informationstafeln sollen nun Abhilfe schaffen. "Das ist schon länger ausständig", so Schönbacher und erklärt: "An den vier exponiertesten Stellen werden zeitnah Tafeln aufgestellt." Der Grazer Stadtstrand, die Augartenbucht, die Auwiesen und das Naturschutzgebiet Weinzödl sollen neue Informations- und Verbotstafeln zur Wildvogelfütterung bekommen. Zusätzlich sollen 20 kleine Tafeln mit Piktogrammen, die auf das Verbot hinweisen, an weiteren Stellen abgebracht werden, schildert man seitens der zuständigen Abteilung Grünraum und Gewässer.

- Mit dem Füttern von Brot tut man Schwänen nichts Gutes. Die Empfehlung vom Tierarzt: lieber einfach nur anschauen.
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"Wir hoffen sehr, dass die Schilder gesehen und vor allen Dingen seitens der Bevölkerung auch ernst genommen werden!", hofft Schönbacher und schlägt als weitere Idee eine Informationskampagne zum richtigen Füttern der Tiere vor.
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