Von USA bis Ukraine
Was bringen den Grazern Städtepartnerschaften

- Am Weitesten entfernte Städtepartner: Montclaire in den USA.
- Foto: Montclair State University / Mike Peters
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Ziemlich beste Freunde: Weltweit hat Graz 13 offizielle Partnerstädte. Neuzugänge wird es so bald nicht geben. Was der Sinn und die Idee hinter diesen Freundschaften sind, liest du hier.
GRAZ. Neu ist die Idee der Städtepartnerschaften nicht. Die älteste einer solchen Verbindung pflegt Graz seit 1950 mit dem US-amerikanischen Montclair (New Jersey), die mitunter den Austausch von Studierenden über den großen Teich fördert. In diesem Rahmen reisen zwei Studierende aus dem Heimatort des Astronauten und zweiten Manns am Mond, Buzz Aldrin, nach Graz und im Gegenzug zwei Studierende aus der steirischen Landeshauptstadt an die Ostküste der Vereinigten Staaten. Mit rund 6.800 Kilometern Distanz ist es die am weitesten entfernte Städtepartnerschaft der Murmetropole.

- Auch Triest zählt zu den Städtepartnerschaften. Auch hier dreht sich der Austausch vermehrt um Kultur und Bildung.
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Deutlich näher liegt die englische Industriestadt Coventry, die 1957 für eine Partnerschaft ausgewählt wurde, um nach den Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs eine positive Beziehung herzustellen, erklärt der Leiter der Kommunikationsabteilung der Stadt Graz, Maximilian Mazelle. Konzentrierten sich Städtepartnerschaften zunächst vor allem auf den Austausch von Verwaltungen und kulturellen Veranstaltungen, wandelte sich mit der Zeit das Konzept, sodass man aktuell keine neuen Partnerschaften im klassischen Sinn anstrebt. "Der Plan ist, die historischen Städtepartnerschaften zu pflegen, aber mehr in Richtung Projektpartnerschaften zu gehen", so Mazelle. Dabei gehe es um mittel- wie langfristige Effekte – ein Beispiel dafür sei der Austausch von Fahrradstraßen- und Städtebau-Plänen zwischen dem niederländischen Groningen und Graz.
Bildung und Kultur
Ein Eckpfeiler der aktuellen 13 Städtepartnerschaften bleibt der Bildungsbereich. Neben Studierendenaustauschprogrammen gibt es Praktikums- und Austauschmöglichkeiten für Studierende aus wie dem italienischen Triest. Ein besonderes Beispiel ist die dreijährige Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Lviv. Angesichts der schwierigen politischen und humanitären Lage im kriegsgebeutelten Land unterstützt Graz die Stadt mit einer jährlichen Spende von 25.000 Euro. Indes wurde die Städtepartnerschaft mit dem russischen St. Petersburg im Zuge des Ukrainekriegs ausgesetzt.

- Graz hat insgesamt 13 Städtepartnerschaften.
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Wie viel Budget die Stadt Graz insgesamt dafür aufwendet? "Man kann jetzt nicht sagen, pro Jahr kostet uns das diese gewisse Summe", so Mazelle. "Das hängt stark davon ab, welche Projekte und Aktivitäten abgewickelt werden." 2023/24 gab die Stadt Graz etwa 5.500 Euro für die Teilnahme am "Grenzgang" in Darmstadt und 1.400 Euro für das Praktikum von Triest-Studierenden in Graz aus. Bei dem langjährigen Programm mit Montclair übernimmt Graz für die US-amerikanischen Studierenden die Kosten für Unterkunft, Klimaticket sowie ein "kleines" Taschengeld. Zu einmaligen Aktivitäten im Jahr 2024 gehörte eine "Wissensreise" nach Groningen, die mit rund 5.900 Euro zu Buche schlug. Genauere Jahressummen, wie viel man beispielsweise insgesamt 2024 ausgegeben hat, kann man auf MeinBezirk-Nachfrage nicht nennen.

- Leiter der Kommunikationsabteilung der Stadt Graz, Maximilian Mazelle kennt sich mit den Städtepartnerschaften aus.
- Foto: Fischer
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Akutelle Städtepartnerschaften:
- Coventry (England): seit 1957
- Darmstadt (Deutschland): seit 1964
- Dubrovnik (Kroatien): seit 1994 entstanden
- Groningen (Niederlande): seit 1963
- Ljubljana (Slowenien): seit 2001
- Maribor (Slowenien): seit 1987
- Montclair (USA): Studierendenaustausch, seit 1950
- Pécs (Ungarn): seit 1989
- Pula (Kroatien): seit 1972
- St. Petersburg (Russland): aktuell ausgesetzt; seit 2001
- Temeswar (Rumänien): seit 1982
- Triest (Italien): seit 1973
- Trondheim (Norwegen): seit 1968
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