Religöse Hochsaison
Welche Feste es jetzt in Graz zu Feiern gibt
In diesem Jahr fallen Ostern, Ramadan und Pessach sehr nah aneinander, Grund genug um einen Blick darauf zu werfen, was diese Ereignisse verbindet, was sie trennt und wie sie in Graz gefeiert werden.
GRAZ. Ostern ist für viele Christinnen und Christen das zentrale Fest im Jahreskreis und steht direkt vor der Tür, aber auch für Gläubige anderer Religionen ist momentan eine sehr wichtige Zeit des Jahres. Denn die Anhängerinnen und Anhänger des Judentums feiern im gleichen Zeitraum das für sie ebenso zentrale Pessach-Fest, bei dem der "Auszug" der jüdischen Bevölkerung aus Ägypten und somit auch aus der Sklaverei gefeiert wird. Heuer fällt der Ramadan, der traditionelle Fastenmonat der Muslime, ebenfalls in den gleichen Zeitabschnitt, wie Franz Winter, Professor der Religionswissenschaft an der Uni Graz, erklärt: "Der Ramadan wird am Mondkalender orientiert datiert und ist deshalb jedes Jahr im Sonnenkalender zu einem anderen Zeitpunkt angesetzt. Heuer überdeckt er sich mit Ostern und Pessach."
Enge Verbindung von Ostern und Pessach
Vor allem das Oster- und das Pessachfest weisen, allein schon aus geschichtlichen Gründen, einige Ähnlichkeiten auf. Franz Winter: "Beide liegen vom Datum her sehr nahe beieinander und sind mit dem Frühjahr verbunden, was vermuten lässt, dass hier sehr alte religiöse Traditionen enthalten sind." Das Pessach-Fest wird heuer von von 5. April bis 13. April gefeiert und fällt somit zeitgleich mit dem Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten. Der Ramadan hat bereits am 22. März begonnen und dauert noch bis 21. April, wobei auch hier abschließend ein großes dreitägiges Fest, das "Id al Fitr" (Fest des Fastenbrechens), gefeiert wird.
Fasten und in sich gehen
Eine Verbindung haben alle drei Ereignisse aber schon, Winter dazu: "Fasten: Ostern wird ja mit einer 40-tägigen Fastenperiode vorbereitet, detto ist auch im Judentum das Pessachfest mit speziellen Speisevorschriften verbunden und der Ramadan ist sowieso ein Fastenmonat." Im Zuge dessen, müsse man sich bei allen dreien an sehr strenge Regeln halten und auch das "in sich gehen", spiele eine große Rolle, so der Experte. Eine weitere Verbindung ist, dass die Feierlichkeiten oft mit Familienzusammenkünften verbunden werden und so die Familie an sich eine sehr zentrale Rolle einnimmt. Winter beschreibt treffend: "Alle drei sind Höhepunkte im Leben der jeweiligen Gläubigen."
So feiert Graz Ostern, Pessach und Ramadan
Alle Feierlichkeiten finden in den jeweiligen Gotteshäusern ihren Höhepunkt: Für die evangelischen Christen mit dem Gottesdienst am Karfreitag, für die katholischen Christen finden die Speisesegnungen am Karsamstag und der Ostergottesdienst mit Bischof Krautwaschl am Ostersonntag um 10 Uhr im Grazer Dom statt.
Die jüdische Gemeinde Graz findet sich am 4. und 5. April in der Synagoge zum gemeinsamen Gebet ein, wobei am Abend des 4. Aprils anschließend das traditionelle Seder, ein gemeinsames Essen der Gemeinde, stattfindet.
Für Muslime ist das Festtagsgebet am 21. April in der Moschee der Auftakt zum Fest des Fastenbrechens, bevor anschließend, meist im Kreise der Familien, gegessen und gefeiert wird. Vielleicht auch noch spannend: Während die christlichen Kinder sich auf die Suche nach Schoko-Osterhasen machen, bekommen auch muslimischen Kinder zum Fest des Fastenbrechens Süßigkeiten geschenkt, sie müssen sie nur nicht suchen.
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