Ostukrainerin in Graz
"Wir haben Angst und Hoffnung zugleich"

Während sich die Ereignisse im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine weiter verschärfen, gab es am Wochenende in Graz eine Aktion der Solidarität mit der Ukraine.

GRAZ. Vergangenen Samstag fand am Grazer Hauptplatz eine Aktion der Solidarität mit der Ukraine statt. Grund ist die zunehmende Bedrohung eines Konflikts, der in der Ostukraine schon seit acht Jahren vorherrscht. Österreich hat am 19. Februar eine Reisewarnung für große Teile der Ukraine ausgesprochen. "Die Sicherheitslage in der Ostukraine hat sich massiv verschlechtert und wir sehen gravierende Anzeichen für eine weitere Eskalation", sagt Bundeskanzler Karl Nehammer am Wochenende.

Am 19. Februar fand am Grazer Hauptplatz eine Aktion der Solidarität mit der Ukraine statt. | Foto: Michele Simeoni
  • Am 19. Februar fand am Grazer Hauptplatz eine Aktion der Solidarität mit der Ukraine statt.
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Grazerin aus der Ostukraine

Wir haben mit Mariya Donska gesprochen, die gemeinsam mit Slawistik-Professor Heinrich Pfandl sowie Halyna Iskiv und Galyna Skotnik vom ukrainischen Kulturverein Graz die Aktion organisiert hat. "Wir haben Angst und Hoffnung zugleich, aber wir können und wollen nicht schweigen", erklärt sie die Gründe.

Donska stammt aus der Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine. Vor über zehn Jahren ist sie für das Studium nach Graz gekommen, lebt seitdem hier und unterrichtet am Institut Slawistik der Karl-Franzens-Universität. "Graz ist meine Wahlheimat, aber ich fühle mich sowohl hier als auch in Charkiw zu Hause", sagt die 34-Jährige.

Mariya Donska trägt bei der Aktion ein Gedicht auf Ukrainisch und Deutsch vor. | Foto: Georgii Burda
  • Mariya Donska trägt bei der Aktion ein Gedicht auf Ukrainisch und Deutsch vor.
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Der Krieg ist spürbar

Etwa 250 Kilometer von Donskas Geburtsstadt entfernt befindet sich der Donbass. Den Krieg, der dort in den letzten acht Jahren traurige Realität sei, spüre man auch in Charkiw in den letzten Wochen und Monaten immer stärker. "Wir sehen die Helikopter, die in unsere Stadt kommen und verstehen sofort, dass das Verwundete aus dem Kriegsgebiet sind." 

Einige packen Notfallkoffer

Die Einwohner reagieren laut Donska verschieden auf die zunehmende Bedrohung. Einige würden versuchen normal weiterzuleben, manche haben einen Notfallkoffer gepackt, andere verlassen Charkiw. "Die Bedrohung schwebt wie das Damoklesschwert über allen", beschreibt sie die angespannte Lage.

Heinrich Pfandl, Galyna Skotnik, Halyna Iskiv und Maria Donska haben die Aktion in Graz organisiert. | Foto: Georgii Burda
  • Heinrich Pfandl, Galyna Skotnik, Halyna Iskiv und Maria Donska haben die Aktion in Graz organisiert.
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Aktion in Graz macht Hoffnung

Ob ein neuer Krieg ausbrechen oder sich der Konflikt weiter ausdehnen wird könne niemand sagen. Es sei besonders schwierig von Graz aus auf diese Situation zu blicken und nur bedingt helfen zu können. "Aber genau deshalb war mir die Aktion in Graz am Samstag so wichtig, weil ich einfach noch die Hoffnung habe, dass dieser Krieg aufhört."

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