„Wir sind einfach ein echtes Auto-Land“ – WOCHE-Branchentalk Mobilität (+Video)

Autonomes Fahren, E-Mobilität und Co.: Die Themenpalette beim Mobilitätstalk mit WOCHE-Geschäftsstellenleiter Philip Fürstaller, Maria Gaberszik, Elisabeth Gady-Steiner, Martin Kopriva, Walter Graf und den Redakteuren Christoph Hofer und Stefan Haller (v.l.) war breit.   | Foto: Jorj Konstantinov
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Mobilität tangiert die Menschen: Im großen WOCHE-Talk blickenvier Auto-Experten in die Zukunft.

Die Mobilität eines jeden Einzelnen ist im Wandel begriffen: In der Öffentlichkeit wird über weniger Parkflächen in Städten, Carsharing-Modelle und neue Antriebsformen diskutiert. Wie die mobile Zukunft im Grazer Raum aussehen könnte und welche Herausforderungen auf die Branche zukommen werden, hat die WOCHE mit Elisabeth Gady-Steiner, Martin Kopriva (beide Toyota Gady-Liebenau), Maria Gaberszik (Ford Gaberszik) und Walter Graf (Ford Reisinger Graz) erörtert.

Auto-Stellenwert weiter hoch

Bei all den Veränderungen ist sich das Quartett in einem Punkt einig: Das Auto als Fortbewegungsmittel im Allgemeinen werde in unserer Gesellschaft nicht in Frage gestellt. „Wir sind, nicht zuletzt aufgrund des Magna-Produktionsstandortes, ein Auto-Land. Der Stellenwert ist weiter hoch“, ist sich Gady-Steiner sicher. „Auch heute noch werden mit dem Kauf eines neuen Autos Emotionen geweckt“, berichtet Gaberszik aus der Praxis. Außerdem sei ein Wagen immer noch ein Statussymbol. „Man will ein Auto besitzen. Umsonst wandern nicht weiterhin so viele Premium-Modelle über den Ladentisch“, führt Graf aus.

Differenz Stadt-Land

Ein großes Gefälle zeigt sich aber zwischen Stadt und Land. „Im urbanen Bereich haben viele Menschen heute kein Auto mehr, die gehen dann zur Vermietung, wenn sie Urlaub fahren. Das liegt auch an den neuen Konzepten, wie Carsharing, außerdem wird das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln immer besser“, nennt Gaberszik die Gründe. Dazu komme ein nicht zu widerlegendes Faktum: „Der Führerschein ist heute vor allem bei jungen Leuten, die in der Stadt leben, nicht mehr so wichtig“, weiß Kopriva. Wichtig ist vielen Kunden aber auch heute noch eine spezielle Automarke. „Die Markentreue hat in den vergangenen 20 Jahren etwas abgenommen, das liegt oft aber auch an der riesigen Fülle an verschiedenen Modellen. Es ist also nicht mehr so leicht vorherzusehen, welches Auto ein bestimmter Kunde kauft“, sagt Gaberszik.

Keiner spart mehr aufs Auto

Der Kunde sei heute generell viel besser informiert. „Heute präsentiert das Internet die Ware, gekauft wird dann aber schon noch im Autohaus, denn dort gibt es vertrauenswürdige Ansprechpersonen. Die Kundenbeziehung ist weiterhin eine große Stärke“, so Gady-Steiner. Welche Marken gerade beliebt sind, sei dem Zeitgeist geschuldet. Kopriva: „Jedes dritte verkaufte Auto in Österrich ist aktuell beispielsweise ein SUV. Der Trend hat irgendwann begonnen, ein Ende ist nicht in Sicht. Dafür sterben eben andere Modelle aus.“ Verändert hat sich aber auch die Bezahlung. „Dass man auf ein Auto spart, das gibt es heute eigentlich so gut wie gar nicht mehr. Dafür steigt der Anteil der Leasingnehmer. Die Barkäufer kann man heute an einer Hand abzählen“, schmunzeln Kopriva und Gady-Steiner..

Antriebsformen polarisieren

Die weiter oben erwähnte Kundenberatung sei heutzutage auch aufgrund des höheren Anteils an technischen Innovationen nötig. „Klimaanlage, elektrische Fensterheber und Co. sind ja schon Standard. Da kommen aber jedes Jahr weitere Innovationen dazu. Viele Kunden sind damit bereits überfordert aufgrund zu vieler Assistenz-Systeme“, sagt Graf. Kopriva führt dagegen eine Vielzahl an Gesprächen hinsitchlich neuer Antriebssysteme. „Den Menschen wird von Seiten der Politik suggeriert, dass die mobile Zukunft ausschließlich beim E-Auto liegt. Das ist aber eine sehr verkürzte Darstellung.“ Auch Gaberszik ist damit nicht glücklich.
„Ich würde mir eine fairere Information im Bezug auf die Dieseldebatte wünschen. Es gibt beispielsweise Null-Emissionen-Diesel-Autos und dennoch wird der Diesel verteufelt.“ Darüber hinaus gibt Gady-Steiner zu bedenken, dass der E-Mobility-Bereich vor allem private Nutzer gar nicht tangiere. Sie sieht die Zukunft in Hybridmodellen. „Modelle mit E- und Verbrennungsmotor mit einer längeren Reichweite: Da gibt es dann auch kein Problem mit Ladestationen. Diese Fahrzeuge werden in Zukunft darüber hinaus auch leistbar sein.“

Ziel bleibt ein guter Mix

Die Förderung von nur einem Antriebssytem sei demnach keine Lösung. „Warum nicht überhaupt ohne Förderungen auskommen? Der Markt soll regeln, welche Antriebe die Zukunft dominieren“, regt Gaberszik an. „Es wird in den nächsten Jahren einen Antriebsmix geben müssen, man darf auch die Wasserstoffautos nicht vergessen“, so Graf. Noch sei diese Technologie aber zu teuer, es gebe noch einige Probleme zu lösen. „Dazu fehlt aktuell die geeignete Infrastruktur mit eigenen Tankstellen.“ Eine weitere Entwicklung steht mit dem Autonomen Fahren (mit Teststrecke in Graz) unmittelbar vor der Haustüre. Aber: „Egal, mit wem man redet, da überwiegt noch die Angst bei den Kunden. Ich kenne keinen, der das wirklich will“, sagt Kopriva. Ob dieser Trend an Österreich vorbeifährt, wird sich zeigen ...

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