WOCHE-Familienflüsterer
Zusammenhalt: So gelingt Gemeinschaft
Philip Streit hat Tipps, wie Mitgefühl, Eigenverantwortung und Kooperation gerade jetzt entstehen können.
Jetzt ist es wohl besonders wichtig: das Zusammenhalten und das Kooperieren. Diese Dinge sind auch wohl das Einzige, womit Covid-19 und andere globale Probleme, wie die Klimakrise, zu bewältigen sein werden. Grundsätzlich haben wir als soziales Wesen dafür gute Voraussetzungen.
Hier nun Tipps, wie das Zusammenhalten gelingen kann:
1. Halten Sie inne und gehen Sie in sich. So können Sie die Energie der Unsicherheit, die Sie sonst rastlos werden lässt, nützen.
2. Überlegen Sie, was Ihnen jetzt wichtig ist und was allgemein wichtig ist. Ihre Sicherheit in Krisenzeiten hängt entscheidend von der Sicherheit ab, die Sie anderen geben.
3. Nehmen Sie die Situation ernst. Geben Sie der Situation Ihre individuelle Bedeutung. Vermitteln Sie das auch Ihren Kindern.
4. Unterstellen Sie anderen, deren Handeln manchmal verkehrt ankommt, auch gute Motive.
5. Pflegen Sie jeden Tag angemessen gute soziale Kontakte. Hier eignet sich derzeit besonders die Nutzung der sozialen Medien. Das stärkt Ihr Selbst und Ihre Bereitschaft zu kooperieren.
6. Begehen Sie jeden Tag eine gute Tat oder vielleicht gleich auch drei. Altruistische Tätigkeiten bringen nicht nur anderen, sondern auch Ihnen Glück.
7. Überraschen Sie andere und machen Sie ihnen kleine Freuden.
8. Klingt esoterisch, wirkt aber: Gehen Sie in sich und übermitteln Ihren Lieben, aber auch denen, die Sie vielleicht nicht so gerne mögen, Wünsche, dass es ihnen gut gehen möge. Metta-Meditation nennt man das.
Der Experte
Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das auch jetzt für Sie unter 0316/77 43 44 da ist.
Web:www.ikjf.at
Leser-Fragen bitte an: redaktion.graz@woche.at
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