Umstritten
Ex-Vizebürgermeister Eustacchio als Gemeinderat angelobt
Am Donnerstag wurde der frühere FPÖ-Vizebürgermeister Mario Eustacchio im Gemeinderat als wilder Mandatar angelobt. Er folgt einem anderen Ex-Freiheitlichen, Roland Lohr nach. Gegen beide Politiker wird im Zusammenhang mit dem Finanzskandal der blauen Stadtpartei seit rund zwei Jahren ermittelt.
GRAZ. Kurz und schmerzlos, aber unter dem Blitzlichtgewitter der zahlreich erschienenen Medienvertreterinnen und Medienvertreter kam es Donnerstagmittag zum umstrittenen Comeback von Mario Eustacchio in den Gemeinderat. Erst im September 2021 hatte der ehemalige Vizebürgermeister nach dem Bekanntwerden massiver Unregelmäßigkeiten bei den Finanzen der Grazer Freiheitlichen Hut genommen und sich aus der Partei zurückgezogen, um Schaden von dieser sowie seiner Familie fernzuhalten, wie er damals betonte. Die gegen ihn gerichteten Vorwürfe durch die Gagenaffäre bestreitet Eustacchio bis heute vehement. Wie vorab angekündigt verzichtete er auf Wiederantrittsworte, da er von Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) nicht dazu aufgefordert wurde.
Kritik war vorab vom KFG, einer Abspaltung der FPÖ, gekommen. Stadträtin Claudia Schönbacher hatte unter anderem von „falschen Behauptungen“ ihres früheren Parteikollegen gesprochen: "Dass er jetzt in die Stadtpolitik zurückkommt, gleicht für mich einer Verhöhnung." Seitens der Grazer Freiheitlichen äußerte sich Stadtparteigeschäftsführer Dominik Hausjell knapp zur unerwarteten Rückkehr: "Es ist das Recht von Mario Eustacchio, das frei gewordene Mandat anzunehmen. Die FPÖ Graz kooperiert vollkommen mit der Staatsanwaltschaft, damit es, nach mehr als zwei Jahren, endlich zu einer schnellen Aufklärung der Vorwürfe kommt."
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