Große Rede
Landeshauptmann Drexler über Düsteres und Chancen im Land

"Klimaschutt und Transformation mit Augenmaß", fordert Christopher Drexler. | Foto: Kanizaj
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Im Vorfeld seiner großen Rede zum Landesfeiertag hat sich MeinBezirk.at mit Landeshauptmann Christopher Drexler über seine große Grundsatzrede unterhalten.

GRAZ/STEIERMARK. Hunderte Gäste lauschten am Montagabend (18. März) den Worten des steirischen Landes- und ÖVP-Chefs Christopher Drexler. In einem Jahr mit vielen Wahlkämpfen (EU, Bund, Land) naturgemäß keine Rede wie jede andere, Freunde wie Gegner werden wohl jedes Wort auf die Waagschale legen.

Red-Bull-Fleischhauer als "Einpeitscher"

Mit spannenden Zusatzimpulsen hatte man ja schon bei der Steiermark-Konferenz vor einigen Wochen mit Schi-Rennläuferin Nici Schmidhofer gute Erfahrungen gemacht – dieses Mal holte man den oststeirischen Fleischermeister Robert Buchberger auf die Bühne, der unter anderem aufgrund seiner Zusammenarbeit mit dem thailändischen Teil des Red-Bull-Imperiums überregionale Bekanntheit erlangte.

Verstärkung aus der Oststeiermark: Christopher Drexler mit Robert Buchberger. | Foto: Benjamin Gasser
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Landeschef über "düstere Zeiten"

Drexler nutzte den Buchberger-Schwung, bezeichnete den Pöllauer als "Role Model" für die Steiermark, der mit unternehmerischen Geschick und regionaler Verwurzelung als Beispiel für die Menschen in diesem Land stehe. In diesem Zusammenhang betont Drexler immer wieder die Außergewöhnlichkeit dieses Landes, die Natur, die Qualität der Produkte, die Gemeinschaft und der Zusammenhalt.

Drexler steht in diesem Zusammenhang aber auch nicht an, die Kehrseite der Medaille anzusprechen: "Es muss uns bewusst sein, dass in unserem Land, in der Gesellschaft, eine gewissermaßen düstere Stimmung herrscht. Eine Stimmung, die nichts explizit mit der Steiermark zu tun hat. Die die Steiermark aber um nichts weniger im Griff hat."
Es gebe viel Pessimismus, eine große Zukunftsangst, befeuert durch einen seit zwei Jahren währenden Krieg in der Ukraine, dem Massaker der Hamas gegen Menschen in Israel, durch viele Gewalttaten, auch in der Steiermark.

Drexler ergänzt: "Wir sind außerdem mit einer Klimakrise konfrontiert, die vieles von unserem gewohnten Lebensmodell in Frage stellt. Eine Häufung an Naturkatastrophen, die auch die Sicherheit der eigenen vier Wände berührt, die Fragen der Versorgungssicherheit aufwirft."

"Falsch verstandene Toleranz"

Das Thema Migration wird in der großen Grundsatzfrage ebenfalls nicht ausgespart, ebenso die Frage der Jugendgewalt und der zunehmenden Radikalisierung. Es sei Aufgabe der Politik, klar zu sagen, was Sache sei. Man müsse Missstände aufzeigen und Lösungen suchen. "Menschen, Familien, Betriebe: Alle müssen kämpfen. Sie alle wollen Politiker, die kämpfen. Aber nicht jeder gegen jeden. Sondern gemeinsam für sie", schürt Drexler große Emotionen.

Steiermark als "Chancen-Region"

Drexler spannt dann einen Bogen über die wesentlichen Lebensbereiche. Im Thema Wohnen wolle man leistbare Mietwohnungen anbieten, Eigentum ermöglichen und Leerstände beseitigen. Im Bereich der Kinderbetreuung gehe es darum, dass jedes Kind einen Betreuugsplatz und die Eltern die Wahlfreiheit haben. Die bestmögliche Gesundheitsversorgung, die Reduktion der Wartezeiten bei Ärzten steht ebenso auf der Drexler-Agenda wie der flächendeckende Ausbau von Gesundheitszentren.

Innovationsland: Christopher Drexler ist von den Chancen der Steiermark überzeugt. | Foto: Kanizaj
  • Innovationsland: Christopher Drexler ist von den Chancen der Steiermark überzeugt.
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Die Steiermark sei, so Drexler, die "größte Chancen-Region Österreichs". Als Industrie-Bundesland groß geworden, sei man heute viel mehr, punkte mit Lebensqualität, Kultur, Tourismus – aber vor allem mit den Menschen: Wir sind ein Land, das Tradition, Haltung und Verlässlichkeit geprägt hat und bis heute ausmacht. Ein Land, in dem das Ehrenamt so viel in unserer Gesellschaft trägt. Wir sind gleichzeitig ein Land der Innovation." Und er unterstreicht: "Leistung muss wieder ein Wert sein, der etwas wert ist!"

Diese Leistungsanreize will die Steirer-VP vor allem am Arbeitsmarkt setzen: Weniger Steuern auf Arbeit, steuerfreie Überstunden, Anreize für Vollzeit-Arbeit zählt Drexler unter anderem auf. Im Gegenzug müsse man die Bürokratie bekämpfen, die vielerorts hinderlich sei.

"Augenmaß bei Klimaschutz"

Im Klimabereich wiederum müsse man zwar vorangehen, aber mit Augenmaß. "Es verschärft sich der Eindruck, dass in den letzten Jahren in Mitteleuropa ein ideologiegetriebener Überbietungswettbewerb Einzug gehalten hat, wer denn noch schneller die Schritte zur Transformation geht. Politisch festgelegt, ohne ausreichend über die Konsequenzen nachzudenken." Es brauche hier eine Politik, die vernünftig entscheidet, die nicht alles reguliert, sondern Vertrauen in Fachleute und Experten, in die Wissenschaft und ganz besonders die Forschung und die Technologie habe. Kurz: Klimaschutz ja, aber nicht um jeden Preis. Man werde das Klima nicht in der Steiermark retten.

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