Kein Rücktritt
Steirische Wirtschaftsbund-Spitze spricht Josef Herk das Vertrauen aus
Nach schweren Vorwürfen über Zusatzgagen, Dienstautos und Co. kam es heute doch zu keinem Rücktritt: Die Landesleitung des steirischen Wirtschaftsbundes sprach ihrem Obmann Josef Herk am heutigen Samstag das Vertrauen aus.
STEIERMARK. Angesagte Revolutionen finden meist nicht statt – so auch heute beim steirischen Wirtschaftsbund, ein schwer angeschlagener Obmann Josef Herk hat fürs erste den Kopf aus der Schlinge gezogen. Er hatte den 29 Mitgliedern der Landesleitung, des zweithöchsten Gremiums im Wirtschaftsbund die Vertrauensfrage gestellt, die 29 Mitglieder haben ihm dieses Vertrauen einstimmig ausgesprochen.
Alle Vorwürfe gegen Herk bleiben aufrecht
Dem voraus gegangen waren in den letzten Tagen jede Menge unschöner Enthüllungen: 50 Prozent mehr Gage in der Wirtschaftskammer, 4.000 Euro Zusatzgage vom steirischen, weitere 2.000 Euro Zusatzgage vom österreichischen Wirtschaftsbund, dazu noch 3.700 Euro aus der Tätigkeit im seine privaten Unternehmen, rund 16.000 Euro streift der Präsident des Wirtschaftskammer und der Obmann des Wirtschaftsbundes monatlich ein.
Am gestrigen Freitag hatte er sich ja bei den Mitgliedern im Wirtschaftsbund entschuldigt, es sei vor allem ein Kommunikationsfehler gewesen. Eine Entschuldigung, die auf allen Ebenen als wenig ausreichend bewertet wurde – aus der Deckung getraut hat sich aber keiner der Kritiker. Zurück bleibt neben den Vorwürfen, von denen ja keiner entkräftet wurde, auch der schale Nachgeschmack eines heftigen Intrigenstadls im steirischen Wirtschaftsbund – mit massiven Auswirkungen auf die Wirtschaftskammer.
Transparenzoffensive angekündigt
Man wolle nun – wenn auch sehr spät – die Chance für eine Transparenzoffensive nutzen. Man sehe das als Startschuss für die Erarbeitung eines umfassendes Transparenzpakets. Effektive Kommunikation und Compliance sollten dabei im Mittelpunkt stehen. Als erster Schritt werde man die Funktionsentschädigungen bis zum Beschluss des Transparenzprojektes aussetzen. Als weitere Maßnahme wurde angekündigt, bereits den Jahresabschluss des Jahres 2022 sowie die Funktionsentschädigungen der WB-Mandatare zu veröffentlichen.
Die Vorgeschichte:
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