Aufstand im Spital
Trotz 12-Stunden-Arbeitstag keine Schwerarbeiterpension für Pflegekräfte

Empört über die Schikane für Pflegekräfte im Pensionsrecht: Gernot Wallner, Christine Sailer und FCG-Vorsitzender Peter Amreich. | Foto: FCG
  • Empört über die Schikane für Pflegekräfte im Pensionsrecht: Gernot Wallner, Christine Sailer und FCG-Vorsitzender Peter Amreich.
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Wegen unklarer gesetzlicher Regelungen wurde Leobenerin nach 35 Jahren als diplomierte Krankenpflegerin die Schwerarbeiterpension gestrichen. Gewerkschaft der Christdemokraten (FCG) steigt auf die Barrikaden.

Ein einfaches Berufsleben sieht wahrlich anders aus: Seit 34 Jahren ist Christine Sailer als Diplomkrankenpflegerin im LKH Leoben im Einsatz, viele und vor allem sehr lange Dienste haben ihre Laufbahn geprägt. Genau das droht ihr jetzt aber zum Verhängnis zu werden.
Denn als sie kürzlich ihre Pensionserhebung zugeschickt bekam, erlebte sie leider eine böse Überraschung. Demnach hat sie nämlich keinen Anspruch auf die Schwerarbeiterpension, die sie berechtigt hätte, begünstigt mit 60 Jahren in Pension zu gehen.

12-Stunden-Dienst als Hemmschuh für Pension

Der Hintergrund ist ein höchst eigenartiger: Um in den Anspruch zu kommen, muss man auf zumindest 15 Schwerarbeitstage pro Monat kommen. Im Turnusdienst war Christine Sailer – auch an Sonn- und Feiertagen – pro Arbeitstag 12 Stunden lang im Einsatz. Damit hatte sie zwar nach Stunden (Basis: 8-Stunden-Tag) schon nach zehn Tagen die erforderlichen Stunden erreicht, allerdings nicht die 15 Schwerarbeitstage. Ihr Pech: Der Gesetzgeber rechnet nach Tagen ab, nicht nach Stunden.  Der Versuch den Vorausbescheid mit Klage zu bekämpfen, wurde vom Gericht abgewiesen, Sailer ist schwer enttäuscht: “Diese Regelung ist ungerecht und lässt jegliche Wertschätzung für unsere schwere Arbeit vermissen“.

Gewerkschaft will Neuregelung im Pflegedienst

Nachdem Sailer kein Einzelproblem ist, sondern es vielmehr tausende Betroffene im Pflegedienst und in Schichtbetrieben mit 12 Stunden Arbeitszeiten gibt, wollen sich die steirischen Christgewerkschafter jetzt für diese Gruppe stark machen. Allein Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege geht man von rund zwei Drittel der Beschäftigten aus, die hier zu kurz kommen könnten.
Der Landesvorsitzende Peter Amreich und der LKH-Leobener Betriebsrat Gernot Wallner streben  eine faire Regelung an: "Damit nicht gerade jene Menschen die eindeutig besonders schwere Arbeit leisten bei der Zuerkennung der Schwerarbeitspension glatt durchfallen." Die physische und psychische Belastung durch die Schwerarbeit sei mit Arbeitszeiten bis 12 Stunden außerdem wesentlich höher, weil die Leistungsfähigkeit mit der Dauer der Arbeitsbelastung sinke, so Amreich. Er hat einen Initiativantrag zu diesem Thema in der steirischen Arbeiterkammer eingebracht und auch bereits den Gesetzgeber alamiert. "Gerade in der jetzigen schwierigen Personalsituation bei den Gesundheitsberufen, wäre es ein Zeichen der Wertschätzung, dass sich hier rasch etwas ändert", stellt Amreich abschließend klar.

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