Arbeitsmarkt-Analyse
Wirtschaftsbund-Chef Egger warnt vor 32-Stunden-Woche

Klares Nein zur Reduktion von Arbeitszeit: Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger. | Foto: WB/J. Hirtzberger
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  • Klares Nein zur Reduktion von Arbeitszeit: Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger.
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Die aktuelle Arbeitsmarktsituation zeigt: In der Steiermark sind im Schnitt fast 20.000 Stellen unbesetzt. Wirtschaftsbund-General Kurt Egger warnt vor Arbeitszeitverkürzung.

STEIERMARK. Als Generalsekretär des österreichischen Wirtschaftsbundes ist Kurt Egger für ganz Österreich zuständig. Dennoch hat der Grazer natürlich immer auch ein besonderes Auge auf die Steiermark. Im gegenständlichen Fall ist das allerdings ein durchaus sorgenvoller: Im letzten Jahr waren in unserem Bundesland im Schnitt permanent 18.620 Stellen unbesetzt. Das entspricht rund 9 Prozent aller offenen Posten in Österreich.

Immer mehr Arbeitskräfte fehlen

Dazu kommt, dass die Bevölkerungsprognose für die grüne Mark keine besonders erfreuliche ist:  Die Zahl der erwerbstätigen Personen wird in den kommenden Jahren kontinuierlich abnehmen – während die Zahl der Über-65-Jährigen um fast 765.000 (österreichweit) Personen zunimmt. Das sind ca. 67.550 mehr Menschen über 65 in der Steiermark die Pflege, Gesundheitssystem und Betreuung benötigen werden.

Im Pflege- und Gesundheitsbereich sind aktuell fast 19.000 Jobs unbesetzt. | Foto: Matthias Zomer/pexels
  • Im Pflege- und Gesundheitsbereich sind aktuell fast 19.000 Jobs unbesetzt.
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Egger sieht daher die Herangehensweise des politischen Mitbewerbs als kontraproduktiv: „Mit Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung, Erbschaftssteuern auf Betriebsübernahmen bis hin zu Enteignung wird ein unternehmerfeindlicher Kurs geschaffen, der Leistung bestraft und den Standort schädigt." Vielmehr brauche es Entlastungsmaßnahmen und Standortattraktivierung. "Das beginnt bei der Ausweitung der Steuerbefreiung von Überstunden und einem Anreizmodell, ältere Arbeitnehmer länger im Erwerbsleben zu halten und reicht bis zum flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung", so der Vertreter des ÖVP-nahen Wirtschaftsbundes.

Absage an die 32-Stunden-Woche

Ganz besonders angetan hat es ihm die von SPÖ-Chef Andreas Babler geforderte 32-Stunden-Woche: "Reduziert man nun die Arbeitszeit auf 32 Stunden pro Woche würden zusätzlich rund 250.000 Arbeitskräfte österreichweit fehlen", rechnet Egger vor. Das bedeutet für die Steiermark: Berechnet mit dem aktuellen Wert des Anteiles an offenen Stellen, entstünde durch die Arbeitszeitreduktion ein Bedarf on 22.075 zusätzlichen Arbeitskräften. Rechnet man noch die Bevölkerungsentwicklung dazu, würden den Steirerinnen und Steirern im Jahr 2040 fast 70.000 Arbeitskräfte fehlen.

Er will die 32-Stunden-Woche: SPÖ-Chef Andreas Babler. | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • Er will die 32-Stunden-Woche: SPÖ-Chef Andreas Babler.
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Übrigens: Wie der August-Stellenmonitor zeigt, ist aktuell der Bedarf an Arbeitskräften im Handel am höchsten. Dort gibt es österreichweit über 40.000 offene Stellen. Hoch ist der Bedarf auch bei Büro, Marketing, Finanz und Recht (fast 35.000 offene Stellen), im Bau (über 23.000 offene Stellen), im Tourismus und Gastgewerbe (22.800), Elektrotechnik und IT (21.900) und im Sozial- und Gesundheitsbereich (18.900).

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