Eine Frau im Einsatz für die Umwelt

Melanie Aldrian im Einsatz vor der afrikanischen Küste. | Foto: Pierre Gleizes/Greenpeace
  • Melanie Aldrian im Einsatz vor der afrikanischen Küste.
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  • hochgeladen von Elisabeth Pötler

Was war das Wagemutigste, das Sie als Greenpeace-Aktivistin getan haben?
Weniger wagemutig, aber sehr prägend waren meine Einsätze auf den Greenpeace-Schiffen.Ich war etwa sechs Wochen im Atlantik vor der afrikanischen Küste, um gegen illegale Fischerei zu demonstrieren. Dort gibt es riesige Flotten von europäischen Gesellschaften, die das Meer leerpflügen. Ihre Netze sind so groß, dass darin 13 Jumbo-Jets Platz hätten. Wir waren mit Booten, Schlauchbooten und Plakaten vor Ort um gegen die Überfischung zu protestieren.

Hat das die großen Flotten beeindruckt?
Naja, sie wissen, dass die Bilder um die Welt gehen. Sie wollen keine schlechte Publicity und sie wollen auch nicht, dass illegale Aktivitäten aufgedeckt werden. Im Indischen Ozean, vor Mosambik etwa, haben wir die unterbesetzte Fischereiaufsicht unterstützt. Wir sind an Bord gegangen und haben ihre Kühlräume inspiziert. Da wird man nicht nur freundlich empfangen…

Haben Sie auch kritische Momente erlebt?

Meistens fühlt man sich sicher. Wir sind ja gut vorbereitet und ausgebildet. Aber sicher gibt es gewisse Momente: Etwa als wir in einem kleinen Schlauchboot einem Fischereischiff gefolgt sind - in Gesellschaft einer großen Haiflosse …

Welche Ausbildung haben die Greenpeace-Aktivisten?

Die Aktivisten machen etwa Kletter-Trainings und lernen den Umgang mit Schlauchbooten. Die Sicherheit steht immer im Vordergrund , man muss vor Ort wissen, wann Schluss ist. Wie kürzlich bei der Aktion auf der Ölplattform in der Arktis, bei der die Österreicherin Miriam Friedrich dabei war. Das Wetter verschlechterte sich, die Versorgung konnte nicht mehr sicher gestellt werden, man hat das Team zurück an Bord gebracht.

Was motiviert Sie selbst dazu, sich diesen harten Bedingungen auszusetzen?
Vor Ort fühlt man sich oft winzig, wie David gegen Goliath. Aber wenn man dann Erfolg hat, gibt das neue Energie. Zum Beispiel in Folge des Protests vor Westafrika gegen Fangflotten: Wochen später hat die neue senegalesische Regierung reagiert und 29 Fischereischiffe ihre Lizenzen entzogen. Einige Monate später haben lokale Fischer gemeldet, dass sich der Fischbestand wieder zu erholen beginnt… Das gibt Kraft und Zuversicht und motiviert zum Weitermachen.

Die Einsätze sind ja körperlich herausfordernd. Sind dabei viele Frauen vor Ort?
Das Engagement hängt von der persönlichen Einstellung ab, nicht vom Geschlecht. Frauen und Männer von überall auf der Welt kommen dabei zusammen.

Wie sind Sie zu Greenpeace gekommen?
Ich habe mich schon als Kind für die Umwelt begeistert und meiner Mutter bestimmte Produkte aus dem Einkaufswagen genommen… Meine Familie kann ein Lied davon singen.

Mittlerweile sind Sie hauptberuflich bei Greenpeace: Sie sind österreichweit für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Wie leicht ist es, Umweltschutzthemen in den Medien zu verankern?

Naja, das hängt vom Thema ab. Man muss den Menschen immer vor Augen führen, dass unser Verhalten Folgen hat und wie diese aussehen und, dass man auch mit kleinen Aktion Großes bewegen kann.
Es ist wahrscheinlich leichter, die Menschen für Eisbären zu begeistern als für Fische, oder?
Ja (lacht), Fische sind wirklich eine Herausforderung! Aber es geht um ein faszinierendes und wichtiges Ökosystem, das man aus vielen Gründen schützen muss.

In Graz gibt es eine eigene Greenpeace-Gruppe: Was macht diese?
Das sind unsere Helden des Alltags! Nun haben sie gegen TTIP demonstriert und waren mit Info-Ständen vor Ort. Demnächst sind Kleidertauschpartys geplant. Das Grazer Team trifft sich meistens am 1. und 3. Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Büro am Dietrichsteinplatz. Jeder kann gerne vorbeikommen!

Was können umweltbewusste Grazer im Alltag tun?
Das beginnt beim Einkauf: Wichtig wäre es, auf Plastiksackerl zu verzichten oder diese zumindest mehrmals zu verwenden. Man kann an Demos teilnehmen, Petitionen unterschreiben, Botschaften verbreiten… Man sollte aktiv werden!

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