50 Jahre im Dienst der Bayern

Sepp Maier ist wohl einer der bekanntesten Tormänner der Welt. | Foto: GEPA
  • Sepp Maier ist wohl einer der bekanntesten Tormänner der Welt.
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Ein (Sepp) Maier in Graz: Deutschlands bester
Tormann aller Zeiten im Gespräch mit der WOCHE.

Er war als Tormann und Trainer bei acht Weltmeisterschaften, hat mit Deutschland und FC Bayern jeden nur möglichen Titel gewonnen und ist „Deutschlands Tormann des Jahrhunderts“ – Sepp Maier (67). Die WOCHE traf den sympathischen Urbayern zum entspannten Gespräch in Graz.
Schon der Start ist standesgemäß: Zuerst braucht’s ein Weißbier, dann holt er die Schnupftabakdose aus der Hose und gönnt sich eine Prise – jetzt kann’s losgehen: „50 Jahre war ich beim FC Bayern, hab mit 15 in der Jugend angefangen und bin mit 65 als Tormanntrainer in Pension gegangen.“
Was haben die Bayern für ihn ausgemacht? „Wir waren eine große Familie, vom Vorstand über die Trainer bis hin zu den Spielern. Das sieht man ja auch daran, dass viele ehemalige Aktive heute noch bei den Bayern arbeiten: Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge oder Gerd Müller.“
Dafür lässt er heute den Fußball eher links liegen: „Wenn du das ganze Leben den Fokus auf diesem Sport hast, bist froh, wenn du was anderes machen kannst.“ Zum Beispiel Golf spielen, aktuelles Handicap: 6. „Hätt’ ich früher angefangen, hätt’s nie einen Tiger Woods gegeben“, schmunzelt er. Wegen der Vielseitigjkeit schätzte er auch Dettmar Cramer am meisten von all seinen Trainern: „Der war ein Sir, mit dem konntest du nicht nur über Fußball reden.“ An Helmut Schön erinnert er sich auch gern: „Der war vor jedem Spiel stundenlang am Häusl, weil er so nervös war.“ Wurde früher eigentlich viel weniger trainiert als heute? „Im Gegenteil, wir haben weit mehr trainiert. Aber sportmedizinisch hat man halt damals vieles noch nicht gewusst.“ So war etwa zu Maiers Zeiten Wasser trinken während des Trainings verpönt. „Und wenn einer geschwitzt hat, haben die Trainer gesagt, der hat nicht genug Kondition ...“
Beim legendären WM-Finale gegen England in Wembley saß er auf der Bank. Wer stand damals eigentlich im Tor? „Der Hans Tilkowski, der Blinde. Hätt’ ich gespielt, wären wir schon 1966 Weltmeister geworden“, lacht er mit einem Augenzwinkern. Das darf man so schreiben? „Ja sicher. Das hab ich ihm selbst auch gesagt.“ Und was war das größte „Eiertor“ des Sepp Maier? „Ich hab nie ein Eiertor bekommen – wenn, dann waren immer alle anderen schuld ...“

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