Neustart
99ers-Präsident Jerich: "Der zweite Platz ist mir nicht genug"
Am Freitag luden die Graz 99ers auf den Schlossberg zur "Neustart"-Pressekonferenz des Eishockeyklubs. Dabei gab Neo-Präsident Herbert Jerich eine deutliche Richtung für die kommenden Jahre vor: "Es ist an der Zeit, Graz zu einem Top-Team zu machen. Wir sind die 99ers 2.0."
GRAZ/INNERE STADT. Einiges war bereits bekannt, nun wurde es offiziell gemacht. Gut gelaunt präsentierte General Manager Bernd Vollmann im Aiola Upstairs, unweit des Grazer Uhrturms das neue Führungsteam, das die Graz 99ers zu einer Top-Adresse im österreichischen Eishockey machen soll. Allen voran zeigte sich der neue Präsident Herbert Jerich voller Tatendrang: "Wir sind die 99ers 2.0." Im Mittelpunkt stehe unter ihm langfristiges Denken, dennoch – so der erfolgreiche Unternehmer, der das Budget des Vereins aufstockt: "Man kann sich den Titel nicht kaufen."
Für die Fans soll es so bald wie möglich wieder etwas zum Feiern geben. Das Ziel: Schritt für Schritt in eine Position zu kommen, in der die 99ers kontinuierlich um die Meisterschaft mitspielen. Wie lange das dauern wird, könne er zu diesem Zeitpunkt nicht versprechen, aber: "Ich bin kein Präsident, der sagt, der zehnte Platz ist mir genug. Ich bin kein Präsident, der sagt, der zweite Platz ist mir genug", erklärt Jerich, "wenn ich Zweiter werden will, habe ich den falschen Ehrgeiz."
Gesichter des Neustarts
Für die wirtschaftlichen Belange des Eishockeyklubs zeichnet sich weiterhin General Manager Bernd Vollmann verantwortlich. Ihm zur Seite steht ihm dabei im sogenannten Advisory Board künftig der CFO von Jerich International Stephan Schwarzl. Im Bereich Marketing unterstützt die 99ers mit Herwig Straka ein in der Sportwelt durchaus prominenter Name: Der Gründer und Geschäftsführer der Emotion Group ist Mitglied des ATP-Boards und Veranstalter des großen Tennisturniers in der Wiener Stadthalle.
Was die Ergebnisse am Eis an angeht, übernimmt erstmals in Graz ein Sportdirektor das Ruder: Der zweifache österreichische Meister Philipp Pinter wechselt von seiner bisherigen Position des Nachwuchsleiters in Villach an die Mur. "Die Vision, die Herb (Herbert Jerich, Anm.) vorgestellt hat, hat mich sehr getriggert. Mein Ziel ist es bei den 99ers die Latte langfristig deutlich höher zu setzen", versichert der Kärntner.
Zu seinen Hauptaufgaben gehört nun der Aufbau eines Kaders mit "gutem Österreicher-Kern" und den "richtigen Charakteren" für die anstehenden Herausforderungen. Nun gelte es heimische Talente davon zu überzeugen, "dass Graz der Standort ist, wo man hinmuss, um weiterzukommen." Gegenüber seinem bisherigen Arbeitgeber habe er versprochen, "dass ich keine Spieler vom VSV wegnimm und so viele wie möglich aus Klagenfurt", scherzt der 39-Jährige.
Haudum und Roy kommen, Schiechl verlängert
Immerhin ein KAC-Crack wird ab Herbst in orange auflaufen: Lukas Haudum hat bei den Grazern für drei Jahre unterschrieben. Dies sei auch als Zeichen an den "Österreicher-Markt" zu verstehen, so Pinter, dass es die 99ers ernst meinen. Als "Wunsch-Import" des Sportdirektors konnte zudem Kevin Roy von Innsbruck für zumindest zwei Jahre in die steirische Landeshauptstadt gelockt werden. Erhalten bleibt dem Grazer Team auch Michael Schiechl – der 35-Jährige hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert.
Nichts Neues gibt es indes über die Trainer-Position zu berichten. Mit Wunschkandidat Harry Lange stehe man weiterhin in Kontakt. Der 40-Jährige war bis Februar Trainer des EC Bad Nauheim (DEL2) und hat sich Bedenkzeit erbeten. Sollte die Verpflichtung des früheren Graz-Cracks nicht klappen, habe Pinter allerdings noch einen Plan B und Plan C in der Hinterhand: "Aber ich hoffe, dass ich die nicht brauchen werde."
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