Der europäische Liga-Bummler hofft auf Sturm
Türkei-Legionär Jakob Jantscher über Sturms Chancen gegen Fenerbahçe und seine eigene, ungewisse Zukunft.
Der eine oder andere aufmerksame Fan wird sich vergangenen Donnerstag in der Merkur Arena beim Europacup-Match Sturm gegen Fenerbahçe verdutzt die Augen gerieben und zwei Mal hingeschaut haben: Ist er es oder ist er es nicht? Er war es. Mit Wohlwollen schaute Jakob Jantscher seinen Ex-Kollegen beim ersten großen internationalen Auftritt seit einigen Jahren auf die Beine.
Klasse war ersichtlich
Und was er da in Liebenau kredenzt bekam, wusste dem gebürtigen Unterpremstättner durchaus zu gefallen. "Sturm hat die Partie anfangs kontrolliert und ist auch verdient in Führung gegangen. Vor allem in den 25 Minuten vor der Halbzeit hat man dann aber die Klasse von Fenerbahçe gesehen." Ein eklatanter Klassenunterschied sei dennoch nicht auszumachen gewesen, "natürlich muss man aber auch dazu sagen, dass es für die Türken das erste Pflichtspiel der Saison war", sagt der 28-jährige Mittelfeldspieler.
Beste Liga bisher
Wo der 23-fache Teamspieler Österreichs Mitte August seinen persönlichen Saisonstart feiern wird, steht aktuell noch in den Sternen. Vor einem Jahr hat er sich samt Familie von Luzern in Richtung Rize verabschiedet.
Ein Schritt, den viele Beobachter nicht nachvollziehen konnten. "Ich habe in Holland, Russland und der Schweiz gekickt, aber nirgends war das Niveau so gut wie hier in der Süper Lig", entkräftet Jantscher. Auch die Finanzkraft sei eine andere. "Hier haben nicht nur die Istanbuler Großklubs die Möglichkeit, Stars zu kaufen. Deshalb kickt ein Samuel Eto’o auch bei Antalya oder ein Vagner Love bei Alanya."
Zukunft ist ungewiss
Mit seiner Premierensaison jenseits des Bosporus ist er jedenfalls zufrieden. "Vor allem zu Beginn habe ich viel gespielt, am Ende leider weniger. Insgesamt liegt mir die Liga aber sehr, ich würde gerne hierbleiben."
Damit spricht der Offensivspieler auch schon das Dilemma an. "Rize ist am letzten Spieltag abgestiegen. In der zweiten türkischen Liga darfst du nur fünf Ausländer einsetzen, daher ist sowohl eine Leihe als auch ein Verkauf denkbar." Während die eigene Zukunft noch nicht geklärt ist, drückt Jantscher, der mit Salzburg in der Champions-League-Quali bereits Bekanntschaft mit "Fener" gemacht hat, Sturm beim morgigen Rückspiel in Istanbul die Daumen. "Sie scheinen heuer eine gute Mischung aus Jung und Alt zu haben, dennoch bleibt Fenerbahçe zu Hause der Favorit."
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