Der Sheriff einmal ganz zahm

Zupft privat die Saiten, am Eis die Gegner – Guillaume Lefebvres Gitarrenkünste können sich jedenfalls hören lassen. Die WOCHE hat den Sheriff der 99ers daheim besucht. | Foto: Oliver Wolf
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  • Zupft privat die Saiten, am Eis die Gegner – Guillaume Lefebvres Gitarrenkünste können sich jedenfalls hören lassen. Die WOCHE hat den Sheriff der 99ers daheim besucht.
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Er gilt als härtester Spieler der Liga, hat bisher stolze 127 Strafminuten gesammelt, die Fans in Liebenau nennen ihn ehrfürchtig „Sheriff“ – und beim Besuch der WOCHE sitzt genau dieser Mann auf der Couch als könne er kein Wässerchen trüben und zupft geduldig seine Gitarre. Guillaume Lefebvre privat passt so gar nicht zum Bild des Fighters am Eis.
„Mittlerweile spiele ich seit zehn Jahren Gitarre – praktisch jede freie Minute verbringe ich damit. Viel mehr hab ich ja nicht hier, wie du siehst“, lächelt „Gui“ („Ehrlich, nennt mich wie ihr wollt. Mein Name wurde schon so oft verhunzt – da bin ich mittlerweile hart im Nehmen“) beim Blick durch sein eher spartanisch eingerichtetes Apartment in der Mariatrosterstraße.
Ins Auge sticht noch die weiß-blaue Flagge von Quebec. „Wir französischsprachigen Kanadier sind eben besonders stolz auf unsere Herkunft – es soll aber bitte kein politisches Statement sein“, will der glühende Blues-Fan kein Öl in den Unabhängigkeitsstreit gießen.
Stolz ist auch ein gutes Stichwort für den Spielstil des 31-Jährigen. „Bei uns daheim in der Gegend rund um Montreal ist Hockey Religion – dementsprechend spielen wir auch. Ich spiele mit Stolz und Respekt, das verlange ich auch von meinen Gegenspielern. Tun sie das nicht oder geht es eben gegen meine Mitspieler, muss ich einschreiten.“
Privat ist, wie eingangs erwähnt, vom „Bad-Boy-Image“ nicht viel zu merken. „Ich weiß, viele finden das lustig. Aber ich gehe manchmal auch einfach nur gerne am Schöckl oder am Schloßberg spazieren, besuche ein Museum oder schaue mir eine Dokumentation im Fernsehen an.“
Übrigens, noch fehlt „Gui“ dafür die richtige Begleitung – „ja, du kannst ruhig schreiben, dass ich Single bin. Vielleicht meldet sich ja eine Frau. Eine Voraussetzung wäre halt, dass sie singen kann.“ Ähnlich wie der Schmäh läuft in den am Sonntag beginnenden Play-offs dann hoffentlich auch der Puck – das Siegerbier gibt‘s dann natürlich im Stammbeisl, der „Posaune“.

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