Erfolg für "Grizzly"
Der Videoschiri kommuniziert dank Technik aus Graz

Infos, die dank "Grizzly" an Fernsehsender und Vereinsverantwortliche übertragen werden. | Foto: GEPA
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Ab Freitag kommt auch in der österreichischen Bundesliga der Video-Schiri zum Einsatz. Das Grazer Unternehmen "Grizzly" sorgt für den reibungslosen Ablauf im Hintergrund.

Wenn am Freitag um 20.30 Uhr das Match Sturm Graz gegen Red Bull Salzburg in der Merkur-Arena angepfiffen wird, dann stehen nicht nur die 22 Spieler auf dem Feld unter Strom – auch bei Nikolaus Grissmann und Stefan Mayr wird die Anspannung groß sein. Denn als Geschäftsführer des Grazer Unternehmens "Grizzly" sind sie für die Kommunikation rund um den erstmals zum Einsatz kommenden "Video Assistant Referee" (VAR) zuständig.

Die Macher im Hintergrund: Stefan Mayr (l.) und Nikolaus Grissmann sorgen für den reibungslosen Ablauf des Videoschiris. | Foto: Grizzly
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Bei jedem "Fall" kommt "Grizzly" zum Einsatz

Konkret bedeutet das: In dem Moment, in dem der Video-Schiri einen "Fall anstößt" muss diese Information an alle wesentlichen Beteiligten in Echtzeit hinausgehen. So werden etwa Fernsehsender, Journalisten, Vereinsverantwortliche benachrichtigt. "Wir freuen uns, dass die Bundesliga hier auch in der Abwicklung auf zuverlässige Partner wie uns setzt", sind die beiden "Grizzly"-Chefs stolz auf ihr Produkt und ihre Programmierarbeit.
Dazu hat man sich mit der Thematik natürlich in aller Tiefe auseinandergesetzt, wurde zum echten "VAR"-Profi. "Im ersten Schritt muss man einmal zwischen dem silent check und dem offiziellen Check unterscheiden", erläutert Mayr. Im ersten Fall macht der Video-Schiri – der übrigens in Wien sitzt – nur eine Überprüfung, darüber wird der Schiedsrichter am Feld nicht in Kenntnis gesetzt. "Grizzly" wird im Hintergrund dennoch aktiv, weil auch diese Überprüfungen für spätere Analysen dokumentiert werden.
Erst beim offiziellen Check kommt dann die volle Maschinerie von "Grizzly" in Gang: Von diesem Vorgang wird unter anderem der übertragende Fernsehsender ("Sky") sowie der Heimverein informiert. Im Fernsehen wird ein Insert eingeblendet, der Verein spielt die Botschaft "Check" über die Video-Wall im Stadion aus, es werden also alle Fans live informiert. "Da darf aus unserer Sicht natürlich nichts schiefgehen", so Grissmann. Die Generalproben in allen Bundesliga-Stadien in den letzten Wochen haben perfekt funktioniert.

Eingriff nur bei "eklatanten Fehlentscheidungen"

Wesentliche Infos für die Fans: Der Video-Schiri darf überhaupt nur bei so genannten "eklatanten Fehlentscheidungen" eingreifen. Zum Einsatz kommt der "VAR" daher

  • Bei Toren: (VAR überprüft jedes Tor und informiert über mögliche Vergehen vor dem Tor).
  • Bei Elfmetern: Gegebene Elfmeter werden auf ihre Richtigkeit überprüft, fälschlicherweise nicht gegebene Elfmeter dem Schiri mitgeteilt.
  • Bei roter Karte: Jede Szene, die einen direkten Ausschluss zurFolge hat, wird überprüft. Ebenso gibt es Infos über rotwürdige Spielszenen, die der
    Schiedsrichter nicht wahrgenommen hat.
  • Zu Identitätsfeststellungen: Bei Verteilung von gelben und roten Karten wird überprüft,ob der richtige Spieler sanktioniert wurde.
Geglückt: Das war der Test des Videoschiris in der Merkur-Arena. | Foto: GEPA
  • Geglückt: Das war der Test des Videoschiris in der Merkur-Arena.
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Mayr und Grissmann freuen sich jedenfalls schon auf die echte Bewährungsprobe am Wochenende, kommt doch zur Profession auch eine ordentliche Portion Fußball-Leidenschaft dazu. Der ursprüngliche Heimatverein der beiden Osttiroler hat allerdings nur einen prominenten "Vornamen", eine große Rolle spielt Rapid Lienz im heimischen Fußball aber nicht. Aber nachdem es die Firma "Grizzly" ja schon seit 2006 in Graz gibt, gibt es ja genug andere Möglichkeiten. Und so wird am Freitag nicht nur das "Grizzly"-, sondern auch das Sturm-Herz höher schlagen ...

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