Ein schwarz-weißes Dreieck mit Gänsehaut-Faktor
Vastic, Reinmayr, Haas: Drei Namen für die Ewigkeit. Erinnerungen an Sturms Magisches Dreieck.
Die Fans des SK Sturm sind Achterbahnfahrten gewohnt: Große Triumphe wechselten sich immer wieder mit schlimmen Talfahrten (Konkurs etc.) ab. Einigkeit herrscht aber, wenn es um die Frage nach den erfolgreichsten Jahren der Vereinsgeschichte geht. In den Jahren 1995 bis 2002 holten die Grazer die ersten beiden Meistertitel, drei Cupsiege und zogen drei Mal in die Champions League ein. Federführend am Erfolg beteiligt war das legendäre magische Dreieck, bestehend aus Ivica Vastic, Mario Haas und Hannes Reinmayr. Die beiden Letztgenannten erinnern sich für die WOCHE an eine Zeit, als das schwarz-weiße Graz aus dem Feiern gar nicht mehr herauskam.
Premiere gegen Nikosia
Der 18. September 1997 gilt nicht als Geburtsstunde des magischen Dreiecks, dieser Tag hat dennoch seinen Platz in den Geschichtsbüchern: Das Spiel gegen Apoel Nikosia in der zweiten Runde des Europapokals, der Pokalsieg sollte der erste überhaupt sein, in dem sowohl Haas als auch Reinmayr und Vastic ein Tor erzielten. "Harmoniert haben wir aber auch schon davor", schmunzelt Reinmayr. "Bereits in der Vorbereitung auf die erste Meistersaison war das zu spüren. Aber ohne einen Franco Foda, Ranko Popovic oder Markus Schupp, die für uns gerackert haben, wäre überhaupt nichts möglich gewesen."
Freiheiten ohne Ende
Trainiert habe man aber nicht immer gemeinsam. "Coach Ivica Osim hat uns oft gegeneinander spielen lassen. Wir haben uns aber von Spiel zu Spiel besser verstanden, durch die vielen Partien lernt man sich einfach kennen. Osim hat schnell erkannt, was möglich ist, und uns mit den größtmöglichen Freiheiten ausgestattet. Die anderen sind dafür gerannt wie die Hunde. Oft haben die Mitspieler auch gesagt, Mario, bleib vorne, geh nicht zurück über die Mittellinie", erinnert sich Haas.
Stuttgart als Vorbild
Die Folge war eine regelrechte Torflut des Offensiv-Trios: "Ivo mit seiner Spielintelligenz, seiner Technik, seinem Schuss, dazu Mario, der unglaubliche Laufwege gehen konnte und ich mit meiner Übersicht und Beidbeinigkeit: Diese vielen Tore waren nur möglich, weil wir uns wirklich blind verstanden haben", schwelgt Reinmayr in Erinnerungen.
Wie besonders die Phase Ende der 90er war, sieht man erst im Rückspiegel, schließlich gibt es bis heute keine "Dreiecks-Nachahmer". Den Namen selbst haben laut Haas und Reinmayr die Medien kreiert. "Es gab in Stuttgart schon ein magisches Dreieck mit Elber, Bobic und Balakov. Das wurde für uns übernommen." Bis heute halten die schwarz-weißen Helden Kontakt, über WhatsApp und bei gemeinsamen Kick-Partien.
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