Traditionsklub feiert

GAK-Geburtstag: 120 Jahre voller besonderer Tage

Der Grazer Fußballverein GAK feiert am Donnerstag (18. August) Geburtstag. Ein Rückblick des ehemaligen Woche-Redakteurs und GAK-Fans Dieter Demmelmair auf besondere Tage seines Vereins.

GRAZ. Der 18. August 1902 war ein besonderer Tag. Österreich-Ungarn feierte den 72. Geburtstag seines Kaisers Franz Joseph I.. Die Monarchie ist längst Geschichte – trotz vieler Höhen und Tiefen nicht aber der GAK, dessen offizielles Gründungsdatum ebendieser 18. August ist.

Ein Rodler als Fußball-Fan

Es waren Mittelschüler rund um Carl Ludwig Markel, der später als Rodler (!) Erfolge feierte, die den Verein gründeten. Eigentlich hatten sie das gar nicht vor, wollten sie doch dem „Akademischen Sportverein“ (ASV) beitreten. Doch dessen Satzungen erlaubten nur die Aufnahme von Studenten und Akademikern.
Gespielt wurde in der Körösistraße – wo der Verein auch 103 Jahre lang verblieb. Nur vier Jahre nach der Gründung gewann man die Premiere des Grazer Messepokals, des damals wichtigsten Turniers außerhalb von Wien. Kurios: Im Finale am 4. Oktober 1906 gewann die Einser-Mannschaft des GAK mit 8:1 – und zwar gegen die Zweier-Mannschaft der „Roten“ …

Sturm führt die ewige Derby-Statistik an

Das Titelsammeln ging munter weiter, zu drei weiteren Messepokalsiegen gesellten sich zwischen 1922 und 1933 zehn steirische Meisterschaften. Mit dem Landesligatitel 2018 ist man somit steirischer Rekordmeister. Auch holten die Athletiker 1929, 1932 und 1933 die österreichische Amateurmeisterschaft. Und Sturm Graz? Die „Blackys“ hinkten damals noch deutlich hinterher – das erste (freundschaftliche) Derby 1910 gewann der GAK mit 5:0, das erste Pflichtspiel beim Messepokal gewann man am 8. September 1913 mit 3:0. Doch die Vorherrschaft in Graz sollte sich danach ändern – von 185 Pflichtspielen der Einser-Mannschaften gegeneinander (1920 – 2007) gewann der GAK zwar 65, Sturm allerdings 71.

Erster nationaler Titel

Zwischen 1951 und 2007 war man in 50 Spielzeiten erstklassig. Am 2. Juni 1981 gelang mit einem 2:0-(Rückspiel-)Sieg unter Trainer Wenzel Halama gegen Austria Salzburg der erste Cupsieg – es war dies auch der erste nationale Titel einer steirischen Mannschaft. 2000, 2002 und 2004 folgten weitere Cupsiege. 2004 war überhaupt das Jahr der „Roten“. Am 15. Mai fixierte man den ersten Bundesliga-Meistertitel. Und am 24. August besiegte man den späteren Champions League-Sieger Liverpool auswärts mit 1:0 – der bislang einzige CL-Sieg einer österreichischen Mannschaft in England.

Der Meister aller Klassen

All das war teuer erkauft – und mündete in vier Konkursen und 2012 im vermeintlichen Ende des ältesten Grazer Fußballvereines. Doch der GAK war nur scheintot – Fans kurbelten unermüdlich und wiederbelebten ihn erfolgreich. 2013 startete man in Weinzödl in der 1. Liga Mitte A – nächstes Jahr steht also das 10-Jahr-Jubiläum des "neuen GAK" an. 2019 feierte man dann nach 6 Meistertiteln in Folge die Rückkehr in den Profifußball. Und darf sich daher nun „Meister aller Klassen“ nennen. Unvergessen in dieser „Phönix-aus-der-Asche-Zeit“ bleibt etwa der 15. Februar 2019, als der damalige Regionalligist die Austria Wien in Liebenau im Cup-Viertelfinale mit 2:1 schlug.
Es gab natürlich noch viele andere besondere Tage in der Geschichte des GAK 1902 – für dessen Fans ist aber nach dem Neustart ohnehin jeder Tag ein ganz besonderer Tag. Rot ist ja auch die Farbe der Liebe …

Besondere „Rote“:

Eine Auswahl an besonderen Spielern (fett: noch aktiv):

Rudi Hiden (späterer Wunderteam-Tormann), Walter Koleznik (Rekordspieler/erster GAK-Teamspieler), Savo Ekmecic (Jahrhundertspieler/Torwart), Ales Ceh (Rekord-Legionär/WM-Teilnehmer mit Slowenien 2002), Roland Kollmann (Torschützenkönig 2004), Alex Manninger (wechselte vom GAK zu Arsenal/erster Legionär in England), Werner Gregoritsch (U21-Teamchef), Ralph Hasenhüttl (nun Trainer in Southampton), Zlatko Junuzovic (debütierte mit 17 in der KM), Marcel Sabitzer (Bayern München/war GAK-Jugendspieler), Michael Gregoritsch (FC Freiburg/war GAK-Jugendspieler)

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