Gold ist eine Kopfsache
Erster Auftritt in La Molina: Heute will Weltmeisterin Marion Kreiner bei der Snowboard-WM ihren
Titel verteidigen.
Vizeweltmeisterin 2007, Weltmeisterin 2009, Olympia-Bronzemedaillengewinnerin 2010 – die Erfolgsliste von Snowboarderin Marion Kreiner kann sich mittlerweile wirklich sehen lassen. Am heutigen Mittwoch (ORF eins überträgt ab 12.40 Uhr live) will sie dieser Sammlung eine weitere Medaille hinzufügen – am liebsten natürlich eine in Gold.
Dass Kreiner ausgerechnet bei Großereignissen immer ein heißes Eisen ist, wird ihr schön langsam selbst ein wenig unheimlich. „Diese Kopfsache ist nicht so leicht zu erklären. Die Sache ist so tiefgründig, dass ich sie selbst nicht kapiere“, schmunzelt sie und begibt sich dabei auf „Spurensuche“, die in ihrer Schulzeit beginnt.
Schon damals hatte die 29-Jährige das „Talent“, alles erst im letzten Moment zu erledigen. „Immer, wenn es fünf vor zwölf und der Druck am größten war, kam ich auf Touren und war am leistungsfähigsten. Irgendwie hat sich das dann auch in den Sport übertragen.“ Und so ist Kreiner nun mit dem Talent gesegnet, in Rennen, bei denen es um mehr als normalerweise geht, besonders stark zu sein. „Es ist zwar ein Rennen wie jedes andere, das stimmt schon. Aber die Wertigkeit wird von außen anders gelegt. Andere macht das vielleicht nervöser, mich macht das besser. Mir taugen solche Rennen einfach mehr“, erklärt die Grazerin die „Kopfsache“. Nervös ist sie bei Großereignissen nur am Abend davor, am Renntag kann sie ihre natürliche Lockerheit ausspielen.
Chance ist groß
Und die wird sie heute beim Parallelriesentorlauf auch brauchen – in jener Disziplin, in der sie sich 2009 in Korea sensationell zur Weltmeisterin krönte. Die Erwartungen sind nämlich andere als vor zwei Jahren: „Damals rechneten nur wenige mit mir. Jetzt reden alle von einer Medaille. Und ich weiß, was ich zu erfüllen habe. Aber ich weiß auch, dass die Chance groß ist.“
Die Trainingseinheiten in den letzten Tagen haben ihr den letzten Feinschliff gebracht und richtig motiviert: „Es ist zwar echt wenig Schnee hier, aber die Piste ist trotzdem noch super. In den letzten Tagen ist es etwas kälter geworden, daher sind jetzt auch die Bedingungen besser. Ich bin überzeugt davon, dass es ein gutes Rennen wird.“ Ein gutes Omen sollte auf jeden Fall eines sein: Ihr Trainer Felix Stadler, in dessen Ära es bereits sieben WM-Medaillen gab (3-mal Gold, 3-mal Silber, 1-mal Bronze), setzt den Riesentorlauf – das hat zuletzt schon beim Slalom in Bad Gastein Glück gebracht.
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