Grazerinnen sind sehr wurfstark

Hat die nächste Olympiade im Visier: Djeneba Toure | Foto: GEPA
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Von Olympia-Bronze in der Nachkriegszeit bis zur Diskus-Hoffnung: Spurensuche bei Grazer Leichtathleten.

Dass die Sportstadt Graz schon einmal eine Bronzemedaillen-Gewinnerin vorzuweisen hatte, ist heute fast vergessen. Inga "Ine" Mayer-Bojana wurde 1923 in Graz geboren. Als Allrounderin wurde sie im Allgemeinen Deutschen Turnverein ausgebildet, wo man bald ihr Talent erkannte.1943 wurde sie Vizemeisterin bei den deutschen Meisterschaften.1944 heiratet sie heiratete sie den GAK-Leichtathleten Heinz-Schäffer und bekam ein Kind. Im Jahr 1947 gelang Ine Schäffer ein Comeback, jetzt für den GAK und ein Jahr danach – wegen der Auflösung der Leichtathletikabteilung des GAK – für Union Graz die Qualifikation für die Olympischen Spiele 1948 in London.

Bronze für die Ewigkeit

Im Vorkampf beinahe gescheitert, errang sie mit einem neuen österreichischen Rekord die Bronzemedaille im Kugelstoßen.
Schäffer hat zwischen 1943 und 1950 auch fünf Landesrekorde aufgestellt. 1952 wanderte sie nach Kanada aus. Dort heiratete sie 1953 ihren Trainer Karl Spreitz. Sie starb am 19. März 2009 in Victoria in Kanada. Zwei weitere Athleten des „Allgemeinen“ konnten als Diskuswerfer an Olympischen Spielen teilnehmen. Dorli Hofrichter trat bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom an. Heimo Reinitzer startete für Österreich bei den Spielen 1968 in Mexiko und 1972 in München. Dorli Hofrichters steirischer Rekord im Diskuswurf galt zudem lange als unerreichbar.

Von der Schule zum Diskuswurf

Sprung in die Gegenwart: Auch heute hat sich eine der vielversprechendsten Grazer Leichtathletinnen dem Diskuswurf verschrieben. Die 25-jährige Djeneba Toure gilt als großes Talent. Zu dieser sehr technischen Disziplin ist sie über ihre Schule, das BRG Lichtenfels, gekommen. Sie hat damals eine Schulkollegin zum Training beim ATG begleitet. Vor allem das Werfen hat es ihr immer schon angetan, recht schnell stellten sich dann erste Erfolge, unter anderem ein Vizestaatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse im Jahr 2012, ein. Es folgten zahlreiche weitere nationale Auszeichnungen, und auch der erste Staatsmeistertitel im 2013, allerdings im Kugelstoßen. Im Diskuswurf ist sie bei heimischen Titelkämpfen sowieso seit 2018 ungeschlagen.

Olympia als großes Ziel

Wer die Früchte seiner Arbeit einfahren möchte, muss allerdings auch hart trainieren: Neben Schwimm- und Lauftraining gibt es auch Kraft- und Ausdauereinheiten. Gerade die Abwechslung mache laut Toure den Reiz dieser Sportart aus. Mit großen Augen blickt das Sprachentalent aber jetzt nach Tokio, wo am Freitag die Olympischen Spiele starten. Einmal unter den fünf Ringen einen Wettkampf absolvieren, das steht auch dick auf ihrer Agenda. Die nächste Chance für die B-Kader-Athletin des heimischen Leichtathletikverbandes bietet sich schon in drei Jahren. Bis dahin gibt es, sofern Corona kein Problem darstellt, noch zahlreiche Chancen, sich zu beweisen. Und vielleicht gibt es Jahrzehnte nach Ine Schäffer wieder eine Medaillengewinnerin aus Graz ...

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