Pflichtspiele unmöglich
Neuer Kunstrasten in Weinzödl sorgt für Kritik
Der Sport-Campus Weinzödl bekommt einen neuen Kunstrasen, eine Tatsache die nicht überall für große Begeisterung sorgt. Bisher teilten sich der GAK und der Hockeyclub Graz (HC Graz) die Fläche. Der neue angedachte Rasen ist zwar für den Fußballsport perfekt, für den Hockeysport erfüllt er allerdings die Mindestanforderungen für den Meisterschaftsbetrieb nicht mehr.
GRAZ. Wie MeinBezirk.at kürzlich berichtete wird der Kunstrasen am Sport-Campus Weinzödl bis zum Saisonstart im Sommer 2023 erneuert. Die Fläche teilten sich bisher der GAK sowie der HC Graz, der in der zweiten österreichischen Hockeyliga spielt. Diese Kompromisslösung ist jetzt allerdings in Gefahr, denn der vom Sportstädten Management der Messe Graz ausgewählte Kunstrasen ist zwar Fifa zertifiziert und für den Fußballsport bestens geeignet, erfüllt für den Hockeysport allerdings nur die Mindestanforderungen. Das heißt der HC Graz könnte zwar auf dem neuen Kunstrasen in Weinzödl trainieren, Meisterschaftsspiele könnte man dort aber keine mehr Austragen.
Reinhard Brantner, Präsident des HC Graz und des Hockeyverband Steiermarks: "Es wird ein Kunstrasen verlegt, der zwar ein FIH Zertifikat hat, der gegenüber dem derzeitigen alten Kunstrasen eine wesentliche Verschlechterung für den Hockeysport in Graz darstellt. Wir bekommen nach dem Umbau einen Kunstrasen, auf dem wir trainieren können – eine Abnahme für Meisterschaftsspiele haben wir nicht. Das ist Fakt und somit derzeit ein eher einseitiger Kompromiss. Noch dazu, wo es andere Kunstrasentypen gibt, wo das Verhältnis ausgewogener ist."
Kunstrasen auf "Beginnerniveau"
Der FIH, der Internationale Hockeyverband unterscheidet vier Qualitätskategorien:
- Global Elite
- Global
- National
- Multisport
Der neu angedachte Kunstrasen fällt unter die Kategorie "Multisport" und sei für „community and development level hockey” in Ländern, in denen derzeit noch auf Naturrasen oder Hartplätzen gespielt wird, geeignet. Der österreichische Hockeyverband hat in einer Stellungnahme bestätigt, dass für den Meisterschaftsbetrieb mindestens der Level "National" gegeben sein muss, eine Tatsache, die auch dem Sportstädten Management der Messe Graz, die für die Fläche zuständig ist, bereits im Februar mitgeteilt wurde.
Eigener Hockeyrasen als Ausweg
Brantner betonte aber auch, dass es hier keinesfalls um einen Kampf der Sportarten gehe, er freue sich über die Investitionen von denen der Fußball sehr profitiert. Als Randsportart sei man es auch gewohnt mit schwierigen Situationen umzugehen. Mittelfristig hofft man auf eine eigene Sportstädte für die Olympische Disziplin Hockey, die Singale von Stadt, Land und Bund dafür seien sehr positiv. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die Fläche angrenzend der HTL Bulme in Gösting, die in Besitz des Grazer Sportamts ist. Bis dahin hofft man, zumindest für die Jugendbewerbe eine Ausnahmegenehmigung vom Verband zu bekommen, um diese zumindest weiter in Graz abhalten zu können. Bei der Kampfmannschaft gäbe es die Überlegung auch die Heimspiele auswärts auszutragen, bis es eine adäquate Kunstrasenfläche in Graz geschaffen wird.
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