Von ,Hui‘ nach ,Pfui‘ und zurück

- Milan Stegnajic und sein Team haben bereits jetzt die beste Saison in der UBSC-Vereinsgeschichte. Dies lässt Erinnerungen an die gute, alte Zeit im Grazer Basketball wach werden. „Urgestein“ Reinhard Seigner (Bild) erzählt über fast schon verstaubte Zeit
- hochgeladen von Katharina Prügger
Vom Europacup in den Konkurs – Basketball hat in Graz schon Höhen und Tiefen hinter sich.
So schnell geht’s: Vorige Saison machte der UBSC noch mit der längsten Niederlagenserie Schlagzeilen, heuer jubeln die Grazer von Coach Pit Stahl über den ersten Viertelfinaleinzug seit Einführung des Play-offs. „Solch eine Achterbahn kenne ich nur zu gut“, schmunzelt Reinhard Seigner, ehemaliger ABC-Merkur-Graz- Basketballer und heute Trainer der Gleisdorf Dragons, „wir spielten 1983 im Europacup, 1989 stiegen wir ab. Dann erreichte der ABC wieder den siebenten Platz und 1987 brach uns der endgültige Konkurs das Genick.“
Andere Zeiten, andere Sitten
Der UBSC spielte im Gegensatz zum ABC immer in der zweiten Liga, hatte aber maßgeblichen Anteil an den glorreichen Grazer Basketballzeiten. „Die Nachwuchsarbeit betrieb damals der UBSC. Aber da der ABC wirtschaftlich besser dastand, kamen die Jung-Dribbler alle zu uns“, erklärt das „Urgestein“, der laut Selbsteinschätzung in der heutigen Zeit den Sprung in die A-Liga nicht geschafft hätte: „Es waren weniger Ausländer pro Team erlaubt. Der heimische Nachwuchs tat sich leichter und hatte vor allem noch Perspektiven.“
Zehn Jahre lang (1997-2007) musste man in der steirischen Hauptstadt ohne A-Liga-Team auskommen, jetzt geht’s endlich wieder bergauf, oder? „Um einen Verein dauerhaft auf einem guten Level zu halten, braucht man drei top-funktionierende Komponenten: Menschen, die mit Herz und Seele dabei sind, eine stabile Vereinsstruktur und natürlich Geld“, erklärt Seigner und glaubt deshalb an eine schwere Zukunft der Pit-Stahl-Truppe: „Die Leute, die da sind, geben 120 Prozent und bauen schön langsam ein Steinchen aufs andere, aber es fehlt wohl am Geld und an dauerhaften Verpflichtungen.“
Ein Basketball-Mekka?
Etwas anders sieht das der Präsident des steirischen Basketballverbandes, Alfred Bauer: „In Graz entwickelt sich grad etwas und die Nachwuchsarbeit des UBSC kann sich auch sehen lassen – ich glaube an einen nachhaltigen Erfolg.“ Doch nicht nur der Basketballsport in der Hauptstadt zaubert ein Lächeln in Bauers Gesicht: „Die Steiermark ist das einzige Bundesland, das drei Teams in der Ersten Liga hat. Und jetzt sind auch noch alle drei im Viertelfinale. Das ist Basketball mit Herz!“


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