Zum Hunderter geht's auf den Vulkan
Vor seinem dritten Giro d’Italia spricht Georg Preidler über vergebene Siege, irre Bergetappen und ein Juli-Heimspiel.
Sardinien: Die meisten verbinden mit der italienischen Mittelmeerinsel viel Sonne, schöne Strände und einen Hauch von Dolce Vita. Für all das hat Georg Preidler in dieser Woche aber keinen Blick übrig, wenn der Radprofi am Freitag die erste Etappe des diesjährigen Giro d’Italia von Alghero nach Olbia in Angriff nehmen wird.
Zum bereits dritten Mal sitzt der gebürtige Waldsteiner bei der großen Schleife durch Italien im Sattel, heuer wartet dabei eine ganz besondere Auflage. "Es ist der 100. Giro. Es war ein großes Ziel, dabei zu sein. Die Atmosphäre ist einfach einzigartig." Im Vorjahr hätte der Sunweb-Fahrer beinahe Geschichte geschrieben und als erster Österreicher eine Giro-Etappe gewonnen.
Helfer für Tom
"Ich habe den Zielsprint damals zu früh angezogen und Lehrgeld bezahlt. Der dritte Platz ist dennoch nicht so schlecht", denkt der 26-Jährige an finale Szenen zurück. Die Ausgangsposition für heuer ist aber eine andere.
"Unser Kapitän Tom Domoulin will in Richtung Gesamtsieg mitfahren, er hat sich sehr gut vorbereitet. Ich werde Helferdienste leisten müssen, inwiefern es sich da ausgeht, bei der einen oder anderen Etappe auf eigene Kappe zu fahren, wird sich weisen."
Berge ohne Ende
Dass sich Preidler im Gebirge durchaus wohlfühlt, hat er nicht zuletzt bereits im Frühjahr bewiesen. "Der Bergwertung-Gesamtsieg bei der Andalusien-Rundfahrt hat mir Auftrieb gegeben. Zuletzt bei der Tour de Romandie war ich leider verkühlt, mittlerweile geht’s aber wieder." Für den Jubiläums-Giro sollte er auch fit sein, denn: "Wir müssen auf den Ätna und zwei Mal aufs Stilfser Joch. Das ist schon ziemlich wahnsinnig."
Highlight in Graz
Zumindest muss der Olympia-Teilnehmer von Rio die Mühen nicht alleine auf sich nehmen, weitere vier Österreicher stehen heuer am Start. "Letztes Jahr hatten wir auch eine WhatsApp-Gruppe, um uns auszutauschen", schmunzelt Preidler.
Das restliche Saisonprogramm steht noch in den Sternen, eines ist aber fix: "Ich bin 2016 fast durchgefahren, heuer möchte ich im Sommer ein bisschen daheim sein." Gerade zu perfekt, dass die Österreich-Rundfahrt in Graz Halt macht. "Mein Team fährt zwar nicht mit, ich bin aber ganz sicher als Zuschauer dabei."
Daten und Fakton zum Jubiläums-Giro
Datum: 5. bis 28. Mai
Streckenlänge: 3.572,2 km
Startpunkt: Alghero
Endpunkt: Mailand
Österreicher: Georg Preidler, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger, Lukas Pöstlberger, Felix Großschartner
Platzierungen von Preidler: 27. (2014), 26. (2016)
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