Einigung beim Kraftwerksbau in Rohrmoos

Der Untertalbach zeigt sich hier von seiner wildromantischen Seite.
  • Der Untertalbach zeigt sich hier von seiner wildromantischen Seite.
  • hochgeladen von Christoph Hofer

Der Streit um einen Kraftwerksbau in Rohrmoos ist beigelegt. Das Projekt ?Wilde Wasser? existiert weiter.

Der Untertalbach in Rohrmoos-Untertal zählt ob seines wildromantischen Aussehens zu den Naturschönheiten des Ennstales. Im Jahr 2006 wurde von drei Bauern, deren Grundstücke an diesen Bach angrenzen, ein Wasserkraftwerksprojekt initiiert.

Tourismus statt Kraftwerk
Dieses Projekt konnte jedoch durch einen Bescheid der zuständigen Bezirkshauptmannschaft vom 19.12.2007 nie durchgeführt werden. Dieser wies nämlich den ganzen Untertalbach als Naturdenkmal aus. Statt des Kraftwerks wurde der touristisch attraktive ?Wilde Wasser? Wanderweg errichtet. Gegen den Naturdenkmalbescheid erhoben die Investoren Johann Pilz, Herbert Thaler, Albert Pilz und Hans Rettenbacher im Jahr 2008 Einspruch. Somit war wieder alles offen. Vor kurzem wurde nun durch Dr. Gerolf Forster von der Naturschutzabteilung 13c mit dem endgültigen Bescheid ein salomonisches Urteil gefällt und die Vereinbarkeit von Naturschutz und Naturnutzung deutlich gemacht.
?Der Berufung der Investoren für den geplanten Kraftwerksbau kommt teils Berechtigung zu, insoferne als nur der obere Gewässerabschnitt (ca. 700 m) des Untertalbaches eine hervorragende Einzelschöpfung aufgrund seiner Schönheit und Seltenheit in dieser Umgebung darstellt. Der untere Abschnitt ist bereits mit Wasserbausteinen verbaut. Er stellt im Vergleich zum oberen Teil keine morphologische Sonderform dar?, lautet der Bescheid. ?Dieses einmalige Naturjuwel wurde durch diese Entscheidung für alle Zeiten geschützt?, sagt Gerolf Forster.

Natur ist größtes Kapital
Auch der Rohrmooser Bürgermeister Hermann Trinker ist positiv gestimmt. ?Es ist so, dass es eine EU-Wasserrahmenrichtlinie gibt und dort dezitiert festgestellt ist, dass Flüsse, wo der anthropogene Einfluss gering oder nicht vorhanden ist, unter einem hochwertigen Schutz stehen. Wir sind froh, dass es nun diese Entwicklung gegeben hat und dieser einzigartige Fluss weiterhin als ?Wilde Wasser? existieren wird, denn unser größtes Kapital ist schließlich unsere Natur?, sagt Hermann Trinker.

Bemühungen um Konsens
?Es geht eigentlich nur darum, dass sich alle bemühen, einen Konsens zu finden. Und wie man sieht, ist das in unserem Falle auch möglich?, so Trinker weiter. Für ihn wäre es auch wichtig, dass in Zukunft beim Bau von Wasserkraftwerken die Gemeinden ein massives Mitspracherecht haben, da die Bevölkerung vor Ort entscheiden sollte, wer was wann wo nutzt. Herbert Thaler, einer der künftigen Kraftwerksbetreiber, stellt fest: ?Um das Kleinwasserkraftwerk zu bauen, fehlt uns noch der naturschutzrechtliche Bescheid der Behörde. Von der Landwirtschaft allein kann ja heute kaum noch jemand leben, deshalb wollen wir dieses Kraftwerk bauen, um für uns und unsere Kinder die Existenz zu sichern?, sagt Thaler.

Niemand will zerstören
?Berichte in Medien, die mit falschen Fotos unser Projekt als Gefährdung für die Wasserfälle hinstellen, sind nicht korrekt und sorgen nur für eine Unruhe, die nicht gerechtfertigt ist. Wir pflegen und hegen unsere Landschaft seit Jahrhunderten und es wird doch niemand glauben, dass wir unsere Natur vor der Haustür zerstören wollen?, sagt Thaler.                                                                                            BriZnie

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