60 Prozent aller Haushalte werden versorgt
60 Jahre Fernwärme in Graz

In den kommenden Jahren soll das Grazer Fernwärmenetz weiter ausgebaut werden. Vor allem Mariatrost soll erschlossen werden.  | Foto: bitframe
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Seit 60 Jahren wird die Stadt Graz mit Fernwärme versorgt. Zum Jubiläum blickte man im Zuge der Energiegespräche auf die historischen Anfänge, aber auch in die Zukunft. 

GRAZ/GRAZ-UMGEBUNG. Seit 60 Jahren versorgt die Energie Graz ihre Kundinnen und Kunden mit Fernwärme, rund 90.000 Haushalte, oder anders gesagt 60 Prozent der Stadt, werden mit 2024 mit Fernwärme versorgt. Bei der Jubiläumsfeier im Zuge der "Energiegespräche" verwies man vor allem auf die positive Auswirkung auf die Umwelt, die durch den Umstieg von Fossilen Brennstoffen auf Fernwärme erzeugt werden könne, so seien beispielsweise die Anzahl der Feinstaubtage in den letzten zehn Jahren um über 70 Prozent zurückgegangen.  

Mit Blick in die Zukunft (v.l.) Gert Heigl, Wolfgang Malik, Elke Kahr, Werner Ressi, Judith Schwentner, Werner Prutsch und Boris Papousek. | Foto: Foto Fischer
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Von Kohle zur Abwärme

Bis ins Jahr 2020 wurden 70 bis 80 Prozent der benötigten Energie als Abwärme aus der gekoppelten Strom- und Wärmeproduktion durch den Verbund in Mellach bereitgestellt. Große Änderungen der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Umstellung von einer Grundlastproduktion mit Steinkohle auf eine flexible Erzeugung mit Erdgas führten zu einer massiv verringerten Wärmelieferung aus Mellach. Deshalb lag der Fokus der letzten Jahre vor allem die Nutzung industrieller Abwärme. Diese kommt aus dem Papier- und Zellstoffwerk Sappi in Gratkorn sowie dem Stahl- und Walzwerk Marienhütte. Bereits ein Viertel der Grazer Fernwärme stammt aus diesen Quellen, weitere Projekte sind in Planung.

Mehr Energie aus Norden und Süden

Zwei Konkrete Beispiele dazu sind das „Energiewerk Graz“ und die „Energetische Klärschlammverwertung“, beides soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Die thermische Verwertung von nicht recyclebaren Reststoffen sowie von Klärschlamm soll künftig mehr als 200 Gigawattstunden an ökologischer Wärme für das Grazer Fernwärmesystem zur Verfügung stellen. Bis zum Jahr 2030 werden hierfür rund 300 Millionen Euro investiert. Außerdem betonte Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, dass man die Abwärmeauskopplung aus der Papierfabrik Sappi weiter forcieren möchte.

Die Geschichte der Fernwärme in Graz

Die Anfänge der Grazer Fernwärme liegen in den 1960er Jahren. Damals führten Absatzprobleme in den weststeirischen Braunkohlerevieren zu wachsenden Kohlehalden. Als Konsequenz forderte man die Grazer Stadtwerke gemeinsam mit der Steweag dazu auf, eine Fernwärmeversorgung in Graz zu etablieren. Damit war der Grundstein für eine zukunftsorientierte Wärmeversorgung der Stadt Graz gelegt.

Das Fernheizkraftwerk Graz nahm im Jahr 1963 den Betrieb auf. In den 80er-Jahren folgte die Inbetriebnahme des Kraftwerks Mellach und der Bau der rund 18 Kilometer langen Fernwärmetransportleitung in die Stadt. Zusätzlich wurde im Jahr 1993 das Fernheizkraftwerk Graz von Braunkohle auf Erdgasversorgung umgestellt. Das Wachstum der Fernwärme war gerade in den letzten 15 Jahren stark. So erhöhte sich die Zahl der versorgten Wohnungen von 35.000 auf knapp 90.000, das Netz wurde von 278 auf 457 Kilometer ausgebaut. 

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