Business-Lunch mit "Jamsession"
"Am Anfang haben sie mich belächelt"

Lunch bei Juno in "Omas Teekanne": Andrea Possanner spricht mit Redakteurin Antonia Unterholzer über ihr Marmeladen-Business. | Foto: Brand Images
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"Urbane" Marmeladen, Chutneys, Sirups und Gelees sind das Geschäftskonzept von "Jamsession" und sind seit kurzem auch im neuen Geschäft in der Grazer Innenstadt erhältlich. Was Marmelade mit Architektur und Stadtplanung zu tun hat, erklärt Unternehmerin Andrea Possanner beim Business-Lunch mit "MeinBezirk".

GRAZ. "Urban Jam for urban people" – so die Idee hinter den Marmeladen und Chutneys von "Jamsession": Unternehmerin Andrea Possanner erntet die Früchte für ihre Produkte in privaten Gärten und öffentlichen Parks oder bekommt das Obst und Gemüse von Bäuerinnen und Bauern aus der Region, wenn diese etwas über haben. "Ich freue mich über jeden, der bei mir Obst, aber auch Kräuter oder Gemüse abgibt, wenn man zu viel im Garten hat", sagt Possanner. 

Mit diesem Konzept ist die Grazerin seit nunmehr elf Jahren erfolgreich. So eröffnete die Jamsession-Gründerin und Architektin am 13. Oktober ihren neuen Laden in der Neutorgasse 28. Um über das "Erfolgsrezept" ihres Unternehmens und die Verbindung zwischen Marmelade und Architektur zu sprechen, hat sich Possanner mit MeinBezirk.at zum Business-Lunch getroffen: Bei "Omas Teekanne" (siehe unten), wo es die Jamsession-Marmeladen zur Frühstückssemmel und zu Scones gibt.

  • Nicht nur am neuen Jamsession-Standort in der Grazer Innenstadt und hier bei Omas Teekanne, sondern an knapp 40 Vertriebsstellen über die Grenzen der Steiermark und Österreich hinaus gibt es Ihre Marmeladen. Wie hat es Ihr Unternehmen geschafft, so stark anzuwachsen?

Andrea Possanner: Es ist organisch gewachsen, wie man so sagt. Vor elf Jahren haben meine Schwester und ich sehr klein angefangen – wir haben am Wochenende gepflückt, geschnitten und gekocht, einfach um Geist und Seele zu beruhigen vom anstrengenden Berufsalltag. Es ist dann sukzessive mehr und irgendwann einfach ein Selbstläufer geworden. Wir waren am Anfang viel auf Märkten in ganz Österreich unterwegs, es war dann auch viel Mundpropaganda. 

  • Wo kam die Leidenschaft für Marmelade her?

Ich bin nicht eines Tages aufgewacht und habe gesagt, jetzt will ich Marmelade kochen. Es war einfach logisch, weil ich eben jede Menge Früchte geerntet habe und die mussten natürlich verarbeitet werden. Interessiert haben mich also die Konservierungsmethoden und so hat das angefangen. Am Anfang wurde ich dafür belächelt – 'tust ein bisserl Marmelade kochen, eh lieb'. Aber es geht um so viel mehr als nur Marmelade. Ich komme ja aus der Architektur, bin Städtebau-versiert und war bei der Urban Gardening Bewegung in Graz dabei. Dabei geht es auch um die Selbstversorgung der Städte und die Nutzung brachliegender Ressourcen. Aus dem heraus ist das Ernten in privaten Gärten und öffentlichen Parks und Grünflächen entstanden und daher kommt auch die Jamsession – für mich macht das einfach Sinn, ich sehe mich als Nahversorgerin. 

Vor elf Jahren gründete die Grazerin "Jamsession". | Foto: Brand Images
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  • Architektur und Marmelade liegen inhaltlich also gar nicht so weit weg voneinander. Wie sieht es wirtschaftlich aus?

Ich hätte nie nur für Geld gearbeitet, dann hätte ich sowieso einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Für mich war immer klar, ich will etwas tun, was mir Spaß macht. Aber es funktioniert auch wirtschaftlich: ich lebe ja jetzt schon seit drei Jahren davon, und das nicht so schlecht. Viel Arbeit ist es aber auf alle Fälle.

  • Aus wie vielen Personen besteht das Jamsession-Team?

Gerade heute war mein Vater wieder einkaufen und er liefert auch. Meine Mutter ist zur Stelle, wenn es etwas zu schneiden gibt, meine ältere Schwester war sowieso von Anfang an dabei, meine jüngere Schwester kümmert sich um die Homepage und mein Freund kann mittlerweile alles, vom Etikettieren über Einkaufen bis Liefern. Es ist also die ganze Familie dabei. Mit dem neuen Geschäft geht es jetzt aber nicht mehr ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt habe ich eine freiberufliche Mitarbeiterin für Social Media und zwei geringfügige Kräfte für den Laden und die Küche.

Zur Person: Andrea Possanner

Nach einem Architekturstudium, einiger Arbeitserfahrungen und einigen Auslandsaufenthalten gründete Andrea Possanner Jamsession, um ihre Leidenschaften zusammenführen zu können: Kreatives Arbeiten und Architektur verbindet die Grazerin mit Natur und urban gardening. Bevor Possanner begonnen hat, selber einzukochen, hat sie gar keine Marmelade gegessen, verrät sie. "Mittlerweile esse ich aber sehr gerne Süßes", sagt sie. Für eine Lieblingsmarmelade aus ihrem Sortiment von rund 100 verschiedenen Produkten möchte sich die Jamsession-Gründerin nicht entscheiden. 

Business-Lunch bei Oma mit Cousinen und Tanten. | Foto: MeinBezirk.at
  • Business-Lunch bei Oma mit Cousinen und Tanten.
  • Foto: MeinBezirk.at
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Wohlfühlen in Omas Teekanne

  • Nikolaipl. 1, 8020 Graz
  • +43 677 621 78 78 2
  • hallo@omasteekanne-graz.at
  • www.omasteekanne-graz.at
  • Öffnungszeiten: Di - Do 9 - 20 Uhr; Fr - Sa 9 - 18 Uhr; So + Mo Ruhetag

Beschreibung: Zwischen gehäkelten Tischdecken, Teddybären, Blumen und hübschem "Schnickschnack" – eben wie bei Oma – genießt man bei Omas Teekanne bis 12 Uhr Frühstück und zu Mittag warme Snacks, süße Kuchen sowie Tee und Kaffee.

Das sagt die Woche: "Bei der Oma fühlt sich jeder wohl!" – so der Leitspruch des Lokals am Nikolaiplatz. Und tatsächlich: Nicht nur das gemütliche Ambiente, sondern auch die herzliche Art von Chefin Juno und ihrem Team tragen hier zur Wohlfühl-Atmosphäre bei. Genauso wie "Tante Gerti" und "Cousine Luise", die in Sandwich-Form für das leibliche Wohl sorgen.

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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