Business Lunch mit "Produkt Helden"
Auch Unternehmen brauchen Helden

Beim Business-Lunch in der Welscher Stub'n mit Wolfgang Lienhart, Martin Abart und "MeinBezirk.at"-Redakteurin Kristina Sint.  | Foto: Konstantinov
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Das Gründerduo Wolfgang Lienhart und Martin Abart spricht beim Business Lunch in der Welscher Stub'n über Aufgaben und Hürden im Produktmanagement, die Motivation, einen Verein zu gründen, und den Umgang mit Frustrationen. 

GRAZ. Entstanden ist die Idee für die "Produkt Helden" vor ca. einem Jahr, kennengelernt haben sich Wolfgang Lienhart und Martin Abart jedoch bereits vor acht Jahren, als sie sich in der AVL List GmbH ein Büro teilten und erste Erfahrungen im Produktmanagement sammeln konnten. Inzwischen haben sie gemeinsam den Verein "Produkt Helden" gegründet, der Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch schaffen will. In Kürze findet die erste "Heldenschmiede" statt, im Rahmen derer Impulse, Methoden und Kompetenzen aus verschiedenen Industrien vermittelt werden sollen.

Einfach erklärt: Was ist Produktmanagement? 
Martin Abart: Grundsätzlich sorgt das Produktmanagement dafür, dass ich als Firma ein Produkt entwickle, das irgendwer braucht. Es gibt also irgendein Kundenproblem, das ich versuche, zu verstehe. Dann probiere ich mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, einen Nutzen zu schaffen.

Im Produktmanagement geht es im Wesentlichen darum, Kundenprobleme zu verstehen, erklärt Martin Abart. | Foto: Konstantinov
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Wolfgang Lienhart: Sehr wichtig ist dabei auch der strategische Teil. Ich muss mich also mehr mit den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden auseinandersetzen, anstatt irgendwelche Lösungen zu entwickeln und erst im Nachgang zu überlegen, wer überhaupt meine Kundinnen und Kunden sind. Ich habe es beispielsweise in Firmen erlebt, dass sich der Chef Produkte ausgedacht hat und der Vertrieb dann dazu aufgefordert wurde, diese zu verkaufen. Der Vertrieb ist aber gescheitert, weil die Produkte niemand gebraucht hat. Hier ist es wichtig, das Pferd von der richtigen Seite aufzuzäumen. 

Was ist das Ziel des Vereins "Produkt Helden"? 
Martin Abart: Wir wollen das Thema "Produktmanagement" mehr in den Fokus stellen. Dabei wollen wir möglichst offen, möglichst inklusiv sein und möglichst viele Leute aus unterschiedlichen Branchen, aus unterschiedlichen Firmen zusammenbringen. Denn: Als Einzelkämpferin oder Einzelkämpfer wird man künftig nicht mehr so erfolgreich sein können. Und wir wollen auch den Produktmanagerinnen und -managern den Rücken stärken, indem wir sie an ihre Kernaufgabe erinnern. 
Wolfgang Lienhart: Außerdem starten wir mit den "Produkt Helden" eine Eventserie, die sich die "Heldenschmiede" nennt. Auf diese Weise wollen wir Fertigkeiten und Fähigkeiten fördern, indem wir unterschiedliche Expertinnen und Experten hereinholen, die ihr Praxiswissen teilen.

Die Eventserie "Heldenschmiede" liegt Wolfgang Lienhart besonders am Herzen.  | Foto: Konstantinov
  • Die Eventserie "Heldenschmiede" liegt Wolfgang Lienhart besonders am Herzen.
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Warum sind Produktmanager "Helden"? 
Wolfgang Lienhart: Das hat eine wichtige psychologische Grundlage. Jeder möchte in irgendeiner Weise ein Held sein. Das beginnt im Kindheitsalter, jeder möchte mit einem Umhang herumlaufen und der "Hero" sein. Und in Unternehmen ist das nicht viel anders: Wenn ein Unternehmen die Benutzerinnen und Benutzer eines Produkts dazu ermächtigt, eine Heldin oder ein Held zu werden, dann wird sich das ohne Ende verkaufen. Doch auch die Produktmanagerinnen und -manager sind in so einem Fall heldenhaft, da sie den Kundinnen und Kunden dieses Erlebnis ermöglichen. 

Welche persönliche Motivation steckt hinter der Vereinsgründung? 
Wolfgang Lienhart: In meinem Fall sind das zwei Dinge: Zum einen bin ich Unternehmensberater und verspreche mir aus wirtschaftlicher Sicht den Ausbau meines Netzwerks und möglicherweise auch zusätzliche Aufträge. Wichtiger ist für mich aber zum anderen, dass ich ein sehr hilfsbereiter Mensch bin und gerne etwas weitergebe. Ich war auch schon in der Schule der, der versucht hat, Dinge zu erklären - auch wenn ich sie selbst nicht verstanden habe.
Martin Abart: Bei mir ist es so, dass ich schon oft gesehen habe, wie Produkte entwickelt werden, die komplett am Markt vorbeigehen. Das tut dann gewissermaßen in der Seele weh. Darüber hinaus sehe ich es auch als Lernerfahrung und persönliche Weiterbildung.

Die "Produkt Helden" sind ein gemeinsames Produkt. Wie funktioniert die Arbeit im Team?
Martin Abart: Sehr gut, da wir uns gegenseitig immer weiter ziehen. Wenn der eine weniger Zeit oder weniger Motivation hat, übernimmt oft der andere. Beim nächsten Mal ist es dann wieder umgekehrt - so gleicht sich das gut aus. Außerdem ergänzen wir uns sehr gut, da wir vom Typ teilweise unterschiedliche Herangehensweise haben.

Im Produktmanagement passiert ständig technologischer Wandel. Wie geht man mit Frustrationen um, wenn sich der Markt anders als erwartet entwickelt? 
Wolfgang Lienhart: Ich betrachte das meistens recht nüchtern und gehe auch mit Niederlagen gut um. Ich habe zwar auch meine Momente, aber grundsätzlich bin ich mit meiner Frustration im Reinen. Ich nehme Rückschläge auch nicht so persönlich, werde selten emotional, sondern bleibe eher ruhig. Als Ausgleich mache ich viel Sport, bin viel in den Bergen unterwegs und bin dort auch sehr gerne allein. Dort erhalte ich viel Energie und genieße es, auch einmal in die Leere zu starren.
Martin Abart: Mir hilft es in solchen Momenten, einen gewissen Abstand zu gewinnen und das einzelne Problem in den Kontext des großen Ganzen zu setzen. Es ist auch wichtig, ein paar Schritte zurück zu machen und sich daran zu erinnern, um was es im Leben eigentlich geht. Früher war es bei mir auch der Sport, der für mich einen wichtigen Ausgleich dargestellt hat. Zur Zeit sind es eher die Kinder: Wenn man dann mit den Kleinen am Boden sitzt und mit der Holzlokomotive über die Schienen fährt, dann realisiert man wieder, was im Leben wirklich zählt und wichtig ist. Das erdet sehr.

Zur Person: Martin Abart 

Martin Abart ist Jahrgang 1981, in Graz geboren und hat Wirtschaft und Maschinenbau an der TU-Graz studiert. Nach Auslandsaufenthalten in Helsinki und einer Projektmitarbeit an der TU ist er seit elf Jahren bei der AVL tätig. Außerdem hat er mit einem Kollegen eine Firma gegründet, die Beratungsdienstleistungen anbietet. Neben dieser unselbständigen und selbständigen Tätigkeit gilt die größte Leidenschaft der Familie und seinen Kindern mit zwei und vier Jahren.

Zur Person: Wolfgang Lienhart

Wolfgang Lienhart ist Jahrgang 1985 und hat seine berufliche Karriere zunächst mit einer Lehre als EDV-Techniker begonnen. Im Anschluss daran hat er die Abendschule besucht, die Matura nachgemacht und am FH Campus 02 Automatisierungstechnik und Wirtschaft studiert. Nach einer insgesamt 10-jährigen berufsbegleitenden Ausbildungsphase hat er verschiedene Stationen in Unternehmen durchlaufen, unter anderem als jüngster Produktmanager im Segment bei der AVL sowie als Vice President Sales bei der voestalpine, bevor er sein Coachingunternehmen gegründet hat. Zusätzlich ist er Lektor für Produktmanagement.

Serviert wurden ein Zwiebelrostbraten, das Tagesmenü mit einem Forellenfilet auf Risotto und Kaspressknödel mit grünem Salat und Kernöl. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Serviert wurden ein Zwiebelrostbraten, das Tagesmenü mit einem Forellenfilet auf Risotto und Kaspressknödel mit grünem Salat und Kernöl.
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Die Welscher Stub'n 

  • Schmiedgasse 5-7, 8010 Graz 
  • Web: www.welscherstubn.at 
  • Telefon: 0316 83 41 45
  • E-Mail: office@welscherstubn.at 
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10 bis 23 Uhr, warme Küche jeweils von 11 bis bis 22 Uhr 

Beschreibung: Die "Welscher Stub'n" ist ein Traditionsbetrieb mitten in der Grazer Innenstadt, der steirische Spezialitäten serviert und erlesene Weine verspricht. Qualität und Gästebetreuung werden in dem gutbürgerlichen Gasthaus besonders groß geschrieben und lassen bei Liebhaberinnen und Liebhabern der heimischen Küche wohl kaum Wünsche offen. 

Das sagt die Woche: Egal ob Fisch, Fleisch oder vegetarische Speisen: In der Welscher Stub'n kann man sich auf Qualität verlassen. Serviert wurden ein Zwiebelrostbraten, das Tagesmenü mit einem Forellenfilet auf Risotto und Kaspressknödel mit grünem Salat und Kernöl. Besonderer Wert wird in der Welscher Stub'n auf die Betreuung der Gäste gelegt, die von äußerst freundlichen Kellnerinnen bedient werden und auch vom Chef persönlich nette Anekdoten erzählt bekommen. Rundum: Ein angenehmer Aufenthalt mit hochwertigen Speisen in gewohnt guter Qualität.

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