Weil die Optik entscheidend ist

Business Lunch mit Helmut Schaupp

Helmut Schaupp hat sich zwei Steckenpferde im Bereich der Aufbereitung aufgebaut: Zum einen die caroptic-Akademie, zum anderen den caretool-Shop. In der Serie Business-Lunch erzählt er MeinBezirk.at wie es zu dieser Kombination gekommen ist und wie die Zukunft der Branche aussehen könnte. 

GRAZ. Helmut Schaupp bietet mit seinen beiden Standbeinen caretool.at und caroptic.at eine interessante Kombination an. Mit caroptic.at ist eine Schulungs-Akedemie mit Kursen rund um die professionelle Autoreinigung und Aufbereitung, caretool.at ist der dazugehörige Shop, indem die Fachartikel, die dazu gebraucht werden, vertrieben werden. Mit MeinBezirk.at hat er sich im Zuge der Serie Business-Lunch im "NullNeun" zum Interview getroffen. 

• Wo liegt der Wert der Fahrzeugaufbereitung? 

Ich habe sehr viel mit Gebrauchtwagen zu tun gehabt und dort habe ich gesehen, technisch ist alles top, optisch wird oft allerdings nur das Minimum gemacht und da habe ich noch irrsinniges Potential gesehen. Für den Konsumenten war sowieso klar, ich bin hier bei einem Fachhändler, technisch passt bei dem Waagen alles, allerdings gibt's hier ein Kratzerl, hier ist noch etwas, da können wir beim Preis gleich was abziehen. Die Leute schauen sich ja meist mehrere ähnliche Autos an und im Endeffekt entscheidet dann Optik, Haptik und auch der Geruch darüber, welches gekauft wird und so ist für mich die Idee entstanden, mich in diesem Bereich selbständig zu machen.  

• Wer nutzt das Kursangebot? 

Das ist wirklich sehr bunt gemischt und hängt auch stark davon ab, welche Art von Kurs es ist. Bei den Grundkursen ist vom Anfänger, der sein eigenes Auto auf Hochglanz bringen möchte, bis zum Enthusiasten, der sich in der Autoaufbereitung selbstständig machen will, wirklich alles dabei. Wir machen aber auch Personalschulungen für Unternehmen, wo wir die Fachkräfte in der Fahrzeugaufbereitung ausbilden, haben hier auch einige langjährige Kooperationen wie zum Beispiel mit dem Wifi, wo wir ebenfalls Kurse anbieten. Man spürt hier auf jeden Fall eine große Nachfrage.

• Ist der reine Online-Shop die Zukunft? 

Nein, also für uns nicht. Wir haben mit dem Online-Shop so nebenbei begonnen, um den Kunden neben E-Mail, Telefon und persönlich vor Ort eine weitere Möglichkeit zu geben, uns zu kontaktieren und auch die Produktpalette zu sehen. Obwohl der Online-Shop nicht mehr wegzudenken ist, schätzen viele unserer Kunden die persönliche Beratung vor Ort. Der Online-Handel ist eine gute Ergänzung zum Fachgeschäft, da es jedoch gerade in unserer Branche für viele Produkte das richtige Know-how braucht, bieten wir im Shop individuelle Beratung und das ist eigentlich auch unsere große Stärke. Wir können in der persönlichen Beratung wirklich das richtige Produkt für die Oberfläche, das Material und auch den gewünschten Zweck finden.

• Ist Nachhaltigkeit ein Thema?

Ist ein Riesenthema, der Trend weg von den chemischen Produkten ist schon erkennbar. Wir sind da auch Vorreiter in chemiefreier Reinigung, das geht sehr stark in die Richtung Trockendampf. Wir sind auch Händler von einigen Trockendampfgeräten, die wirklich sehr gut funktionieren und eben ganz ohne Chemie auskommen. Wir beliefern damit zum Beispiel auch Gebäudereiniger oder Hotellerie, das geht also auch über die Autoaufbereitung hinaus.

• Heißt, auch wenn es in Zukunft vielleicht weniger Autos gibt, wird Ihnen nicht fad?

Nein, viele unserer Produkte werden ja bereits in anderen Bereichen wie Gastronomie, Gebäudereinigung und auch in privaten Haushalten eingesetzt. Wir haben zum Beispiel für eine Kundin Luxuskinderwägen aufbereitet, die sie wieder verkauft hat. Aber auch mit anderen Spezialreinigungen kommen die Leute zu uns, zum Beispiel Plexiglasstühle, die mit der Zeit natürlich immer weniger ansehnlich werden und die wir dann schleifen und polieren. Ein anderes Beispiel wären Golfschläger. Es gibt ganz viele Bedienfelder, eigentlich alles, was sich irgendwie von Alt- auf Neuzustand verbessern lässt, und da ist es für uns egal, ob man von heute auf morgen mit dem Autobau aufhören würde.

Steckbrief: Helmut Schaupp

Helmut Schaupp kam als "Gasthaus-Kind" auf die Welt und arbeitete mehrere Jahre Saison, bevor er in Graz von 1991 bis 1996 das "La Vie" führte. Für familienfreundlichere Arbeitszeiten wechselte er zum Autohändler Vogl und Co als Verkäufer und leitete später für mehrere Jahre Vogl West. Dann machte er sich wieder selbstständig, diesmal in der Autoaufbereitung, in der er nun seit 2007 mit Shop und Schulungen tätig ist.

Beschreibung: NullNeun

Unweit der Merkur Arena befindet sich das "NullNeun" eingebettet im Gebäude des "MP09" in moderner Atmosphere. Das "NullNeun" sieht sich mit der Devise: Regionale Küche mit internationalen Einflüssen, als kulinarischer Treffpunkt in Graz. Für die Abendkarte werden 80% der Produkte aus der Region zubereitet und dabei werden auch einige internationale Klassiker ganz steirisch interpretiert. Neben der regulären Abendkarte bietet das "NullNeun" aber auch noch Mittagsmenüs zu sehr erschwinglichen Preisen an, wie auch an der beiliegenden Rechnung erkennbar ist. 

Das sagt MeinBezirk.at: Sowohl für den gehobenen Genuss als auch für den kleinen Hunger oder die Mittagspause bietet das "NullNeun" eine breite Auswahl. Das Lokal lädt in hellem, modernen und freundlichem Ambiente zum Verweilen, Tratschen und Genießen ein. Vor allem an lauen Sommerabenden kann man es sich auf der Terrasse besonders bequem machen. 

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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