Business mit Kapperl statt im Anzug

Foto: Prontolux
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2013 von zwei Freunden gegründet, verkauft die Grazer Sonnenbrillenmarke Spotsnapr heute, nach nur zwei Jahren am Markt, zwischen 1.500 und 2.000 Brillen im Jahr. Spotsnapr-Hälfte Herwig schober spricht beim WOCHE-Business-Lunch über den Spagat nicht Mainstream sein zu wollen und dem Ziel, als Unternehmen trotzdem stetig zu wachsen.

WOCHE: Mainstream war gest-ern, heißt es auf der Spotsnapr-Homepage. Was ist heute?
Herwig Schober: Wir haben gesehen, dass gerade wahnsinnig viele kleine Labels aus dem Boden schießen, die mit Ehrgeiz und Kreativität versuchen, anders zu sein als die bisherigen Firmen. Das kommt bei den Leuten einfach extrem gut an. Vor allem in unserer Zielgruppe, die jung, verrückt und vielleicht an Trendsport, Streetwear usw. interessiert ist, kommt immer stärker der Trend auf, dass die Leute nicht alle das Gleiche tragen wollen. Sie stehen auf junge, frische Labels, die authentisch sind und trotzdem hohe Qualität bieten – deshalb sind wir kein Mainstream.

Das bedeutet doch auch, dass man nicht zur Massenware werden kann, die von möglichst vielen gekauft wird.
Wie man sich als Firma gibt, wen man anspricht und wie man sich auch von anderen distanziert – das ist für mich der „Mainstream war gestern“-Lifestyle. Massenware zu verkaufen ist kommerziell natürlich sehr schön und sehr interessant, wenn man betriebswirtschaftlich denkt. Aber trotzdem: Der Spirit, der Style und das ganze Unternehmertum trotzdem anders zu machen, als die Global-Player – das ist unsere Devise.

Anders sein – was heißt das konkret?
Wir haben ein qualitativ hochwertiges Produkt kreiert, das trotzdem zu einem fairen Preis zu haben ist, weil wir ein kleines Unternehmen sind und keinen Overhead finanzieren müssen. Uns interessiert es auch überhaupt nicht, in Mailand auf irgendwelchen Fashion-Events vertreten zu sein. Wir wollen wie gesagt ganz klar größer werden, aber dabei nie den Grundgedanken anders zu sein, verlieren. Das sieht man am Gesamtkonzept: Unsere Models und die Athleten mit denen wir zusammenarbeiten, sind einfach Bekannte, die Spaß an der Sache haben und keine Stars, die man sich eh nicht leisten kann. Und ich fahre auch zu großen Kunden einfach mit dem Kapperl und einem Leiberl hin, weil ich authentisch bin und mich nicht zu verkleiden brauche – entweder die wollen mich so, oder eben nicht. Und offensichtlich funktioniert es.

Und warum haben Sie sich gemeinsam mit Ihrem Partner ausgerechnet für Sonnenbrillen entschieden?
Wir waren im E-Commerce, Online Marketing und Brand Management erfolgreich und haben gesehen, dass wir irgendetwas richtig machen – für andere Firmen. Deshalb haben wir beschlossen, unsere ganze Energie und Erfahrung in unser eigenes Baby zu stecken. Es gibt dann natürlich viele Ausscheidungskriterien, was das sein kann: es darf nicht zu groß sein, weil unsere Stärken im Onlinehandel liegen, wir können nicht einfach Autos entwickeln, usw. Das heißt, du brauchst etwas Kleines, mit einer guten Marge und es muss noch Platz am Markt geben. Und das Allerwichtigste: Wir müssen uns mit dem Produkt identifizieren können. So sind wir dann beim Zusammensitzen am Abend irgendwann auf die Sonnenbrillen gekommen. Es war auf jeden Fall eine Entscheidung, die auf vernünftigen Tatsachen beruht.

Gast und Wirtschaft

Condor, Grillrestaurant & Bar
Karmeliterplatz 1, 8010 Graz
Telefon: 0316/83 63 60
Öffnungszeiten: Die Küche hat von Montag bis Donnerstag von 12 Uhr bis 23 Uhr, sowie freitags und samstags bis 24 Uhr geöffnet. Café und Bar kann man bis 1 Uhr bzw. bis 3 Uhr am Freitag und am Samstag besuchen.
Beschreibung: Der "Condor" setzt auf südamerikanische Küche – neben Suppen, Salaten und Fisch bedeutet das vor allem viel Fleisch in Form von Steaks und Burgern.

Das Essen
Herwig Schober entschied sich mit Nachos samt drei verscheidener Dips nur für einen Snack, für die WOCHE hab es "Kokorico" – steirisches Maishuhnbrüstchen mit Mango-Kräuterreis und warmen Tomaten.
Die WOCHE meint: Die Nachos waren genau das Richtige für den kleinen Hunger, vor allem die Guacamole hat als Dip überzeugt. Das Hendl hätte ruhig noch ein bisschen würziger sein können, die Kombination von Reis und Mango ist ungewohnt aber gut.

Herwig Schober

Geboren am 27. Oktober 1978 in Graz.
Verheiratet mit Jennifer Schober seit 9. Mai 2015.
Ausbildung am Kolleg für Maschinenbau an der Bulme.
Ab 2002 bei AVL angestellt.
Nebenbei Studium für Wirtschaftsingenieurswesen an der FH Mittweida in Deutschland.
Im Anschluss in den Bereichen Brand Management, E-Commerce und Online Marketing selbstständig.
2013 Gründung von Spotsnapr gemeinsam mit seinem ehemaligen AVL-Kollegen Patrick Siebenbrunner.
Selbstständgkeit bedeutet für Schober, „für Dinge die man gut macht, 100 Prozent des Erfolgs zu ernten, aber auch für Fehler 100 Prozent der Kritik abzubekommen“.

Spotsnapr

Der Sonnenbrillenhersteller hat seinen Sitz in der St. Peter Hauptstraße 79, 8042 Graz.
Der Name Spotsnapr setzt sich aus „Spot“ wie Ort und „Snapr“ für „Snappen“, oder etwas „im positiven Sinne niederreißen“ zusammen.
1.500 bis 2.000 Brillen werden derzeit jährlich verkauft.
Die Preise liegen zwischen 79,90 und 89,90 EUR.
Die einzigen Mitarbeiter sind gleichzeitig die Inhaber und Geschäftsführer Herwig Schober und Patrick Siebenbrunner.
Online:www.spotsnapr.com

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