Business-Lunch
Der Vinzishop, die etwas andere "Boutique am Eck"

Vinzishop-Leiterin Susanne Hauptmann im Gespräch mit Christoph Lamprecht (li.) beim MeinBezirk-Business-Lunch im "Das Eggenberg". | Foto: Konstantinov
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  • Vinzishop-Leiterin Susanne Hauptmann im Gespräch mit Christoph Lamprecht (li.) beim MeinBezirk-Business-Lunch im "Das Eggenberg".
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Spontanität und Herzlichkeit gehören beim Vinzishop nicht nur in der Vorweihnachtszeit zum Erfolgskonzept. Im Rahmen der Serie "Business-Lunch" hat MeinBezirk Shop-Leiterin Susanne Hauptmann zum Interview gebeten.

GRAZ/EGGENBERG. Von Sandalen bis Winterstiefel, vom Sportshirt bis hin zum eleganten Markenhemd und vom Babystrampler bis zur Tracht – all das und mehr gibt es beim Vinzishop um kleines Geld. Möglich machen dies großzügige Spenden und Susanne Hauptmann, die seit fast 20 Jahren die Geschicke des Geschäfts lenkt. MeinBezirk hat die Shop-Leiterin zum Business-Lunch getroffen.

MeinBezirk: Der Vinzishop ist in seiner Zielsetzung kein klassisches Unternehmen. Was sind die größten Herausforderungen im laufenden Betrieb?

Susanne Hauptmann: Zu den größten Aufgaben gehört das Sortieren der Ware. Denn bei den gespendeten Sachen ist oft etwas Schmutziges oder Kaputtes dabei, das wird entsorgt und kommt nicht ins Geschäft. Wir haben den Anspruch, dass sich jeder bei uns wohlfühlt – es war auch immer die Philosophie des verstorbenen Pfarrers Pucher, dass auch arme Leute etwas Schönes bekommen zu einem billigen Preis.

Klares Ziel im Geiste von Pfarrer Wolfgang Pucher: "Wir haben den Anspruch, dass sich jeder bei uns wohlfühlt." | Foto: Konstantinov
  • Klares Ziel im Geiste von Pfarrer Wolfgang Pucher: "Wir haben den Anspruch, dass sich jeder bei uns wohlfühlt."
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Geht es in der Vorweihnachtszeit bei Ihnen besonders heiß her?

Natürlich ist einiges los, aber im Verhältnis zu den Einkaufszentren geht es eher ruhig zu. Wir haben keine Hektik, da bleiben die Leute auch gerne etwas länger. Viele haben Probleme und wollen einfach mit jemandem reden. Wir nehmen uns die Zeit und man merkt, sie gehen dann richtig erleichtert aus dem Geschäft, weil jemand zugehört hat und womöglich einen guten Ratschlag gegeben oder Hilfe angeboten hat.

Wie groß ist Ihre Kundenfrequenz?

Normalerweise kommen zu uns rund 80 Kunden pro Tag. Aber man merkt im Geschäft, wenn die Leute doppeltes Gehalt bekommen – dann ist mehr los. Manche kommen immer dann, also zweimal im Jahr und decken sich bis zum nächsten Mal gut ein.

Was sind die Voraussetzungen, dass man bei Ihnen einkaufen darf?

Einkaufen kann bei uns prinzipiell jeder. Eine Berechtigungskarte braucht man nur im VinziMarkt, wo es günstige Lebensmittel gibt. Dort geht es nach dem Einkommen. Aber wir haben genug Ware für alle, alle werden gleich behandelt und niemand an den Rand gestellt. Natürlich viele Leute mit Gutscheinen von der Pfarre und von der Vinzenz-Gemeinschaft, die sich dann genauso im Shop kostenlos aussuchen können, was sie brauchen.

Soziale Durchmischung gehört im Vinzishop zum Konzept, so Hauptmann. | Foto: Konstantinov
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Also ist Ihre Kundschaft durchaus gemischt?

Vom Studenten angefangen, über Arbeitslose bis hin zum Doktor gibt's bei uns alles. Die Durchmischung gehört zum Konzept, dass viele unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen und ungezwungen in Kontakt treten. Daher kommt auch der Spitzname des Vinzishops, "die Boutique am Eck".

Hatten Sie jemals das Problem, dass Ihnen die Ware ausgegangen ist?

Nein, noch nie. Am häufigsten kommen Leute vorbei, die ein, zwei Sackerl oder Kartons spenden. Dann kommt immer wieder eine Autoladung voll, wenn es eine Verlassenschaft gibt. Bei Sammlungen am Land oder bei Großspendern wie Kastner und Öhler ist es oft ein Möbelwagen oder ein kleiner Bus, der vollbepackt wird. Wirklich planen lässt sich das nicht. Es ist jeden Tag eine Überraschung, aber mit unserer Spontanität ist sich immer alles ausgegangen.

Hilfsbereitschaft als Credo: Susanne Hauptmann ist Vinzishop-Leiterin aus Überzeugung. | Foto: Konstantinov
  • Hilfsbereitschaft als Credo: Susanne Hauptmann ist Vinzishop-Leiterin aus Überzeugung.
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Zur Person: Susanne Hauptmann

Susanne Hauptmann lebt in Gösting. Seit 19 Jahren leitet die heute 64-jährige Grazerin den Vinzishop in der Georgigasse. Neben ihr gibt es eine weitere Angestellte und zwölf Freiwillige. Der einzige Mann im Team ist Hauptmanns Ehemann Alfred. Betrieben wird das Geschäft von der Pfarre Graz-St. Vinzenz.

Zum Lokal: "Das Eggenberg" in Eggenberg

  • Adresse: Eggenberger Allee 49, 8020 Graz
  • Telefon: 0316 225698
  • Web: das-eggenberg.at
  • Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 8 bis 0 Uhr

Beschreibung: Von neapolitanischer Pizza, über japanische Ramen, steirischen Backhendlsalat bis hin zu Burger, Pommes und Bowls – all das und vieles mehr gibt's in "das Eggenberg". Beim bunten Mix an Köstlichkeiten aus allen Ecken der Welt dürfte jeder fündig und zu jeder Tageszeit satt werden. Sowohl mittags als auch abends ist das Lokal gut gefüllt – Vorabreservierung ist auf jeden Fall zu empfehlen. Parkplätze sind vorhanden, in nur wenigen Schritten ist man bei der nächsten "7er"-Bimstation.

Beim Business-Lunch standen Pizza und Bowl am Speiseplan. | Foto: MeinBezirk
  • Beim Business-Lunch standen Pizza und Bowl am Speiseplan.
  • Foto: MeinBezirk
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Das sagt MeinBezirk: Hausgemachte Limonaden sorgen für fruchtige Erfrischung. Die Pizza überzeugt mit fluffigem Teig nach süditalienischer Art. Allen, die es leichter mögen, seien die verschiedenen Bowl-Varianten ans Herz gelegt.

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