Business-Lunch

Die "Grazer Winterwelt" ist ein Ganzjahresgeschäft

Seit 17 Jahren veranstaltet Wolfgang Mally die "Grazer Winterwelt" – zuerst am Karmeliterplatz und nun beim Landessportzentrum. Im Business-Lunch mit "MeinBezirk" spricht er über das Geschäft mit dem Eislaufen und die Vorzüge der Arbeit im Event-Bereich. 

GRAZ. 140.000 Besucherinnen und Besucher lockt es jährlich zum Eislaufplatz beim Landessportzentrum in Graz. Dahinter steht Veranstalter Wolfgang Mally mit seinem Team, der die "Grazer Winterwelt" – zuerst am Karmeliterplatz und nun das dritte Mal in der Jahngasse – seit nunmehr 17 Jahren organisiert.

Und obwohl er nach eigenen Angaben selber nicht gerne im Vordergrund steht, ist Mally als ehemaliger Gastronom und Mitveranstalter des "Springfestivals" auch abseits der Winterwelt kein Unbekannter in der Stadt. Über die Vorzüge der Arbeit im Event-Bereich und darüber, wie er sich vor drei Jahren unverhofft aber erfolgreich ein zweites wirtschaftliches Standbein aufgebaut hat, sprach der Unternehmer beim Business-Lunch mit MeinBezirk bei "Pizzaiolo" am Karmeliterplatz. 

• Seit 15. November lädt die Grazer Winterwelt zum Eislaufen ein – wie ist es heuer angelaufen?

Wolfgang Mally: Sehr gut. Vor zwei Jahren haben wir vom Karmeliterplatz in die Jahngasse gewechselt und damit von 1.000 auf 2.500 Quadratmeter Eisfläche erhöht. Heuer haben wir sogar 2.800 Quadratmeter – die Nachfrage ist brutal. Auch, weil durch die Unterstützung von Land und Stadt alle Grazer Schulen gratis eislaufen. Und der Städtetourismus ist auch ein wesentlicher Faktor, dafür ist die zentrale Lage da unten perfekt. Über die zweieinhalb Monate hinweg kommen knapp 140.000 Leute, Tendenz steigend. 

• Sind es für Sie nur die Wintermonate oder nimmt Sie der Eislaufplatz das ganze Jahr über in Anspruch?

Ja, tatsächlich das ganze Jahr. Wenn die Winterwelt vorbei ist, fangen wir schon wieder an fürs nächste Jahr zu planen, also Sponsoren zu suchen, Förderungen zu beantragen, Umbauten, Entwicklung.

• Nicht nur im Winter sondern auch im Frühling ist bei Ihnen als Springfestival-Mitveranstalter ja Hochsaison. 

Das Springfestival ist mehr ein Hobby, wo ich ja auch nur einer von vier Veranstaltern bin. Da stehen die Community und die Musik-Szene im Vordergrund und weniger der wirtschaftliche Aspekt. 

• Welche Besonderheiten ergeben sich bei der Arbeit in der Event-Branche?

Ich bin mit dem, was ich jetzt mache, superglücklich. Im Gegensatz dazu, was ich früher gemacht hab, mit der Gastronomie. Das war viel schwieriger und vor allem viel mehr Verantwortung, weil du viel mehr Personal hast. Es war auch eine schöne Zeit, aber das coole jetzt ist, dass ich das ganze Jahr über Abwechslung beim Arbeiten habe. Im Sommer die Vorbereitungszeit, dann kommt man schon wieder in die heiße Phase und im Winter dann die Nachbesprechung. Ich habe es schon immer geliebt, die Winterwelt zu machen. Der Vorteil ist natürlich auch, dass mein Computer mein Büro ist – gewisse Sachen kann ich übers Jahr von überall aus erledigen.

• Und da gibt es ja noch ein Standbein: die Quick Up GmbH.

Genau, wir bauen Hütten für die Gastro etc., die sich wahnsinnig schnell aufstellen lassen – daher der Name. Das hat sich eigentlich daraus ergeben, dass wir selber immer die Problematik hatten, dass Hütten für unsere Veranstaltung zu viel Lagerplatz und zu viel Personal für den Auf- und Abbau brauchen. Die Quick Up Hütte steht zu zweit in acht Minuten, du brauchst kein Werkzeug dafür und du hast keine große Lagerfläche. Vor drei Jahren haben wir damit begonnen, heuer haben wir schon 130 Hütten verkauft und 60 im Verleih nur in Österreich. Den Erfolg haben wir ehrlicherweise nicht erwartet, das war eher ein Zufall. Aber mir taugt's voll: So bin ich vom Gastronom und Veranstalter auch noch zum Tischler geworden. 

Zur Person

Der gebürtige Weststeirer lebt heute mit seiner Frau in Premstätten, ist aber seit seinem 18. Lebensjahr in Graz tätig – zuerst in der Gastro mit dem "Continuum" und dem "Propeller" und nunmehr seit 17 Jahren als Veranstalter der "Grazer Winterwelt". Der gelernte technische Zeichner hat vor seiner Selbstständigkeit in der Behindertenhilfe gearbeitet und organisiert seit jeher das "Springfestival" in Graz mit, das die Stadt jährlich in (heimische) elektronische Musik taucht. Vor drei Jahren hat Wolfgang Mally außerdem die Quick Up Hütten GmbH gegründet. Privat ist dem zweifachen Vater seine Familie das wichtigste. 

Pizzaiolo am Karmeliterplatz

• Karmeliterplatz 1, 8010 Graz
• Tel.: 0664 1006780
• Web: pizzaiolo.at
  
• Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11.30 bis 14.30 Uhr und 18 bis 22.30 Uhr

Beschreibung: Seit 2012 servieren "Pizzaiolo"-Chef Raimondo und Pizzabäcker Eros original neapolitanische Pizza in ihren beiden Lokalen am Dietrichsteinplatz sowie am Karmeliterplatz in Graz. Neben Pizza aus dem Holzofen gibt es bei Pizzaiolo auch italienische Antipasti und weitere italienische Spezialitäten. 

Das sagt "MeinBezirk": Große Freude herrschte unter den Grazerinnen und Grazern, als mit "Pizzaiolo" vor mittlerweile über zehn Jahren original neapolitanische Pizza in die Stadt kam. Heute haben sich die zwei Standorte des Italieners als fixer Bestandteil der Grazer Gastro etabliert. Die prominente Lage am Karmeliterplatz, wo der Gastgarten im Sommer zum genießen einlädt, ist ein Magnet.  

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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