Businesss-Lunch
"Emotionen sind wichtiger als jeder Businessplan"

Unternehmerin Liza Brandstätter (l.) und "MeinBezirk.at"-Redakteurin Antonia Unterholzer beim Business-Lunch beim Mohrenwirt – mit "Rost". | Foto: Konstantinov
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  • Unternehmerin Liza Brandstätter (l.) und "MeinBezirk.at"-Redakteurin Antonia Unterholzer beim Business-Lunch beim Mohrenwirt – mit "Rost".
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Ein gutes Netzwerk und Durchhaltevermögen: Liza Brandstätter gibt beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at Einblicke in ihr Ein-Frau-Unternehmen und verrät die "Rezeptur" für den Erfolg ihres Lifestyle Getränks "Rost". 

GRAZ. Den "Rost"-Lifestyle lebt wohl niemand so authentisch wie die Gründerin selbst: Trifft man Liza Brandstätter zum Mittagessen in der Innenstadt, vergeht keine Minute, in der es nicht jemanden zu grüßen gibt – ob Vorbeigehende oder die Gastwirte selbst. Der Business-Lunch mit der jungen Unternehmerin wird so zum kurzweiligen und kulinarischen Erlebnis, man könnte auch sagen zum "Rost-Moment". Denn besondere Erlebnisse oder auch einen kleinen Urlaub im Alltag möchte die Grazerin mit ihrem Getränk hervorbringen. 

Die "classic-", "black-" und "white-edition" sind fix im Rost-Sortiment. | Foto: Alina Blumberg
  • Die "classic-", "black-" und "white-edition" sind fix im Rost-Sortiment.
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MeinBezirk.at: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie Ihr eigenes Unternehmen gegründet haben?
Liza Brandstätter:
Ich habe lange im Eventbereich gearbeitet, habe zum Beispiel das Fifteen Seconds Festival mit aufgebaut. Dabei habe ich sehr viel für etwas gearbeitet, das nicht mein eigenes Baby ist. Weil ich zum einen gerne ein eigenes, physisches Produkt machen wollte und zum anderen schon immer ein Faible für Kulinarik hatte, habe ich dann vor etwa viereinhalb Jahren entschieden, Rost zu machen.

Wie würden Sie Rost beschreiben – als Produkt und als Marke?
Rost ist ein Rosé-Wein-Spritzer, ich sage immer Premium-Alkopop dazu. Rosé ist ja ein bisschen ein Trend und ich habe gedacht das geht noch ein paar Jahre. Die klassischen Rosé-Getränke sind aber total süß also wollte ich etwas entwickeln, das ganz anders ist als alles was man bis dato hat.
Und nicht nur das – ich wollte ein Lifestyleprodukt aufbauen und für meine Zielgruppe ganz persönliche "Rost-Momente" kreieren: Eine Spur Urlaub im Alltag. So wie man es kennt aus den Bier-Werbungen – dieses kleschkalte Bier, das du sofort haben willst. Inspiration kommt bei mir vor allem dann, wenn ich mit coolen Leuten etwas mache, essen gehe und einfach draußen bin, wenn ich etwas erlebe. Und dieses Erlebnis versuche ich dann weiterzugeben in Form meines Produkts.

"In den meisten Lokalen in denen es Rost gibt bin ich schon selber an der Bar gesessen."

Rost ist bis dato ein Ein-Frau-Unternehmen – welche Aufgaben beinhaltet das für Sie?
In Wirklichkeit bin ich Master of Ceremonies, also ich mache eigentlich alles bis auf die Dinge, die ich auslagere, weil ich sie nicht kann, wie Steuerberatung und alle Dinge, die mit meiner Website zu tun haben. Bei meiner Arbeit liegt der Fokus auf dem Marketing und der Kommunikation sowie am Vertrieb und den Events. Ich mache aber auch die Logistik und Auslieferung. 

Was taugt Ihnen am Unternehmerin sein?
Es ist cool, dass man sofort sieht, was funktioniert gut und was nicht. Noch mehr sehe ich das natürlich, weil ich alles alleine mache. Das heißt auch, ich kann ganz viele Bauchentscheidungen treffen. Meine eigene Marke zu haben und zu sehen wie sie wächst, ist einfach schön. Aber natürlich gibt es nicht immer nur gute Momente: Ich bin eine sehr ehrgeizige Person und möchte jeden Tag über mich hinauswachsen, und wenn ich das Gefühl habe, dass das gerade nicht der Fall ist, dann ist das natürlich nicht gut für die Gesamtstimmung.

Ich finde außerdem, dass man als Unternehmer in Österreich nicht die besten Voraussetzungen hat, was Neugründungen angeht – man muss sehr viel Geld in die Hand nehmen. 

2018 hat Liza Brandstätter Rost gegründet und führt das Unternehmen bis dato alleine.  | Foto: Benedikt Haushofer
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Und trotzdem wollten Sie das Unternehmen von Graz aus gründen? 
Ja, auf jeden Fall. Ich bin in Graz geboren und aufgewachsen. Ich habe zwischendurch zwar in Wien gewohnt, war ein paar Monate im Ausland, in New York und Detroit und habe dort viel mitbekommen, aber ich bin immer gerne nach Graz zurückgekommen. Ich habe einfach so einen großen Bezug zu der Stadt, deshalb war es für mich klar, dass ich es hier starte. Auch wegen des Netzwerkes, das ich hier habe und das für mich über allem steht. Das ist wirklich unbezahlbar: Du kannst mit keiner Marketingmaßnahme so viel erreichen wie mit einem guten und starken Netzwerk.

"Ich glaube nicht, dass Kreativität an Uhrzeiten gebunden ist."

Wie ist die Getränkebranche beschaffen?
Es ist eine extrem schnelllebige Branche – es kommt gefühlt jeden Tag ein neues Getränk raus. Deswegen ist die Branche auch extrem hart umkämpft und gleichzeitig sehr beliebt. Es braucht also Durchhaltevermögen, um sich durchzusetzen. Die Leute müssen das Produkt öfter sehen, damit sie es sich merken. Bei meinem Getränk ist es dann noch schwieriger, weil das sehen sie vielleicht zum ersten Mal mit drei Promille und können sich dann vielleicht gar nicht mehr erinnern. Ich mache das seit viereinhalb Jahren und merke erst jetzt langsam, wie sich das festigt. 

Wohin entwickelt sich das Unternehmen?
Bis Oktober letzten Jahres habe ich neben Rost Vollzeit gearbeitet. Das Investment von "2 Minuten 2 Millionen", das ich letztes Jahr bekommen habe, ermöglicht mir aktuell, dass ich ganz von Rost lebe. Das ist super, weil wenn man mehrere Jobs hat ist man natürlich immer ein wenig eingeschränkt. Es geht gar nicht zwingend um mehr Zeit, aber die Kapazität und die Ressourcen, vor allem für Kreativität – das geht einfach nicht auf Knopfdruck.

"Ich bin ja sowieso kein Freund von "9 to 5", weil ich eben nicht glaube, dass irgendwas Kreatives an Uhrzeiten gebunden ist, sondern vielmehr an Situationen und was du erlebst."

Wie fühlt es sich an, wenn jemand neben Ihnen Rost bestellt?
Ich freue mich wie am ersten Tag! Weil ich ja nach wie vor jede einzelne Flasche in der Hand gehabt habe, das sind mittlerweile etwa 170.000 Flaschen gewesen. Ich freue mich über jede – im Optimalfall positive – Rückmeldung, dafür stehe ich jeden Tag nur zu gerne auf.

 Die junge Unternehmerin Liza Brandstätter ist das Gesicht hinter "Rost". | Foto: Konstantinov
  • Die junge Unternehmerin Liza Brandstätter ist das Gesicht hinter "Rost".
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Zur Person: Liza Brandstätter

  • Geboren: 1. 10. 1989 in Graz
  • Studierte BWL in Graz
  • Baute das Fifteen Seconds Festival mit auf.
  • Hat ein Faible für Kulinarik.
  • Beschreibt sich selbst als ehrgeizig, stur und offen.
  • "Rost" hat sie 2018 gegründet.
  • Letztes Jahr war sie bei der Startup-Show "2 Minuten 2 Millionen" dabei.
  • Ihr Netzwerk ist für sie besonders wichtig.
  • Trinkt gerne Gin Tonic, Averna Sour, ein gutes Glas Rotwein und doppelten Espresso.

"Ehrliches Essen" beim Mohrenwirt

  • Mariahilfer Str. 16, 8020 Graz
  • Web: mohrenwirt-graz.at
  • Telefon: 0316 904440
  • Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, 11.30 – 23 Uhr
Natürlich gab es auch ein "Rost" zum Mittagessen. | Foto: Regionalmedien Steiermark
  • Natürlich gab es auch ein "Rost" zum Mittagessen.
  • Foto: Regionalmedien Steiermark
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Zum Lokal:
"Bio aus Überzeugung, einer legendären Grazer Wirtshaustradition verpflichtet und gleichzeitig mit viel Freude am feinen Experimentieren" – mit diesen Zutaten verspricht man im Mohrenwirt ein Genusserlebnis. Wirtshausklassiker treffen hier auf überraschende Kreationen und besonders gesellige und herzliche Atmosphäre.

Das sagt die Woche: Der Mohrenwirt versteht es, aus einfachen Wirtshausklassikern ein kulinarisches Erlebnis zu zaubern: Mit perfekter Qualität bei den Zutaten, einem besonders aufmerksamen und netten Service und charmanter Atmosphäre lässt sich ein Backhendlsalat im Gastgarten in der Mariahilferstraße sehr gut genießen – selbst bei 30 Grad im Schatten.

Mehr zum MeinBezirk-Businesslunch gibt es hier: 

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