FPÖ Steiermark kämpft für Flugverbindung Graz-Wien
Wie geht es mit dem Flughafen Graz weiter? Diese Frage wird aktuell wieder heiß diskutiert, nachdem Umweltministerin Leonore Gewessler in einem TV-Interview das Aus der Kurzstreckenverbindungen von Graz und Klagenfurt nach Wien für jenen Zeitraum ins Auge fasst, wenn die Südstrecke (Koralmbahn, Semmering-Basistunnel) fertiggestellt ist. Nachdem bereits Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung dieser Idee ablehnend gegenüber stehen, hat sich nun auch die steirische FPÖ in Gestalt von LAbg. Stefan Hermann und dem Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio zu Wort gemeldet.
Fast niemand bleibt in Wien
"Die geplante Streichung der Inlandsflugverbindungen ist ein Angriff auf den Wirtschaftsstandort Graz und die gesamte Steiermark", sagt Eustacchio, um im selben Atemzug nachzulegen. "Eine Mischung aus Unwissen von Seiten der Ministerin gepaart mit mangelnder wirtschaftlicher Kompetenz führt zu so einer Idee. Natürlich sind ökologische Ziele wichtig, diese müssen aber maßvoll und im Einklang mit der Wirtschaft umgesetzt werden." Der Vize-Stadtchef verweist dazu auf die zahlreichen Unternehmen, die sich im Großraum angesiedelt haben und von der direkten Flugverbindung profitieren würden. "95 Prozent jener Reisenden, die von Graz nach Wien fliegen, fliegen danach weiter. Dementsprechend darf diese Verbindung nicht gekappt werden."
Anfrage an die Ministerin
Eustacchio sieht dementsprechend nun auch den türkisen Bündnis-Partner ÖVP in der Pflicht. "Als Wirtschaftspartei muss sie den Grünen in diesem Fall eine Absage erteilen." In der Steiermark will LAbg. Stefan Hermann auch klare Aussagen von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Druck wird nun aber auch im Nationalrat ausgeübt, wo vier blaue Mandatare eine parlamentarische Anfrage an Bundesministerin Gewessler einbringen werden. "Wir wollen in Erfahrung bringen, auf welche Zahlen und Studien sich ihre Pläne stützen, inwiefern das grüne Vorhaben bereits mit dem Koalitionspartner abgestimmt ist und wie sich die Einstellung der Flugverbindung Graz-Wien auf die Wirtschaftsleistung in der Steiermark auswirken würde."
FPÖ startet Unterschriftenaktion
In der Steiermark selbst starten Hermann und Co. nun auch eine Unterschriftenaktion. "Wir fordern eine Abkehr von Plänen jedweder Art, österreichische Inlandsflüge aus politischen Motiven einzustellen und ein klares Bekenntnis zur Bedeutung der heimischen Flughäfen für die ansässige Wirtschaft sowie als Drehkreuz. Im Rahmen unserer Unterschriftenaktion werden wir aktiv auf betroffene international tätige Unternehmen zugehen und auch der Bevölkerung die Möglichkeit geben, ihre Stimme für die Aufrechterhaltung der Inlandsflugverbindungen zu erheben.“ Beide Politiker betonen übrigens, dass das Bekenntnis zum Flughafen nicht bedeute, die Bahn-Alternative schlechtzureden. "Das sind für mich nur zwei Paar Schuhe. Und eines muss man auch mitbedenken: Am Flughafen arbeiten 160 Personen. Es geht auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen!"
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.